Infos zu (BASOTHO%20PFERD%20(BASUTO%20PFERD))


Rassenname:
BASOTHO PFERD (BASUTO PFERD)

Zuchtland:
Südafrika, Lesotho

Zuchtgebiet:
ganzes Land

Besonderheiten:
Name der Rasse vom züchtenden Volksstamm, heute nicht mehr rein erhalten, ehemaliger Typ des Kap Pferdes

Größe:
140 cm bis 150 cm

Gruppe:
Gangpferderasse

Blut:
Pony

Das Basotho Pferd war einst das beste Pferd Afrikas. Insgesamt gedrungen, kompakt, mittelgroß und leichtfüßig war es den klimatischen und afrikanischen Bedingungen bestens angepasst. Im Hauptzucht-gebiet der Republik Südafrika, besonders in Natal, Kaap, Oranje und Vrystaat, sowie in Transvaal, wurde es vorwiegend als gutes und ausdauerndes Reit- und Wagenpferd geschätzt. Heute ist das alte reine Basotho Pony mit seinen hervorragenden Eigenschaften und Merkmalen leider nicht mehr vorhan-den und gilt als ausgestorben! Es hatte eine natürliche Veranlagung zum Fünfgang, einen grundehrli-chen Charakter und war unempfindlich gegenüber Krankheiten. Die Geschichte dieses Ponys ist eng mit afrikanischen Kriegen und Umzüchtungsprozessen verbunden. Afrika war nie ein besonderes Zuchtland für Pferde. Das unbarmherzige Klima, das Vorhandensein der Tse Tse Fliege, Futter- und Wassermangel in den meisten Gebieten und die fehlende Notwendigkeit ihrer speziellen Zucht brachte wenige wert-volle oder bekannte Pferderassen hervor. Daher sind die meisten und besten Pferderassen Afrikas nur in Nordafrika, im Sudangürtel und besonders in Südafrika zu finden. Der Kontinent ist gekennzeich-net von der Vorherrschaft mehr oder wenig gestreifter Equiden. Neben den "Gestreiften" gibt es in Afrika auch noch den afrikanischen Steppenesel (asinus afrikanus). Die dritte Gruppe der Hauspferde war in Afrika auch lange Zeit nicht vertreten, d. h. sie kamen erst mit der Erschließung und Kolo-nialisierung des afrikanischen Kontinents mit den Menschen aus vielen Ländern Europas oder Asiens. Wildpferde, meistens verwilderte Hauspferde, gab es in Afrika schon öfter und sind auch bis heute noch zu finden. Besonders im nördlichen Afrika soll es Wildpferde gegeben haben die auch von Ge-schichtsschreibern erwähnt wurden. Hierbei handelte es sich vermutlich um Pferde die von Spanien über die Straße von Gibraltar nach Nordafrika kamen. Viele weitere Rassen Afrikas entstanden auch aus dem Berber oder seiner Urform den Numidischen Pferd. Einige degenerierten zu Ponys oder Klein-pferden, während andere durch Edelblutzufuhr verbessert und neu entwickelt wurden. Hier kamen beson-ders die eingeführten Pferderassen der Kolonialisten zum Einsatz. Doch letztere hatten meistens nur in Nord- oder Südafrika eine Chance von Erfolg. In der Republik Südafrika ist die Pferdevielfalt sehr deutlich. Sie setzt sich heute aus ursprünglichen und sehr alten Rassen und im Laufe der Zeit importierten europäischen, amerikanischen und asiatischen Rassen zusammen. Immer neue Einwanderer brachten auch ihre Pferde mit, die sich bei dem günstigen Klima meist sehr gut entwickelten und sich auch gezielt oder wild miteinander vermischten. Die erste und ursprünglichste "Pferderasse" Südafrikas war das berühmte Kap Pferd, ein sehr wertvolles und im Halbbluttyp stehendes Reitpferd, das heute leider nicht mehr rein erhalten ist. Aus ihm entwickelten sich weitere gute afrikanische Pferderassen, wie das Burenpferd (heute Kaapse Boerpferd und das südafrikanische Boerpferd) und auch das Basotho Pferd. Beide galten auch einmal als Typen des Kap Pferdes, bevor sie sich eigen-ständig weiter entwickelten. Die Geschichte dieser Pferde begann 1652, als die Holländisch - Ostin-dische Kompanie die ersten Pferde nach Südafrika einführten wollte, aber im selben Jahr wetterbe-dingt auf St. Helena zwischenlanden mussten. So kam es, das die ersten Pferde also erst im Jahre 1655 mit den Holländern am Kap landeten. Zu dieser Zeit lebten am Kap ca. 50 Menschen und 5 Pferde. Die importierten Pferde waren Java Ponys die berberisches, persisches und auch mongolisch - chinesi-sches Blut in sich trugen. Die Gliedmaßen dieser Pferdchen waren sehr starkknochig, trocken und kurz mit einer sehr kurzen Vor- und Hinterhand und sie besaßen gute und harte Hufe. Der Körper hatte starke Knochen und eine gute Muskelung und eine lange Mittelpartie. Der Kopf war eher schwer und unedel. Diese Ponys hatten auch die Veranlagung zu Gangarten, die dem Pass ähnlich sind. Die Widerristhöhe dieser feurigen, aber gutartigen Ponys betrug ca. 120 cm bis 135 cm. Im Jahre 1689 importierte der Holländer Simon van der Steel weitere persische und lybische Pferde, denen in den nächsten 120 Jahren noch weitere folgten. Aus diesen Ponys und den eingeführten Rassen entwickelte sich später das berühmte Kap Pferd. Die Klima- und Haltungsbedingungen waren in den nächsten Jahren so günstig, dass die Pferde kaum Fremdblut erhielten und sich prächtig entwickelten. Zu dieser Zeit war es das beste Reitpferd Afrikas und sollte es auch lange bleiben. Das Kap Pferd war ursprünglich ein eher leichtes Reit- und Gebrauchspferd mit orientalischen Points, das durch die Einführung holländischer Flamen etwas mehr Masse bekam und seine Blütezeit in den Jahren 1815 bis 1850 hatte. Diese Rasse war mutig, trittsicher und kerngesund. Weiterhin hatte es eine natürliche Unempfindlich-keit gegenüber der allseits gefürchteten Tse Tse - Fliege, der Überträgerin der Schlafkrankheit, entwickelt, die es besonders an das Basotho Pferd weitervererbte. Besonders günstig für seine Rei-ter war sein Trippelpass, der auf langen Ritten nicht ermüdete. Insgesamt gesehen war dieses Pferd sehr kurzbeinig, stämmig und rumpfig. Der Kopf war kurz und trocken, hatte breite Ganaschen und ein kleines und feines Maul. Die Schulter war auffallend lang und schräg und schob den Widerrist fast bis in die Pferdemitte. Der Rücken war kurz und ihm schloss sich eine schräge Kruppe an. Die Hin-terhand war gut und sehr kräftig bemuskelt. Die Größe betrug ca. 145 cm. Die Rasse wurde im Laufe ihrer Zuchtgeschichte durch zahlreiche Pferdeimporte weiter verbessert. So kamen 1778 Andalusier aus Südamerika, 1782 8 englische Vollblüter direkt aus England und auch noch 5 wertvolle Mischlinge (Kreuzungen von Vollblütern, Andalusiern und Friesen) an das Kap. Im Jahre 1807 wurden auch erbeu-tete französische Kriegspferde in der Zucht eingesetzt. In den Jahren 1795 bis 1820 kamen weitere englische Vollblüter, spanische Pferde und arabisch - berberisch - türkische Pferde und Spanier in das Zuchtgebiet. Diese Pferderassen stellten ein ausgesuchtes und sehr gutes Zuchtmaterial dar. Schon um 1810 wurden viele der afrikanischen Kap Pferde bis nach Australien exportiert. Die Klasse dieser Pferderasse zeigte sich bei den vielfältigsten Einsätzen unter dem Sattel, dem damaligen Hauptverwendungszweck. Ohne diese Pferde und besonders den Basotho Pferden, wäre manchen Forschern und Wissenschaftlern nicht die Gelegenheit gegeben gewesen in Afrika und Australien wichtige Ent-deckungen zu machen. Quälend waren diese tagelangen Ritte durch unwegsamen Dschungel, Busch und Morast. Dies hielten nur die besten und stärksten Pferde aus und nur mit diesen züchtete der Bure weiter, denn nicht selten hing sein Leben von der Qualität seines Pferdes ab. Nach 1820 wurden großrahmige, im Huntertyp stehende, englische Hengste in das Kap Pferd eingekreuzt. Um 1825 ent-standen daher zwei Varianten des Kap Pferdes, das Burenpferd und das sich später als extra Rasse weiter entwickelnde Basotho Pferd. Das Burenpferd entwickelte sich hauptsächlich im Zucht- und Haltungsbereich der Buren aus Kreuzungen vom Kap Pferd mit jenen englischen Hengsten und war daher nicht ganz so edel wie das ursprüngliche Kap Pferd. Das Basotho Pferd degenerierte zu einem Pony als es in das Land der Basotho, nach Lesotho kam und dort etwas ungünstigere Haltungsbedingungen und eine sehr bergige Landschaft vorfand. Ab dem Jahre 1850 änderte sich einiges, denn in den nächsten 40 Jahren wurden große Mengen minderwertiger und nicht geeigneter Pferde nach Südafrika importiert, was sich auch schlecht für die damalige Zucht auswirkte. Auch die Einfuhr von 8 guten Hackneyhengsten und sogar einem Norfolk Trotter, im Jahre 1888, brachte die alte Zucht des Kap Pferdes nicht wieder auf die alte Qualität.
Die ursprüngliche Heimat des Basotho Pferdes war das frühere S. A. Protektoratsgebiet Basotholand, welches sich im Südosten der Südafrikanischen Repu-blik befand und seit 1967 unter der Bezeichnung Lesotho, als selbstständige Monarchie bekannt ist. Das Königreich Lesotho, das heute vom König LETSIE III. regiert wird, ist das kleinste Land Afrikas und eine Enklave in Südafrika, da es gänzlich von ihm umschlossen ist, aber nie etwas mit dem Nach-barland zu tun hatte. Der Landesname bedeutet übersetzt Land der Sotho - sprechenden Menschen, ge-wöhnlich meint man damit das südlichere Sotho. Die Menschen in diesem Staat sind ein sehr homogenes Volk mit einer gemeinsamen Kultur, Tradition und Identität und die Einwohnerzahl beträgt 1.867.035 (2005), die bis zu 99 Pro-zent dem Bantuvolk der Basotho zuzurechen sind, die unter dem Häuptling MOSHOESHOE I. aus vielen Stämmen vereinigt wurden. Die Fläche des Landes ist vergleichbar mit Bel-gien und hat 30.355 Qua-dratkilometer. Beeindruckend ist die über 1 000 km lange Bergkette der Drakensberge (Drachenberge) die sich vom südafrikanischen nordöstlichen Mpumalanga bis in die süd-afrikanische Provinz Ostkap erstrecken und die natürliche Grenze der südafrikanischen Provinz KwaZulu - Natal zu Lesotho bilden. Dieses Gebirgsland, "die Schweiz Afrikas" deren größter Teil auf einem Hochplateau, dem so genann-ten Highveld, liegt und das Erhebungen bis 3 500 m aufweisen kann, ist wenig erforscht und das Landesinnere ist meist nur schlecht zu erreichen, so dienen Pferde und Flugzeuge als Transportmittel. Wegen der hohen Lage des Landes wird es auch The Kingdom in the Sky = Das Königreich im Himmel, genannt. Die Hauptstadt ist Maseru und liegt ganz im nördlicheren Wes-ten des Landes, direkt an der Grenze zu Südafrika. In Lesotho entspringen die beiden bekanntesten südafrikanischen Flüsse, der Oranje und der Caledon, die entlang ihrer Läufe tiefe Canyons bilden und auch viele Wasserfälle bilden, von denen die Maletsunyane - Fälle bei Semonkong mit 192 m die höchsten im südlichen Afrika bilden. Das Klima des Landes zeigt sich dem unseren europäischen ent-gegengesetzt und ist ganzjährig gemäßigt warm. Gekennzeichnet ist das Land durch extreme Temperatur-schwankungen, da es nachts bis - 15 Grad und tagsüber bis 30 Grad heiß werden kann. Das Land hat nur wenig Vegetation und kaum Bäume, die meist in den schattigen Tälern zu finden sind und sich auf Eukalyptusbäume und Aloearten beschränken. In den höheren Lagen finden sich auch Bergweiden und in den westlichen Gebieten auch Grassteppen. Die Basotho waren die "Indianer" Afrikas und erkannten den Wert eines und besonders dieses Pferdes sehr schnell. Sie wurden innerhalb kürzester Zeit von einer eher friedlichen Rinder züchtenden Stammes- und Sprachengruppe zu einem reitenden Bergvolk. Um 1820 sahen sie die ersten Pferde (Kap Pferde) und waren vierzig Jahre später umfassend beritten. Wo sie nur konnten stahlen, kauften und erhielten sie Pferde und entwickelten daher eines der besten Ponys auf der Welt, dass es je gab. Später arbeiteten viel Sothos auf den Farmen der Europä-er und wurden oft mit Pferden bezahlt. In den Jahren 1840 bis 1870 hatten die in das Basotholand eingeführten Pferde einen deutlich hohen Blutanteil und die meisten der damaligen Pferde hatten sich auch sehr gut an das extreme Klima in Lesotho angepasst und es begann sich ein lokaler Pferde-schlag zu entwickeln. Im Jahre 1870 waren fast alle Basothos mit ihren guten Pferden beritten und sie begannen auch mit ihren Pferden zu handeln und sie zu exportieren. Im gleichen Jahr wurde das Basotho Pferd offiziell als Rasse anerkannt. Während in der benachbarten Kap Provinz, durch den Import schlechter Pferde, der Niedergang des Kap Pferdes seinen Lauf nahm wurde das Basotho Pferd berühmt, besonders durch seinen massenhaften Einsatz in den Burenkriegen wo es einen erstaunlichen Einsatz und seine Klasse zeigte. Es war bekannt für seine Trittsicherheit und seine Furchtlosig-keit, seinen guten Charakter, seine Spezialgänge und sein Durchhaltevermögen. Die Zucht erreichte mit den Burenkriegen um 1900 ihren Höhepunkt und war kurz danach dem Ende geweiht. Mehrere Ereignis-se von großer Tragweite vernichteten erst das Kap Pferd und seine Typen, das Burenpferd und das Basotho Pferd, fast vollständig bis zu Anfang dieses Jahrhunderts. Andauernde Trockenheiten, durch starke Überweidung frei gesetztes giftiges Unkraut (Senecio) das für die Pferde tödlich war und die sehr frühe Nutzung der Pferde, weil die Bevölkerung explodierte und nicht genügend Pferde da waren, führten unweigerlich zum Niedergang der Zucht. Wie alle afrikanischen Pferde der damaligen Zeit fiel auch das Basotho Pferd später den Übeln der afrikanische Pferdesterbe und einer unerklärlichen Leberentzündung, den verheerenden Burenkriegen und einem großen Blizzard fast gänzlich zum Opfer. Bei ihm kam aber noch undurchdachte Zucht und Massenverkauf dazu, der dem Bestand der Rasse an die Substanz ging. Weiterhin war damals, um 1910 vielen Menschen nicht am Erhalt der Rasse gelegen. Zu Beginn des 20. Jh. versuchte die britische Regierung mit der Aufstallung verschiedenster arabischer Hengste das Zuchtniveau zu verbessern, doch die Basothos blieben ihrer Zucht treu und nutzten diese Hengste nicht in ihrer Zucht. In den Jahren 1915 bis 1925 waren die Bedingungen für die Pferdezucht in Afrika recht schlecht und es gab auch nur Aufzeichnungen über die Zucht mit den aufgestellten arabischen Pferden und keine über die Zucht der Basothos. Seit 1915 hat sich die Praxis der Zucht mit verschiedensten Pferden (Vollblütern, Polo Ponys, Hunters, Boerpferden, Fell- und Highlandponys und auch ausge-suchten Basotho Pferden) mit unterschiedlichen Erfolg durchgesetzt. Dies wurde bis zum Jahre 1952 auch weiter praktiziert, doch die Nachzucht dieser Pferde erreichte nicht die Quali-tät und den Standard des Basotho Pferdes um 1900. Die Zucht der einheimischen Basothos war noch im-mer unkontrolliert und uneinheitlich und durch den Einsatz verschiedenster Pferde weiter aufgespal-ten und man konnte nicht mehr von einem einheitlichen Rassetyp sprechen.
Heute ist das alte Basotho Pferd nicht mehr rein erhalten und existiert als moderneres Gebrauchs-pferd und auch noch in einer Art Rückzüchtung die unter dem Namen Nooitgedacht Pferd bekannt ist, weiter, denn einige Züchter und Pferdeliebhaber entschlossen sich diese Rasse, von der bald nur noch Reste zu finden waren, rein zu erhalten. So wurde im Südafrikanischen Regierungsgestüt "Nooit-gedacht" in Ermelo im Jahre 1952 mit 5 Stuten und einem Hengst des alten Typs versucht diese Pfer-derasse rückzuzüchten. Als weitere Zuchtbasis wurden die verwandten Burenpferde genutzt und in der Zucht kamen ausgesuchte englische Vollblüter und auch Araber zum Einsatz, um das in die Pferde ver-brachte Fremdblut wieder herauszuzüchten. Nach jahrelanger und sehr strenger Zuchtselektion und Ausmerzung von ungewünschtem Material und bedingungsloser Einhaltung der Typtreue standen um 1970 ca. 200 Stuten und mehrere Hengste in "Nooitgedacht" oder bei den züchtenden Farmern. Bis zu 87 Prozent sind diese Hengste reinrassig und einige sind es sogar zu 100 Prozent. In 17 Jahren gut durchdachter Zuchtarbeit gelang es dem Leiter dieser Zuchtstation, Dr. BOSMANN, eine sehr ausgegli-chene Herde dieser Pferde zu züchten. Sie entsprechen weitgehend den Zucht- und Exterieurmerkmalen des alten Basothos um 1900, doch einigte man sich, wegen der eingekreuzten Rassen, auf eine andere Rassebezeichnung. Obwohl das heutige Basotho Pferd nicht mehr mit dem alten und ursprünglichen Typ zu vergleichen ist, erfordert das Zuchtziel des modernen Basothos folgende Merkmale: Es soll ein blutmäßig hoch stehendes Reitpferd von etwa 140 cm bis 150 cm Stockmaß sein. Ein Gebrauchsreit-pferd im Quadratformat, angenehm im Umgang, klimaresistent von Frost bis zu starker Hitze, mit gut geformten kleinen Hufen von sehr gutem festen und zähen Material, mit natürlicher Veranlagung zu taktklaren lateralen Gangarten, dies ist ein Kriterium der Zuchtzulassung. Angenehmer Sitz soll mit Wendigkeit, Ausdauer und gutem Charakter verbunden sein. Die Pferde sollen sich für lange Distanzen in jedem, auch bergigen Ge-lände eigen und daher gut vorwärts gehen und ein nicht zu heftiges Tempe-rament zeigen. Genügsamkeit, Leichtfuttrigkeit und ein schnelles Regenerationsvermögen soll jedes Pferd von Natur aus zeigen. Der Kopf ist trocken, hat ausgeprägte Ganaschen, kräftige Kieferäste, einen weiten Un-terkieferabstand, die Stirn ist schmal und die Augen sind offen liegend. Das Maul ist sehr fein auslaufend. Der Hals ist kurz, gut aufgesetzt und zeigt eine natürliche Aufrichtung unter dem Reiter. Daher lassen sich diese Pferde ohne maßgebliche Zügelanlehnung im "Neckreining-System" gut einhändig reiten. Besonders interessant ist die offen liegende Trachea bei diesen Pferden. Der Hals sollte keine Veranlagung zum Unterhals zeigen. Die Schulter ist eher leicht steil, der Widerrist ist markant ausgeprägt und sehr lang und breit. Der nicht zu lange und kräfti-ge Rücken hat eine gute Sattellage, eine gut gewölbte Rippenpartie und eine kurze und geschlossene Nierenpartie. Die Kruppe ist etwas quadratisch und leicht abfallend. Die meist stark ausgebildete Vorderhand zeigt markante Gelenke, kurze, trockene und kompakte Röhren und eher steile Fesseln. Die eher etwas schwach wirkende Nachhand hat eine gute Winkelung und kräftig ausgeprägte Sprunggelenke mit klaren Sehnen. Diese Ausprägung der Gliedmaßen ist ein Erbe des Lebens in den Bergen wo die Hinterhand gegenüber der Stemm -und Steigbewegung der Vorderhand zurücktritt. Bergab lassen sich diese Pferde daher wie ein Sobré-Paso-Muli gleiten, die für ihre Trittsicherheit in den südameri-kanischen Bergen bekannt sind. An Farben sind alle erlaubt, ohne Einschränkung, am häufigsten fin-det man Braune, Füchse und dann Schimmel. Die Pferde zeigen einen raumgreifenden, fördernden Schritt und einen eher flachen Trab und neigen zum leichten Bügeln. Der Galopp wird deutlich ge-sprungen, ist rollend und angenehm zu sitzen. Alle Pferde haben eine natürliche Veranlagung zu lateralen Gangarten vom klaren Viertakt bis zum Passtölt und es gibt auch Fünfgänger. Ihr Tölt wird hier in Afrika übrigens "Trippel" oder "Triple" genannt. Der Knieaktion kommt eine untergeordnete Rolle zu, denn alle lateralen Gänge müssen auf Dauer angenehm zu sitzen sein. Das Basotho Pferd erreicht mit drei bis dreieinhalb Jahren die Zuchtreife und nach dieser Zeit kann auch mit dem Einreiten begonnen werden. Sprichwörtlich ist die gute Konstitution dieser Pferde und damit verbun-den ihre lange Nutzungsdauer bis ins hohe Alter. Doch eine Eigenschaft ging für immer verloren: die Unempfindlichkeit gegenüber der Tse Tse- Fliege. Neben diesen beschriebenen Pferden findet man aber auch starke Abweichungen von diesem Zuchtziel, besonders unter der ländlichen Bevölkerung.

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