Infos zu (BRINDLE%20HORSE)


Rassenname:
BRINDLE HORSE

Zuchtland:
WELT

Zuchtgebiet:
In allen Ländern möglich

Besonderheiten:
Streifenmuster bei allen Pferden deren Genetik noch nicht geklärt ist.

Größe:
145 cm bis 165 cm

Gruppe:
Farbrasse

Blut:
Pony, Kleinpferd, Warmblut, Vollblut, Kaltblut

Das Bindle Horse ist keine eigentliche Rasse, obwohl man inzwischen versucht diese Pferde gezielt zu züchten. Alle diese Pferde fallen durch ein mehr oder weniger senkrecht gestromtes Fellkleid auf. Diese Farbvariante ist heiß begehrt und kann bei allen Rassen vorkommen. Bekannt ist dieses Muster vor allem bei Criollos, Arabern, Vollblütern, Island Pferden, Mustangs, Quarter Horses, dem Bayrischen Warmblut und verschiedenen russischen, spanischen und niederländischen Rassen. Weiterhin gibt es einige bekannte Hunde, - Katzen- und Rinderrassen mit diesem Muster. Erste Aufzeichnungen zu solchen Pferden stammen aus einem Artikel von Emilio SOLANET den er im Jahre 1930 veröffentlich-te und seinem späteren Buch in dem er über die Farben der Criollos berichtete. Hier tauchte auch erstmals die Beschreibung der Farbe "Gateado Barcino" auf. Da das Buch nur auf spanisch geschrieben war dauerte die Übersetzung und Farbdeutung etwas länger. Dabei stellte sich heraus, dass es sich hier um die Beschreibung eines falben Pferdes, also mit Dun Faktor, mit senkrechten Streifen am Körper handelte. Womit die Bezeichnung Dun mit der Wildfärbung des Wildpferdes gemeint ist. Somit stand die Bezeichnung "Gaetado Barcino" für "Brindle Dun". Weiterhin wurde diese Farbe auch Pferden zugesprochen die sehr viele maximale Dun - Merkmale zeigten. Schon um 1860 wurde von vielen solchen Pferden unter den Criollos berichtet. Die ersten Aufzeichnungen über das Bindle Muster erschienen 1942 in einem Artikel von J. A. LUSIS und er berichtet von einem Brindle Pferd das er im zoologi-schen Institut der Akademie der Wissenschaften der ehemaligen UdSSR in Leningrad zu sehen war wel-ches sich aber heute im Naturgeschichte Museum von St. Petersburg (ehemal. Leningrad) befinden soll. Schon zu Lebzeiten des Pferdes wurde sein Fell gekauft um es später für das Museum zu si-chern. Leider ist nicht bekannt von welcher Rasse dieses Pferd war, es soll aber ziemlich groß gewesen sein. Die Färbung dieses Pferdes ist mehr als außergewöhnlich, denn bei ihm ist das Brindle Muster besonders ausgeprägt und massiv verteilt. Die Grundfarbe dieses Pferdes ist ein sattes Braun und die Langhaare und die unteren Beine sind schwarz, wobei das linke Hinterbein eine weiße Fessel hat. Die gestreifte vertikale Färbung dieses Pferdes geht bis an die Sprunggelenke und unterteilt sich, besonders am Körper, in gelbe und braune abwechselnde Streifen. Auf der Kruppe verwischt das Muster und die Streifung ist nicht mehr ganz so deutlich. Eigenartig sind hier der fehlende Aal-strich und die nicht vorhandenen horizontalen Streifen an den Oberbeinen die bei den gestreiften Huftieren wie einigen Eseln, Zebroiden (Kreuzungen von Zebrahengsten mit anderen pferdeartigen) oder Zebras üblich sind. Weiterhin sind diese fehlenden Merkmale ein Indiz dafür, dass das Brindle Muster nicht unbedingt mit dem Dun Faktor, wie bei den beschriebenen Criollos, verbunden sein muss. Inzwischen gibt es sogar auch Schimmel mit diesem Muster bei denen die Streifen dann aber dunkel sind. Später wurde ein Hengst des Züchters DARWIN beschrieben welcher eine noch eigenartigere Strei-fung aufwies, da dieser auch Streifen im Gesicht und an den Beinen hatte und so Ähnlichkeiten mit einem Zebroiden aufwies. Neuere Informationen und Beschreibungen zu den Brindle Pferden kamen 1996 in zwei Büchern zur Genetik der Pferdefarben.
Inzwischen wurde im Jahre 1998 in den USA, in Texas, durch Anita Garza auch ein Verband namens BRINDLE ans STRIPED EQUINE INTENATIONAL für diese Pferde gegründet. Man definiert Streifenpferde in 4 Kategorien:
1. Pferde, Esel, und Maultiere mit eindeutigen Brindle Muster
2. Pferde, Esel, und Maultiere mit eindeutigen Brindle Muster dessen Nachkommen von eingetragenen
Tieren stammen

3. Pferde, Esel, und Maultiere mit eindeutigen Brindle Muster deren Voll - oder Halbbrüder von
von eingetragenen Tieren stammen

4. Pferde, Esel, und Maultiere mit nicht eindeutigen Brindle Muster werden als Tiere mit unbestimm-
ten Muster geführt. Pferde aus Kreuzungen von Nicht-Brindle Pferden mit Brindle Pferden können
auch unter der Kategorie 2 geführt werden.


Die genaue Genetik dieses Musters liegt noch immer in den Sternen. Die Musterung und Streifung ist derart vielfältig das es immer neue Beschreibungen zu diesen Pferden gibt und im Extremfall kommen sogar Tigerscheckmuster in dem Brindle Muster vor. Auch der Umfang der Streifung ist sehr unter-schiedlich stark. Möglich könnte ein Gen sein, wie man es bei den Schecken (Pintos, Paints) kennt, weiterhin können auch verschiedene Gene für die Musterung verantwortlich sein. Verwirrend sind noch immer die Bedeutung der Dun - Faktoren bzw. deren Merkmale wie der Streifung an den Gliedmaßen die oft auch fälschlich als Brindle bezeichnet wird. Es kann aber auch Pferde geben die das Brindle und das Dun - Merkmal haben. Mit Sicherheit ist das Dun - Gen nicht allein für die Musterung verant-wortlich. Vielmehr könnten die Beschreibungen der vielen Gaetado Barcino Criollos aus Südamerika von einer gewissen Linie oder einer bestimmten Gegend stammen, denn dieses Muster wird auf alle Fälle vererbt, besonders das am Körperund auch Kreuzungen mit Nicht - Brindle - Pferden können Brindle Pferde ergeben. Das dieses Muster bei allen Rassen auftreten kann ist das Aussehen und die Größe der Pferde eigentlich egal, weil es hier nur auf das Muster oder die Färbung ankommt. Diese Pferde werden vorwiegend in den USA gezüchtet doch es gibt auch schon einige Exemplare in Europa.

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