Infos zu (ILI PFERD (HIMMLISCHE PFERDE, HIMMELSPFERDE, BLUT SCHWITZENDE PFERDE)


Rassenname:
ILI PFERD (HIMMLISCHE PFERDE, HIMMELSPFERDE, BLUT SCHWITZENDE PFERDE)

Zuchtland:
Kasachstan und heutiges Nordwestchina, Region Xibei, Provinz Xinjiang

Zuchtgebiet:
Um den Fluss und das Gebirge Ili

Besonderheiten:
Name der Rasse von einem Fluss und Gebirge im Zuchtgebiet, berühmteste Pferderasse der Antike, Ausgestorben

Größe:
um 150 cm

Gruppe:
Rasse

Blut:
Vollblut

Der Ili ist ein sehr wasserreicher Fluss der ganz im nordwestlichen Teil Chinas, heute Provinz Xinjiang, entspringt und in Kasachstan in den Balchaschsee mündet. Weiterhin gibt es einen gleichnamigen Gebirgszug der zum Tianshan Gebirge gehört. Die gesamte heutige Provinz Xinjiang, unterlag häufig wechselnden politischen Einflüssen bis sie durch die Mandschuad-ministration ab ca. 1755 fast ununterbrochen unter chinesischer Hoheit stand.
In diesem historischen Gebiet lebten damals verschiedene Volksstämme. Neben den Dayuan gab es im Nordwesten noch die Wu Sun, im Süden die Yuezhi (Yüe-tschi) und im Nordosten die Xiongnu (Hsiung-nu). Dabei ist es interessant zu wissen das die Yuezhi, ein indogermanischer Volksstamm, von den kriegerischen Xiongnu aus der Gegend der heutigen Provinz Gansu (Dun-huang) nach Westen in das Ili Tal vertrieben wurden und für ihre berühmten „Himmelspferde“ , die Ili Pferde, bekannt waren. Diese waren von gleicher Klasse und Qualität wie die ebenso berühmten Ferghana Pferde der Dayuan oder Dawan. Die damaligen Ili Pferde kamen beson-ders aus Turkistan (heute Kasachstan) im oberen Gebiet des Flusses Syrdarja und die Fergha-na Pferde aus den Tianshan Bergen von Ferghana (heute Usbekistan und Kirgisistan). Beides sind sehr antike und berühmte Pferdezuchtstätten.
Die Pferde von Ferghana und dem nah verwandten Ili galten unter den Chinesen und anderen Völkern die gute Pferde züchteten, als „Himmelspferde“, weil sie angeblich Blut schwitzen soll-ten und auch beste Qualitäten eines Kriegspferdes hatten. Das Blut wurde aber durch einen kleinen Parasiten unter der sehr feinen Haut verursacht, der bei starker Hitze kleinste Blutge-fäße zum Platzen brachte. Wurde dies mit schaumigem Schweiß vermischt, entstand der Ein-druck eines Blut schwitzenden Pferdes. Ein weiteres Indiz war auch die sehr feine Haut dieser Pferde die die Blutgefäße durchscheinen lässt. Viele dieser Pferde waren Tigerschecken oder hatten ein besonders glänzendes Fell, was noch heute bei den Achal Tekkinern und anderen Rassen zu sehen ist. Sprichwörtlich war auch deren Ausdauer und Schnelligkeit. Die Ili und Ferghana Pferde sollen die Nachfahren der berühmten Nisanischen Pferde von ALEXANDER dem GROßEN gewesen sein.
Besonders seit den Expeditionen des Zhang Qian zur Zeit der HAN-Dynastie, wurde der Ter-minus „Himmelspferde“ gebraucht da diese wendigen und ausdauernden Pferde den kleinen, gedrungenen Pferden Chinas und der Mongolei an Größe und Schnelligkeit deutlich überlegen waren. Zahlreiche Legenden zu diesen Pferden taten weiteres. Weiterhin war es den Chinesen auch eine geraume Zeit nicht möglich an solche Pferde zu kommen oder sie in China heimisch zu machen. Der Import war also immer ein schwieriges Unterfangen für den Kaiser und seine Armee.
Die damaligen Völker führten ständig Vertreibungskriege miteinander und fielen dabei auch mehr oder weniger bei den Dayuan ein. Doch die Dayuan blieben eine starke Nation, da sie sich besonders durch den Einfluss der Yuezhi stärker an China orientierten und mit ihm Handel trieben. Doch China hatte ein Problem, das waren die kriegerischen Reitervölker der Steppe die unter den Namen Xiongnu bekannt waren. Diese waren wegen ihrer überlegenen Reiterei auf größeren Pferden den Chinesen überlegen und strebten ständig weiter nach Süden auf der Suche nach Nahrung und Macht.
Die großen Weiden der größeren westlichen Pferde lagen weit im Westen und waren für China unerreichbar, weiterhin war die Pferdezucht in China noch nicht beheimatet, da die Kriegs-führung von alters her bis zum 3. Jh. v. Chr. Sache der Wagen - Infanterie war. Außerdem waren die chinesischen Kaiser dafür bekannt Pferde als Opfertiere zu nutzen um ihre Macht zu zelebrieren.
Ab 138 v. Chr. sandte der chinesische KAISER WU von HAN (156 v. Chr. bis 87 v. Chr.) mehr-fach den berühmten ZHANG QIAN (195 v. Chr. bis 114 v. Chr.) in den Westen um mit den Yu-ezhi und auch den Dayuan in Kontakt zu kommen. Doch die Dayuan weigerten sich gute Pferde nach China zu liefern. Die Chinesen brauchten aber deren „Himmlische Pferde“ oder „Himmels-pferde“ für den Kampf gegen die Xiongnu. Der Begriff „Himmelspferde“ stand bei den Chinesen damals für eine Art von Pferden in der Mythologie die im Himmel angesiedelt sind und von übernatürlicher Stärke und Größe waren. Auch die damaligen Kaiser wurden als die „Söhne des Himmels“ benannt.
Bis 126 v. Chr. wurden viele Handelstationen errichtet und man tauschte solche Pferde gegen chinesische Seide, Jade, Korallen, Gewürze und andere Geschenke.
In den Gestüten auf den kalkhaltigen Böden der nördlichen Steppen stand bis zur TANG - Dy-nastie, im 7. Jh., hier die unglaubliche Anzahl von über 750 000 Pferden. Die meisten stamm-ten von den alten Ferghana und Ili Pferden ab. Damit hatte Kaiser WU endlich eine schlagkräf-tige Armee und konnte so seine Raubzüge ausweiten und sich bis nach Zentralasien ausbrei-ten.
Im Laufe der nächsten Jahrhunderte gingen viele dieser Pferde in chinesischen Zuchten auf und die Pferde aus dem Originalzuchtgebieten wurden zu den Ahnen der Achal Tekkiner, Turkmenen und ähnlichen Rassen die heute mehr oder weniger von ihnen abstammen. Sie sind aber inzwischen größer und haben andere Verwendungszwecke. Das antike Ili Pferd gilt als ausgestorben und lebt in einigen Rassen weiter.
Beide Rassen waren auch lange Zeit ein Geheimtipp und nicht für Jeden zu erreichen, da sie in einsamen Tälern wie Schätze gehütet wurden und ihre Abstammung ein gut gehütetes Stammesgeheimnis war.

nach oben

Bildergallery zur Pferderasse