Infos zu (HANNOVERANER)


Rassenname:
HANNOVERANER

Zuchtland:
Deutschland

Zuchtgebiet:
Niedersachsen

Besonderheiten:
Name der Rasse vom Zuchtgebiet, gehört zur Rassegruppe Deutsches Reitpferd

Größe:
160 cm bis 168 cm

Gruppe:
Rasse

Blut:
Warmblut

Dieser ausgezeichnete deutsche Warmblüter zählt mit vielen anderen Rassen mit ähnlichem Zuchtziel zur Rassegruppe Deutsches Reitpferd. Diese Gruppe von Reit -und Sportpferden werden alle nach dem gleichen Leistungsprinzip gezüchtet und nähern sich heute in Er-scheinung, Aussehen und Abstammung immer weiter an. Es ist ein großrahmiges, sehr solides und universell einsetzbares Reit- und Sportpferd. Es wird in der Bundesrepublik Deutschland besonders im Bundesland Niedersachsen um Hannover gezüchtet. Zuchtorganisation ist der VERBAND HANNOVERSCHER PFERDE-ZÜCHTER in Hannover und das zuständige Gestüt ist das niedersächsische Landgestüt Celle, dem viele Privatzuchten angegliedert sind. Diese Rasse ist mehr als 200 Jahre alt und hängt eng mit der Gründung des Landgestütes Celle zusammen, welches 1735 von GEORG II von England gegründet wurde. Den Anfang der Zucht machten 12 Holsteiner und 60 Englische Vollblut Hengste. Bis zum Jahre 1840 wurde der Bestand auf ca. 220 Hengste erhöht von denen über 40% Vollblüter waren. Schon 1844 wurde unter den beiden Brüdern und Gestütsleitern August und Friedrich von Spörcken, die erste Körordnung für hannoversche Hengste eingeführt worden. Die anfäng-lich noch in bäuerlicher Hand liegende Zucht wurde durch das neue Landgestüt unter-stützt. Ziel war es, mit den guten mittelschweren einheimischen Stuten und diesen Hengsten, ein vielseitiges Reit- und Wagenpferd zu züchten. Dazu wurden in dem Gestüt auch Halbbluthengste aufgestellt. Die Hengste des Gestütes und die Stuten der Bauern und Züchter brachten bald den gewünschten Erfolg. Die Rasse bekam ein hohes Maß an Ausgeglichenheit, Stabilität und Einheitlichkeit. Durch die napoleonischen Kriege ging ein großer Teil des Zuchtmaterials verloren, denn nur ein Drittel aller Pferde kehrte in die Heimat zurück. Die Verluste wurden aber sehr schnelle ausgeglichen und es erfolgte ein Wiederaufbau der Zucht auf der Grundlage von Andalusiern, Neapolitanern und Mecklen-burgern (dem damals besten Reit- und Armeepferd in Deutschland) sowie Englischen Vollblütern. Doch bald erwiesen sich diese Pferde als zu edel für den landwirtschaftlichen Betrieb. Daher wurde wieder auf Hengste aus der eigenen Zucht zurückgegriffen und die Bestände des stark vollblütigen Mecklenburgers und auch die der Englischen Vollblüter wurden bis zum Jahre 1891 auf 6% verringert. In der Zwischenzeit gab es eine Reihe bedeutender Ereignisse im Zuchtgebiet. Im Jahre 1843 wurde der in Mecklenburg gezogene Hengst NORFOLK von YOUNG SEYMOUR geboren. Ein Jahr später wurde der braune Hengst JELLACHICH von DEFENSIVE xx und 1845 der Rapphengst ZERNEBOG von JUPITER geboren, beide Hengste aus pommerischen Gestüten. Sie wurden zu den Stammhengsten der Rasse und wirkten von der Deckstation Otersen aus. Der Nachwuchs dieser Hengste brachte, durch das Wir-ken von Landstallmeister Dr. Grabensee, in der Zucht ein Pferd im Typ eines mittelschwe-ren, edlen und gängigen Wirtschafts- und Kavalleriepferdes hervor. Hervorzuheben sind hier besonders FLICK von ZERNEBOG und CITA von JELLACHICH. Um die edlen Rösser zu präsentieren, wurde im Jahre 1870 durch Landesstallmeister v. Unger eine der ersten Hengstparaden in Hannover veranstaltet. 1888 wurde durch ihn das Hannoversche Stut-buch gegründet und die Rasse erhielt einen Namen. 1921 erfolgte die Errichtung des Hauptaufzuchtgestütes Hunnesrück und 1922 die Gründung des Verbandes Hannover-scher Warmblutpferdezüchter. Drei Jahre später wurde ein zweites Landgestüt in Osna-brück gegründet, aber 1945 wieder aufgelöst und 1928 wurde die Hengstprüfungsanstalt in Westercelle aufgebaut. Einen weiteren Einfluss hatte das, im Jahre 1844 gegründete Gestüt Herrenhausen, wel-ches besonders durch seine berühmten Farbzuchten und hier dem Herrenhausener Weißgeboren (s.d.) berühmt wurde. Der Hannoveraner war zu dieser Zeit ein Pferd stark genug für die Landwirtschaft aber mit viel Blut, Nerv und Gang um auch als Reit- und Wagenpferd Verwendung zu finden. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde in der Zucht stark veredelt und man orientierte sich am Modell des Brandenburgers, der seine Verbindung mit dem Trakehner sehr gut ergänzte und dies besonders in der zweiten und dritten Generation zeigte. Durch die Veredlung mit Ostpreußen, Trakehner Pferden und englischen und arabischen Vollblütern entwickelten sich vier bedeutende Hengstlinien. Diese waren 1. FLICK/EBBA bzw. FLINGARTH bekannt als F-Linie, die heute der W- Linie entspricht. Die 2. ADEPTUS xx- Linie, der alten A- Linie die heute auch der W- Linie entspricht. Die 3. DETEKTIV-Linie, heute D-Linie und die 4. GOLDSCHAUM-Linie und heutige G-Linie. Die 5. KING- Linie gilt als erloschen. Eine weitere Bedeutung hatte der arabische Schimmelhengst AMURATH I von AMURATH ox, der besonders viel für die Eleganz und das Gangvermögen der Rasse über seine 11 Söhne vererbte. Nach dem zweiten Weltkrieg waren die Trakehner im Vormarsch mit der ABGLANZ und der SEMPER-idem Linie, einer noch heute stark in der Zucht vertretenden Linie. Die heutige Zucht baut vorwiegend auf den englischen Vollblutlinien ADLERSCHILD xx, DER LÖWE xx, MARCIO xx, PIK AS xx und WAID-MANNSDANK xx auf. Durch diese Hengste war der Wan-del vom Arbeits- und Reitpferd zum Reit- und Sportpferd der Sonderklasse vollzogen. Der Hannoveraner ist heute eine der bekanntesten, stabilsten und besten deutschen Pfer-derassen und hat Nachzuchten und Freunde in der ganzen Welt, besonders in Amerika, Südafrika und Australien.

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