Infos zu (BAROCK%20KNABSTRUPPER)


Rassenname:
BAROCK KNABSTRUPPER

Zuchtland:
Deutschland, Dänemark

Zuchtgebiet:
ganzes Land

Besonderheiten:
Name der Rasse vom Zuchtort, fast alle Pferde sind Tigerschecken

Größe:
148 cm bis 160 cm

Gruppe:
Rasse

Blut:
Warmblut

Der Knabstrupper ist neben dem Fredericksborger eine der ältesten dänischen Warmblutrassen und be-sticht durch seine Variationsbreite der Tigerscheckung sowie weiteren markanten Merkmalen. Die Ent-stehung der Rasse ist eng mit dem dänischen Gestüt Fredericksborg verbunden, das 1536 gegründet wurde. Dieses Gestüt im Norden der dänischen Insel Seeland züchtete zuerst den Fredericksborger, der aus dänische Stuten und neapolitanischen und andalusischen Hengsten entwickelt wurde. Aus die-sen Pferden entstand später als eine Seitenlinie der etwas leichtere Knabstrupper auf dem Gut Knabs-trupp. Doch diese Pferde waren noch nicht getigert, obwohl es schon um das Jahr 1 000 nachweis-lich solche Pferde in Dänemark gab, ohne diese speziell zu züchten. Die Rasse verdankt ihre eigent-liche Entstehung erstens dem Zufall und zweitens einer dänischen Familie. Die Stamm - Mutter dieser Rasse hatte ein Adjutant eines spanischen Infanterie - Batallions nach Dänemark gebracht. Diese Stute war eine nur 150 cm große Fuchsscheckstute (Zobelfuchs) mit zahlreichen weißen Flecken auf der Lende und weißem Langhaar. Ihre genaue Abstammung wurde nie bekannt. Obwohl sie im Typ eines guten engli-schen Jagdpferd gestanden haben soll. Sie wurde später unter den Namen FLAEBE - HOPPEN, nach ihrem Vorbesitzer, bekannt. Diese Stute wurde dann mit einem Fredericksborger Hengst gedeckt, der ein Fal-be mit Muskatflecken war. Das Ergebnis war das Hengstfohlen FLAEBEHINGSTEN, das 1813 geboren wurde. Dieses Fohlen war ein Zobelfuchs, wie seine Mutter, hatte aber noch zusätzlich verschiedene farbige stichelhaarige Flecken in haselnussgrösse über den gesamten Körper verteilt. Er und sein im Jahre 1818 geborener Sohn MIKEL wurden zu den Stammvätern der Knabstrupper Zucht. Besonders der Hengst MIKEL brachte viele getigerte Nachkommen und vererbte die Eigenschaften seiner Großmutter, beson-ders Schnelligkeit, Ausdauer und Trabvermögen, weiter. Sie wurden zu Paradepferden vor Kutschen und Karossen und auch Reklameträger. Im Jahre 1874 wurde das Gestüt Knabstrupp auf Bornholm aufgelöst. Durch spätere Einkreuzungen von verschiedensten Pferderassen, u.a. Vollblütern und auch Ponys ver-lor die Rasse viele ihrer guten barocken Eigenschaften. Daher gründete der Tierarzt Ahlstrand im Jahre 1933 den ersten Verein zur Erhaltung dieser wertvollen Rasse. Sein bester und bekanntester Hengst war MAX und ein Nachkomme von ihm, der Hengst MAX BODILSKER. Letzterer ging nach Holbaek, wo im Jahre 1947 der zweite Verein zur Züchtung von Knabstrupper Pferden gegründet wurde. Doch trotz diverser Bemühungen ging der Bestand und Wert der wertvollen Rasse immer weiter nach unten. Besonders nach dem 2. Weltkrieg war die Lage sehr gespannt, da es nur noch ca. 100 Pferde gab. Im Jahre 1970 kam es zu einer wichtigen Entscheidung mit der Gründung eines neuen Zuchtverbandes für Knabstrupper in Dänemark. Dies hatte aber auch Folgen. Obwohl dieser Verband die Zucht neu ordnete und von nun an kontrollierte, musste man sich den neuen Erwartungen in der Pferdezucht anpassen. So verschwand der mittelgroße alte und barocke Typ, der besonders durch seine ausdauernde Trableistung bekannt war.Nur einige engagierte Züchter, Halter und Liebhaber konnten die barocken Typen erhal-ten. Es entwickelten sich drei verschiedene Zuchtrichtungen, die sich besonders in der Größe und im Kaliber unterscheiden.
1. Der Barocktyp
Ähnelt dem alten barocken Typ am meisten und hat eine Größe von 150 cm bis 160 cm. Leider gab es kaum noch geeignet Deckhengste für diesen Typ, so drohte er gänzlich zu verschwinden zu Gunsten der beiden anderen Typen.
. Das Sportpferd der moderne Typ
Diese Pferde sind besonders edel großrahmig und stehen in Rechteckformat. Sie sollen aber noch im-mer deutlich einem Warmblüter entsprechen. Die Größe liegt hier bei ca. 160 cm bis 170 cm.
. Das Knabstrupper Pony.
Ein Pony bis Kleinpferd mit einer Größe von 118 cm bis 148 cm. Es soll nicht zu edel sein, trotzdem langbeinig, von einwandfreiem Charakter, langlebig und anspruchslos.
Heute wird in Dänemark und auch in Deutschland besonders der Sporttyp gezüchtet. Es wird nur 12 Pro-ent Fremdblut zugelassen von denen amerikanische Appaloosas sehr oft zu finden sind, da sie auch die Tigerscheckung festigen oder neu gestalten. Um den barocken Typ zu erhalten wurden nun in Deutschland neue Zuchtkriterien aufgestellt. Die Zucht des Barock - Knabstruppers wird im Zuchtver-band für deutsche Pferde e.V. (ZfdP) betrieben. Man versucht durch Reinzucht und Erhaltung bzw. Be-wahrung der barocken Exterieur- und Interieurmerkmale diese alte Rasse zu erhalten. Der Grundstein wurde dazu auf Gut Knabstrupp gelegt. Für die Zucht gilt folgendes Zuchtziel.
Der Barock-Knabstrupper unterscheidet sich im Exterieur grundlegend von einem modernen Sportpferd. Sein Exterieur entspricht dem eines tiefrumpfigen Quadratpferdes. Die Höhe zwischen Widerrist und Brustbein entspricht in etwa der Höhe zwischen Brustbein und Boden. Seine Länge entspricht in etwa seiner Widerristhöhe, wobei Stuten etwas länger sein können. Er hat also einen tiefen, breiten Brustraum, der viel Platz für Herz und Lunge bietet und gleichzeitig einen tiefen Schwerpunkt. Der Kopf soll ausdrucksvoll mit großen Augen sein und in seiner Größe zum Pferd passen und genügend Ganaschenfreiheit aufweisen. Eine leichte Ramsnase ist typisch. Der Hals soll gut aufgesetzt sein mit gut ausgeprägter Oberlinie und sich von der Schulter deutlich abgrenzen. Der Widerrist sollte genügend ausgeprägt sein und weit in den Rücken reichen, um eine gute Sattellage zu ermöglichen. Der Rücken sollte gerade und muskulös sein. Die Kruppe soll tiefer liegen als der Widerrist und sollte lang und breit sein, kräftig bemuskelt und dabei mäßig abfallen. Der Oberschenkel soll gut bemuskelt sein und so lang sein, dass Knie und Hüftknochen in Ruhestellung eine senkrechte Linie bilden. Eine gute Schulterfreiheit und Beweglichkeit der Gelenke muss gegeben sein. Das Fundament soll korrekt, in passender Stärke mit gut ausgeprägten Gelenken und korrekt geformten Hufen sein. Erwünscht sind taktsichere Bewegungen von Natur erhaben und etwas kniehoch in der Mechanik. Das Stockmaß reicht von 148 cm bis 160 cm. Das Idealmaß ist ein Stockmaß um 155 cm. Geringe Uber- und Untergrößen werden toleriert. Alle Farben, außer Schimmel und Plattenschecken. Bevorzugt sind die verschiedenen Varianten der Tigerscheckung. Es sind grundsätzlich fast immer Tiger- bzw. Schabrack-schecken in den Farben Rapp-, Braun- oder Fuchstiger. Neuerdings gibt es sogar Falbtigerschecken. Bei den Hengsten ist die Scheckung ausgeprägter als bei Stuten. Es sind vier Scheckvarianten und alle Mustervarianten, ähnlich wie beim Noriker und Appaloosa, erlaubt. Folgende Farben sind im dänischen und deutschen Rassestandard erlaubt:
1. Volltiger
Entspricht dem üblichen Tigerschecken mit zahlreichen Punkten am ganzen Körper in schwarz, braun oder rot.
2. Schabrackschecke
Ein dunkles Pferd mit heller Kruppe auf der wiederum dunkle Flecken zu sehen sind, es entspricht daher dem bekanntesten Appaloosafarbmodell.
3. Deckenbunt
Ein einfarbiges helleres Pferd mit dunkleren Flecken an der Lende.
4. Meliert
Diese Pferde sind meliert, also verschiedenfarbig gestichelt und haben eine helle Kruppe auf der wiederum dunkle Flecken zu sehen sind.
Der Barock - Knabstrupper verkörpert also das Idealpferd der klassischen Reiterei, mit all den hohen Anforderungen, die an ein perfektes, klassisches Reitpferd gestellt wurden. Seine Fähigkeit, in jeder Körperhaltung und jeder Bewegungsart, im absoluten Gleichgewicht gehen zu können, verlei-hen ihm jene besondere Art von Rittigkeit, die sowohl dem Pferd als dem Reiter entgegen kommen. Seine Rittigkeit und sein freundlicher Charakter machen ihn, auch in unserer Zeit, zu einem idealen Partner für den anspruchsvollen Freizeitreiter. Man versucht das Zuchtziel dies mit der Methode der Reinzucht, die offen ist für Pferde des Zuchtbuchs Knabstrupper, die in der dritten Generation aus-schließlich Ahnen haben, die die Rassebezeichnung Knabstrupper führen und geeignet sind, das Errei-chen des Zuchtzieles zu fördern. Weiterhin versucht man einen Bestand von ca. 100 Zuchtpferden zu erreichen. Die Zuchtbücher werden nach bekannten Mustern geführt. Für Hengste wird unterteilt in die Abschnitte Hengstbuch I, Hengstbuch II und Anhang und das für die Stuten wird unterteilt in die Abschnitte Stutbuch 1, Stutbuch II und Anhang. Für die Eintragung in die Zuchtbücher werden nach-folgende Merkmale der äußeren Erscheinung unter besonderer Berücksichtigung des Bewegungsablaufes bewertet und gelten als Mindestanforderungen:
Typ als Rasse- oder Geschlechtstyp, Körperbau, Korrektheit des Ganges, Schritt, Trab, Galopp, Sprin-gen und Gesamteindruck hinsichtlich der Eignung als klassisches Reitpferd. Eingetragen werden Hengste und Stuten die mindestens 3 Jahre alt sind. Bei den Zuchtbüchern gelten die üblichen allge-meinen internationalen Bestimmungen, d. h. je reiner die Abstammung der Pferde und deren Nachkommen umso höher ist die Zuchtbucheintragung. Dabei ist hier egal ob die Pferde im Zuchtbuch für Knabs-trupper oder Barock - Knabstrup-per stehen. Wichtig ist jedoch die Zahl der Vorfahren die im Zucht-buch für Barock-Knabstrupper bzw. Knabstrupper des Verbandes oder einer anderen Züchtervereinigung eingetragen sind und die in der dritten Generation ausschließlich Ahnen haben, die die Rassebe-zeichnung Knabstrupper führen. Für jedes Pferd, dessen Eltern in das Zuchtbuch (außer Anhang) ein-getragen sind, wird eine Zuchtbescheinigung (Abstammungsnachweis A) ausgestellt. Nachkommen, deren Eltern bzw. ein Elternteil im Anhang registriert sind, erhalten eine Zuchtbescheinigung als Geburts-bescheinigung (G).

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