Infos zu (WESTAFRIKANISCHES%20DONGOLA%20PFERD%20(SUDAN%20PFERD,%20FULANI%20PFERD))


Rassenname:
WESTAFRIKANISCHES DONGOLA PFERD (SUDAN PFERD, FULANI PFERD)

Zuchtland:
Fast alle nordöstlichen afrikanischen Staaten

Zuchtgebiet:
Im ganzen Land

Besonderheiten:
Fast alle Pferde sind einfarbig mit großen weißen Abzeichen

Größe:
135 cm bis 155 cm, je nach Zuchtland

Gruppe:
Sammelbezeichnung

Blut:
Warmblut, Kleinpferd

Um das uralte und für Afrika sehr wertvolle Dongola Pferd gibt es die wildesten Geschichten, Speku-lationen und Beschreibungen, obwohl diese Rasse in keinem afrikanischen Land das nachweislich Pferde züchtet, als Rasse in der Globalen Datenbank wertvoller und wichtiger Tierrassen als eigene Rasse gelistet ist.
Weiterhin wird von diesen Pferden in den verschiedensten Literaturen und Listen widersprüchlich gesprochen das mag wohl auch daran liegen das über die afrikanische Pferdezucht wenig bekannt ist und es, von einigen Ländern abgesehen, keine richtige und kontrollierte Zucht gibt. Daher ergeben sich folgende Tatsachen:
1. Das alte antike Dongola Pferd (Nubische Pferd) ist nicht mehr rein erhalten, obwohl es Pferde geben mag die dem Ideal des 18. Jh. nahe kommen. Fast alle Pferde die heute aus dem Zuchtgebiet der Fulani kommen haben nicht mehr den Adel und zeigen fast immer einen Kötenbehang der beim alten Dongola eindeutig nicht vorkam. Eine alte Zeichnungen zeigt ein Dongola Pferd als Schecken mit viel weiß am Körper (könnte daher auch ein Sabino sein), während solche Pferde zwar bekannt waren, wurde doch die Scheckung der antiken Dongolas nie erwähnt, außer bei Pferden aus der Provinz Berber in Obernubien.
2. Gibt es heute die Bezeichnung Westafrikanisches Dongola Pferd, das alle Abkömmlinge des Dongolas und deren Kreuzungen mit Berbern vereinigt.
3. Werden für die Länder Mali, Tschad, Eritrea, Kamerun und Sudan in einigen Listen Dongola Pferde als Rasse genannt, obwohl sie wiederum in der Globalen Datenbank wertvoller und wichtiger Tierras-sen für diese Länder aber nicht als Rasse gelistet sind. In allen Ländern gibt es meist nur Berber-mischlinge mit dem Dongola, außer dem Bahr - el - Ghazal und dem Bornu Pferd aus dem Tschad bzw. aus Nigeria, die direkt vom antiken Dongola Pferd abstammen sollen.
4. Kommen heute aus dem Norden Kameruns die besten Dongola Pferde und die dortigen Fulani (Foulbe) legen sehr viel Wert auf den Erhalt der Rasse. Dabei ist das Institut für Tierforschung in Garoua sehr hilfreich und unterstützt die Züchter bei der Auswahl der richtigen Pferde. Aber Kamerun war nie ein klassisches Zuchtland für Dongolas und die Rasse ist in der Globalen Datenbank wertvoller und wichtiger Tierrassen für Kamerun nicht als Rasse gelistet.
5. Tatsache ist das diese Pferde heute noch immer von den Fulani, dem größten Volksstamm Nordafri-kas, gezüchtet werden und sie daher heute über wesentlich mehr Länder als Ägypten und den Sudan (Nubien) verbreitet sind.
Als dies ist schwer nachvollziehbar, doch die heutigen unterschiedlichen Pferde die als „Dongola Pferd“ bezeichnet werden, haben mit dem antiken edlen und hochbeinigen Dongola Pferd nur noch wenig gemein.
Zu dem Westafrikanischen Dongola Pferd gehören heute folgende Rassen:
1. Pferderassen oder Schläge die vom alten Dongola Pferd abstammen

1.1. Bahr - el - Chazal (Kréda, Ganaston)


Diese Pferde stammen meist aus dem Tschad und sind um 155 cm groß.
Sie sind in der Globalen Datenbank wertvoller und wichtiger Tierrassen für den Tschad
auch als eigene Rasse gelistet.

1.2. Bornu Pferd


Diese Pferde stammen meist aus Nigeria und sind um 150 cm groß.
Sie sind in der Globalen Datenbank wertvoller und wichtiger Tierrassen für den Nigeria
auch als eigene Rasse gelistet.
2. Pferderassen oder Schläge die vom alten Dongola Pferd durch die Einkreuzung von Berberpferden entstanden

2.1. Bandiagara (Gondo)


Diese Pferde stammen meist aus Mali und sind um 150 cm groß.
Sie sind in der Globalen Datenbank wertvoller und wichtiger Tierrassen für Mali aber nicht
als eigene Rasse gelistet.
Diese Pferde sollen gegenüber der für Pferde tödlich verlaufenden Schlafkrankheit immun sein.

2.2. Djerma


Diese Pferde stammen meist aus Niger und sind um 145 cm groß.
Sie sind in der Globalen Datenbank wertvoller und wichtiger Tierrassen für Niger auch
als eigene Rasse gelistet. Bekannt sind zwei Typen:
Typ 1
Meist dunklere Pferde (Rappen, Braune und Torfbraune) vorwiegend aus den Küstenregion und Waldgebieten.
Typ 2
Meist hellere Pferde (Sandfarbene, Falben, Füchse, Isabellen) meist im Norden in den
dortigen Grenzregionen zu finden.

2.3. Hausa (Haussa, Haoussa)


Diese Pferde stammen meist aus Nigeria und sind um 150 cm groß. In Mali werden sie Haoussa genannt.
Sie sind in der Globalen Datenbank wertvoller und wichtiger Tierrassen für Nigeria auch
als eigene Rasse gelistet. In Mali aber nicht.

2.4. Mossi


Diese Pferde stammen meist aus Burkina Faso und sind um 150 cm groß.
Sie sind in der Globalen Datenbank wertvoller und wichtiger Tierrassen für Burkina Faso auch als eigene Rasse gelistet.

2.5. Songhoi (Sanghai, Songhaq, Sonraq)


Diese Pferde stammen meist aus Mali und sind um 150 cm groß.
Sie sind in der Globalen Datenbank wertvoller und wichtiger Tierrassen für Mali auch als eigene Rasse gelistet.

2.6. Yagha (Yaggha, Liptako)


Diese Pferde stammen meist aus Burkina Faso und ca. 135 cm bis 145 cm groß.
Sie sind in der Globalen Datenbank wertvoller und wichtiger Tierrassen für Burkina Faso auch als eigene Rasse gelistet.

Das alte Nubische oder Dongola Pferd gilt heute als fast ausgestorben. Obwohl in der Globalen Datenbank wertvoller und wichtiger Tierrassen nicht als eigene Rasse gelistet, kommen heute die Beste Exemplare dieser Rasse aus Äthiopien, Somalia und Kamerun. In Kamerun gibt es auch eine Zuchtstation und den Fulani liegt sehr am Erhalt dieser Rasse. Leider ist es in den anderen Ländern nicht immer so. Die geringe Fruchtbarkeit der Stuten,die mangelnde Hygiene bei der Zucht und die stoische Hengsthalterei mancher Stammesfürsten, weil sie nur Hengste reiten wollen, tragen nicht zum Erhalt der Rasse bei.
So gibt es heute in Afrika eine Vielzahl von Rappen, Braunen und Füchsen mit großen weißen Abzeichen die sehr wohl wie geschaffen für diese Länder sind, doch meist sind es sehr in sich verschiedene Pferde die außer dem meist typischen Ramskopf, einer mehr oder weniger zu sehenden hochbeinigkeit und besten Eigenschaften nichts als die Farbe miteinander verbindet und natürlich der gute Ursprung.


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