Infos zu (HIGHLAND%20PONY%20(SCOTTISH%20HIGHLAND%20PONY,%20GARRON))


Rassenname:
HIGHLAND PONY (SCOTTISH HIGHLAND PONY, GARRON)

Zuchtland:
Großbritannien

Zuchtgebiet:
Schottland

Besonderheiten:
D a s Pferd Schottlands, Name der Rasse vom Zuchtgebiet, 2 Typen

Größe:
124 cm bis 148 cm, je nach Typ

Gruppe:
Rasse

Blut:
Pony

Das, nach seiner Heimat benannte Pony, ist neben dem schottischen Hochlandrind und den Seehunden an der Westküste d a s Tier dieser Landschaft. Schottland ist ein Land, wel- ches zum größten Teil aus den bekannten Highlands besteht. Das ganze Land gilt noch heute als ein Inbegriff der Freiheit, der Werte und besonders der unberührten Natur. Die Highlands gelten für viele Menschen als das wahre Schottland. Sie erstrecken sich entlang der Westküste als North West Highlands oder auch Hochhighlands und bilden im Osten die Grampian Highlands auch Mittelhighlands mit toller und einzigartiger Natur. Dieses Land ist gekennzeichnet von Hochmoorebenen die von vielen Flüssen, Bächen und Seen durchlaufen werden. Die bergigen Wiesen sind voll mit kraftvollen Gräsern und werden nur wenig landwirtschaftlich genutzt, denn in Schottland gibt es Regionen in denen nur 8 Personen pro km² leben. Dies liegt auch an der harten, zerklüfteten Landschaft, die von rauen, felsigen Gebirgen, weiten Hochmoorebenen und tiefen, düsteren Tälern durchzogen ist. Doch man wird entschädigt durch diese einmalige Landschaft, ihrer Unberührtheit, der Weite, der klaren und kühlen Luft und natürlich durch die atemberaubenden Blicke auf die verschiedensten Sehenswürdigkeiten, die Bergpanoramen und die Tiere und Pflanzen. Das Highland Pony lebt im gesamten westlichen Highland und auch auf den westlichen
Inseln, Barra, weit westlich, auf den äußeren Hybriden und Mull, unweit der Stadt Oban und der weiter südlich gelegenen Insel Arran, unweit von Port Glasgow und weiteren Inseln an der schottischen Westküste. Alle oberhalb von Nordirland. Das Highland Pony zählt mit zu den vielen englischen Ponyrassen die über Jahrhunderte
frei und wild in England vorkamen. Einige waren gleich mehrmals vom Aussterben bedroht und sind auch ausgestorben, wie das Lincolnshire Fen Pony, das Irish Hobby und das sehr bekannte Galloway Pony, welches in der zentralen Landschaft Galloway an der Grenze zwischen England und Schottland lebte und als eine der Begründerrassen des Englischen Vollbluts gilt. Seit ca. 14 000 Jahren, mit dem Abbruch der Verbindung des europäischen Festlandes zu Großbritannien, entwickelten sich alle diese Rassen selbständig in der Wildnis und konnten daher einen sehr guten, gesunden, festen und eigenen Charakter entwickeln, weil kein fremdes Blut dazu kam. Daher leben in diesen Ponys 2 ausgestorbene und nur hier zu sehende Urtypen, aus der, in der Entwicklungsgeschichte bekannten, Pferdetypen weiter. Der Typ 1, ein typisches Urpony mit einer Unempfindlichkeit gegenüber Nässe und Kälte und einer Größe von ca. 125 cm, war im gesamten Nordwesten Europas heimisch. Über seinen direkten Nachfahren, dem Keltischen Pony, sind heute besonders das Exmoor Pony, das Dartmoor Pony und das Island Pferd mit ihm sehr stark verwandt. Typ 2 war wiederum das Tundrenpony, das mit ca. 145 cm Widerristhöhe größer und schwerer als Typ 1 war. Es war auch sehr unempfindlich gegenüber Kälte und Frost. Das Highlandpony und das Fjordpferd sind seine Nachfahren. Typ 3 könnte eine Mischung aus Typ 2 und 4 gewesen sein. Es ist das so genannte Ramskopfpferd , welches in den Steppen von Asien bis hin zu Südeuropa lebte. Das Highland Pony hat über Jahre hinweg einen bestimmten Typ von kräftigen und robus-ten Urpony bewahrt. Von allen bekannten britischen Ponyrassen ist das Highland Pony das größte, wenn man vom Festlandtyp ausgeht. Es wurde schon zu Urzeiten als Jagd- und Ar-beitspferd genutzt und so mancher Jäger verzichtete lieber auf einen Jagdbegleiter als auf seinen "Garron". Dieses Wort oder die Bezeichnung für dieses Pony ist keine weitere Rasse-bezeichnung, sondern eher eine Beschreibung für seine Verwendung. Es stammt vom kelti-schen "gearran" (gelding = Wallach) ab und trifft nur auf den Festlanddtyp zu und zwar in seiner Verwendung als Jagdpferd und Trag- und Transporttier. Die gleiche Bedeutung ha-ben auch das spanische Wort "garon" und das irländische Wort "garran", das später durch das, heute bekanntere, Wort "hobby" ersetzt wurde und damit kastrierte Jagdreitponys, also Wallache, bezeichnete. Das Highlandpony ist als Rasse schon sehr alt, denn bereits in der Altsteinzeit war ein kleineres Pferd in dieser Gegend weit verbreitet. Es wurde wahrscheinlich schon vor der Besetzung Schottlands, gegen dem 1. bis 4. Jh., von den dort lebenden Menschen halbwild gehalten. Dieses Pony war damals, wegen der schlechten klimatischen Verhältnisse, eher klein und gewöhnlich und wurde als Trag- und Arbeitstier verwandt. Durch die Invasion der Normannen, im 9. Jh. bis 13. Jh.. kamen viele Pferde aus Süd - Skandinavien, Dänemark und den Nordseeländern in das Zuchtgebiet. Durch deren Einkreuzung wurden die High-länder größer und kompakter. Schon im 13. Jh. wurden die Ponys selektiert. Dies betraf besonders die Größe, denn kleinere Tiere wurden ausselektiert. Erste bewusste Einkreu-zungen erfolgten aber erst gegen Anfang des 16. Jh. Zu dieser Zeit wurden französisch- spanische Hengste als Geschenk von LUDWIG XII von Frankreich an den Schottenkönig JACOB IV gebracht. Diese Veredlung, besonders die spanische, ist noch heute an vielen Köpfen dieser Ponys sichtbar. Doch eingekreuzt wurden diese neuen Hengste nur in den Festlandtyp. Im gleichen Jh. wurden auch schon die umliegenden westlichen Inseln mit diesen Ponys besiedelt. Während der Inseltyp vorerst eine mehr oder weniger eine eigene Population wurde, erfolgten bei dem Festlandtyp weitere Veränderungen in der Zucht. Auf Drängen der schottischen Forstverwaltung wurden die Ponys des Festlandes mit Clydesda-lern verkreuzt, um mehr Größe und Substanz zu erhalten. Die Krönung war die Anpaarung mit Englischen Vollblütern. Die Ponys auf den Inseln wurden auch etwas veredelt, da sie nachweislich arabisches Blut in sich führen. Besonders bekannt ist dies von den Ponys der Insel Barra auf der die dort lebende Familie McNeils ihre kleinen Stuten mit Araberhengsten deckte. Ein entzückter Zeitgenosse soll über diese Pferde folgendes geäußert haben: "McNeils schneeweiße Rosse - mit fliegender Mähne und fliegendem Schweif - an Geschwin-digkeit übertrefflich den Hirsch des Waldes". Auch die Familie der Insel Mull trat in ähnliche züchterische Fußstapfen. Heute wird immer noch zwischen dem leichteren und kleineren Insel- und dem größeren und kräftigeren Festlandtyp unterschieden, doch die Unterschiede verwischen immer mehr. Insgesamt gesehen sind beide Typen schön und harmonisch gebaut, sind gut proportioniert und kräftig. Beide Typen kann man grob so beschreiben. Ein Pony mit viel Substanz, Breite und Tiefe. Der Kopf ist fein und edel, kurz und breit und wird stolz getragen je nach Typ ist mehr der andalusische oder der arabische Ahn zu erkennen. Die Ponys haben weit ausein-ander stehende, ausdrucksvolle, lebhafte und kluge Augen und kleine, kurze und schmale Ohren und große, offene Nüstern. Der Hals ist gut aufgesetzt, stolz getragen, mittellang, kräftig und mit einem starken Kamm und der Widerrist wenig markiert. Der tiefe und breite Rumpf hat viel Platz für das Herz und die Lungen und eine ausreichende Gurttiefe. Der Rücken ist kompakt, kurz und kräftig, mit gut gewölbten Rippen und kräftiger Lende und geht in eine leicht abfallende Lende mit einem tiefen Schweifansatz über. Das Fundament ist sehr stabil, gut bemuskelt mit kurzen und starken Röhren mit viel Knochen, sowie sehr gesunden, einwandfreien und runde Hufen versehen. Bei diesen Ponys dominieren die Wildfärbungen mit einem Aalstrich. Oft findet man auch Zebrastreifen an den Beinen. An Farben am meisten sind diese Falben in den verschiedens- ten Tönungen von Maus, Gelb, Grau bis Creme mit Aalstrich oft auch mit schwarzen Punkten und silbrigen Haaren im Langhaar. Am häufigsten ist der Goldfalbe, es folgen Rappen, Braune und Schimmel, seltener sind Füchse oder Füchse mit silbergrauem Langhaar. Abzeichen sind, besonders bei Hengsten, unerwünscht und bei Stuten als kleiner Fleck akzeptabel. Viele Pferde ändern im Sommer die Farbe oder zum Winter. Bei allen Ponys sind Mähne und Schweif sehr üppig, lang und dicht und soll natürlich leicht fallen. An den Beinen ist ein Kötenbehang zu sehen.
1. Der Festlandtyp (Mainlandtyp)
Diese Ponys sind die größeren von den beiden Typen. Sie werden um 142 cm bis 148 cm groß und um 350 kg bis 450 kg schwer. Der Röhrbeinumfang beträgt 23 cm (Hengste) und 20 cm (Stuten) Dieser Typ erinnert in seiner Gesamterscheinung stark an die Einkreuzung von Clydesdalern, durch den sehr starken und dichten Kötenbehang. Der Kopf ist aber deutlich spanisch geprägt. Bei diesem Typ gibt es auch Pferde, die bei oberflächlicher Betrachtung, einem Welsh Cob Pony oder einem Haflinger ähneln.
2. Der Inseltyp (Western Isles Pony, Westinsel Pony)
Diese Ponys sind, wie fast alle Inselponys, deutlich kleiner und feingliedriger als die Ponys des Festlandes. Sie werden wegen der Größe oft noch einmal in zwei Typen gegliedert, wobei die eine Gruppe Ponys mit einer Größe von 124 cm bis 135 cm umfasst und die andere Gruppe mit einer Höhe von 135 cm bis 145 cm fast an die Größe des "Festländers" herankommt. Zu der ersten Gruppe gehören die Ponys der Inseln Barra, und Rhum und zu der zweiten die der Inseln Uist und Arran. Im Schnitt sind die Inselponys um 132 cm bis 142 cm groß. Sie sind um 300 kg schwer und haben einen Röhrbeinumfang von 20 cm. Der Behang ist fein und seidig, eine Errungenschaft vom Araber. Auf manchen Inseln waren sehr kleine Ponys. Ähnlich den Shetländern bekannt, die durch die Einkreuzungen von Arabischen Vollblütern aber deutlich vergrößert und verbessert wurden. Die heutigen Inselponys haben alle diese Eigenschaften gut miteinander vermischt und sind sehr schöne flotte Ponys. Beide Typen gelten als schöne Erscheinung. Unter dem Highlandpony versteht man heute aber im Allgemeinen den Festlandtyp. Beide Ponytypen haben harmonische Bewegungen in allen drei Gangarten. Der Schritt und der Trab sind etwas kurz, es kann aber gut galoppieren und auch springen. Das Highland- pony ist sehr sensibel, aber ausgeglichen, hat ein gutes Temperament (der Inseltyp ist
spritziger), ist intelligent, gelehrig, ausdauernd, nervenstark, von unverwüstlicher Konstitu- tion, sehr anhänglich und menschenbezogen, was seinen Besitzer betrifft. Weiterhin ist es sehr trittsicher, langlebig und hat einen hervorragenden Orientierungssinn. Bekannt sind Geschichten von verirrten Reitern die von ihren Ponys heimgebracht wurden. Heute, wie damals oder schon immer, werden die Ponys mit wachsender Beliebtheit als Jagdpferd benutzt. Weiterhin dient es dem Jäger als zuverlässiger Begleiter als Trag- und dem Förster als williges Arbeitstier. Natürlich haben auch Wanderreiter, Touristen und Freizeitreiter dieses Pferd für sich entdeckt. Dies ist sehr beachtlich, wenn man bedenkt, dass diese Po- nys als sehr sensibel, anhänglich und besitzerbezogen gelten. Als Stutengrundlage werden
sie auch zur Zucht guter Hunter genutzt. Sie werden zunehmend exportiert und sind auch in Deutschland zu finden.

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