Infos zu (ISLAND%20PFERD%20(GERMANISCHES%20VOLLBLUT))


Rassenname:
ISLAND PFERD (GERMANISCHES VOLLBLUT)

Zuchtland:
Island

Zuchtgebiet:
ganzes Land

Besonderheiten:
Reinstes Inselpony, eine der reinsten Rassen der Welt, halbwild lebend, 3 Typen

Größe:
131 cm bis 136 cm, je nach Typ

Gruppe:
Gangpferdrasse

Blut:
Kleinpferd

Das isländische Pferd ist, wie auch das Exmoor Pony, eine der reinsten Rassen der Welt, d.h. es wurde hier nie Fremdblut in der Zucht verwandt. Daher gilt auf Island noch heute der Spruch: "Ein Islandpony welches einmal die Insel verlassen hat, kehrt nie wieder zurück". Genauer gesagt ist die Einfuhr von Pferden noch heute auf Island verboten. Dieses Pony ist eines der urwüchsigsten, besten und zähesten Ponys der Welt. Es gehört mit ande-ren ähnlichen Ponys dem Pferdetypus Equus caballus celticus an. Es dient auf der Insel als Jagd-, Reit-, Arbeits- und auch Schlachtpferd und ist weiterhin ein beliebtes Touristenpferd. Die Zucht der Pferde wird streng kontrolliert und untersteht dem Landwirtschaftministerium. Ein Stutbuch existiert in Reykjavik. Gezüchtet und gehalten werden die Ponys in allen ländlichen Gebieten und es gibt zahl-reiche bäuerliche und private Zuchten. Die Zucht der Ponys erfolgt in drei Typen:
1. Dem Lasttyp
2. Dem Reittyp
3. Dem Zugtyp
Der Hauptunterschied ist hier die Größe und das Gewicht. Alle Pferde kann man aber gleich beschreiben. Der Kopf ist ponytypisch, kurz und breitstirnig, je nach Typ etwas edler oder trockener. Die Augen sind besonders groß und lebhaft und liegen unter markanten Augen-brauenbögen. Die Ohren sind klein und sehr beweglich. Oft verschwinden sie gänzlich in der dichten, langen und meist zweigeteilten Mähne. Der Hals ist kurz und kräftig. Die Schulter lang und schräg. Der Widerrist ist mehr oder weniger deutlich ausgeprägt. Der gesamte Körper ist sehr stabil, kräftig und kompakt. Der Rumpf und der Rücken sind trag-stark und muskulös. Die Kruppe gut bemuskelt und leicht abschüssig. Die kurzen Glied-maßen zeigen Knochenstärke, Härte und Gesundheit und die Hufe sind eisenhart. Das Langhaar ist besonders lang und dicht. Die Widerristhöhe liegt bei ca. 131 cm bis 136 cm, je nach Typ. Das Gewicht beträgt ca. 320 kg bis 380 kg. Neben diesen Eigenschaften zeigen diese Ponys noch weitere interessante Merkmale. Sie haben keine oder nur sehr selten weiße Kopfabzeichen, zeigen oft noch typische Wildpferd-fellzeichen (Aalstrich, Zebrastreifen an den Beinen) und haben die markante Wildpferdbe-haarung verbunden mit einem extremen Fellwechsel von Winter zu Sommer und umge-kehrt. Das Winterfell ist dabei sehr dicht, lang und wasserabweisend und das Sommerfell sehr fein und seidig. Es kommen fast alle Farben vor die sich, wie folgt, verteilen: zu je 20 % Füchse, Rappen und Braune, 10 % Schimmel, 7 % Falben und Mausgraue und zu je 5 % Isabellen und Schecken. Der Rest sind andere seltene Farben, wie Windfarben und Palo-mino. Das Islandpony gilt als eines der besten Ponys des nordischen Raumes. Es ist sehr zäh, außerordentlich widerstandsfähig, ausdauernd, anspruchslos, pflegeleicht, wetterfest und anpassungsfähig. Dadurch eignen sich die Pferde für die ganzjährige Freilandhaltung und für die schwere Lastenarbeit. Weiterhin ist das Islandpony sehr langlebig (bis 45 Jahre), fruchtbar bis ins hohe Alter und charakterlich stets einwandfrei. Leider sind diese Pferde sehr spätreif, erst mit 5 bis 6 Jahren. Dazu haben sie eine erstaunliche Sehkraft und einen außergewöhnlichen Orientierungssinn, was sie als Säumer unentbehrlich macht. Sie kom-men auch mit dem ungewöhnlichsten Futter, wie Salzheringen, Seetang und Sträuchern, aus. Die beste Eigenschaft dieser Ponys ist ihr natürlicher Pass und Tölt der den Ponys, je nach Typ, bis zur Vollendung weiter trainiert wird. Die Rasse des Isländers gilt als sehr rein, denn keine andere Rasse hat über einen Zeitraum von 1 000 Jahren die Insel betreten. Das Islandpony stammt mit größter Wahrscheinlichkeit vom Keltischen Pony und anderen norwegischen Pferden ab die mit den ersten Siedlern dort ankamen. Dies waren meist norwegische Wikinger. Mit neuen Einwanderern kamen auch noch andere Pferderassen wie schottische und irische Pferde, sowie auch ältere Rassen der umliegenden Inseln auf die Insel. Diese abgehärteten homogenen Ponys wurden untereinan-der verkreuzt ohne eine weitere Zufuhr von Fremdblut. Schon ab 950 n. Chr. wurde die Zufuhr anderer Pferde verboten. Die Landnahmezeit der Insel war um 930 n. Chr. Abge-schlossen und um 1 000 n. Chr. erfolgte die Christianisierung. Noch heute erinnern viele Sagen und Geschichten an diese alten, urwüchsigen, mutigen, halbwilden und kräftigen Ponys und man schrieb so manch eine Geschichte über deren Hengstkämpfe auf. In 700 bis 800 Jahren war auf Insel eine sehr ausgeglichene und erblich sehr konsolidierte Rasse entstanden die beste Eigenschaften und Merkmale aufweist. Die natürliche Auslese und Selektion wurde kaum gestört. Im Jahre 1783 kam es zu einer Katastrophe, als auf der Insel der Ausbruch des Vulkans Lakagigir in Südostisland drei Viertel der Weidegründe Islands vernichtete und von den ca. 36 000 Ponys 24 000 zu Grunde gingen. Doch der Bestand erholte sich schnell und so waren um 1800 schon wieder 29 000 und 1948 52 000 zu zählen. Heute liegt der Bestand um 45 000. Die meisten Abgänge in den letzten Jahrzehnten waren bedingt durch Fohlenschlachtungen mit Export nach Belgien und Frankreich, Ankauf der Ponys für englische Kohlegruben und der Export nach Grönland, wo sich diese Ponys erstaunlich gut bewährten. Heute finden sich diese Ponys in fast allen europäischen Ländern und auch in Übersee.

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