Infos zu (HOLSTEINER)


Rassenname:
HOLSTEINER

Zuchtland:
Deutschland

Zuchtgebiet:
Schleswig-Holstein

Besonderheiten:
Name der Rasse vom Zuchtgebiet, gehört zur Rassegruppe Deutsches Reitpferd

Größe:
165 cm bis 170 cm

Gruppe:
Rasse

Blut:
Warmblut

Dieser hochnoble deutsche Warmblüter, eigentlich fast schon ein Halbblüter, zählt mit vielen anderen Rassen, mit einem ähnlichen Zuchtziel, zur Rassegruppe Deutsches Reit-pferd. Diese Gruppe von Reit -und Sportpferden werden alle nach dem gleichen Leistungs-prinzip gezüchtet und nähern sich heute in Erscheinung, Aussehen und Abstammung immer weiter an. Der moderne Holsteiner ist ein großliniger, eindrucksvoller, eleganter und harmonischer Warmblüter im modernen Reitpferdetyp und zeigt alle Eigenschaften eines Hochleistungs-sportpferdes. Gezüchtet werden diese Pferde hauptsächlich im Bundesland Schleswig-Holstein. Dort gibt es sehr viele Gestüts- und Privatzuchten. Organisiert sind die Züchter im VERBAND DER ZÜCHTER DES HOLSTEINER PFERDES mit Sitz in Elmshorn. Der Holsteiner hat, neben dem Hannoveraner, die meisten Nachzuchten in den verschie-densten Ländern, besonders in Dänemark, den Niederlanden, der Schweiz, Ungarn, den GUS-Staaten, Argentinien, Australien und den USA. Die Geschichte dieser Rasse ist sehr alt und bestimmte die Entwicklung besonders der Sportpferderassen im gesamten Nordeuropa entscheidend mit. Schon zu Beginn des 14. Jh. spricht eine Chronik von einer eigenen Stuterei im Kloster Ütersen in der Haseldorfer Marsch. Die dortigen Pferde wurden für landwirtschaftliche- und Kriegsdienste genutzt. Die damaligen Pferde waren groß, stark und kräftig. Ihre Ahnen waren die Marschpferde denen die Zisterzienser Mönche neapolitanische, spanische und orientalische Hengste zuführten. Schon um diese Zeit waren diese Pferde sehr gefragt. Im 16. Jh. wurden Holsteiner Pferde für zahlreiche Gestütsgründungen genutzt. So begründeten Hengste dieser Rasse die Gestüte Dillenburg, Celle und Cordoba. Weiterhin holten sich auch die Züchter anderer Rassen, wie dem Oldenburger und dem Westfahlen, Pferde der Holsteiner Zucht zur Verbesserung der eigenen Zucht. Die Holsteiner Zucht wurde schon immer gefördert und stetig verbessert. Im 17. und 18. Jh. taten dies besonders die dänischen Könige, indem sie über Erlasse die Hengst- und Stutenhaltung regelten. Aus dem Jahre 1782 existiert eine königliche Verordnung die bereits ein Pferdemodell vorgibt das, nach heutigen Vorstellun-gen, schon ein modernes Vielzwecksportpferd darstellt. Mittelpunkt der Zucht war aber noch immer ein mittelschweres Pferd im Typ eines Karossiers, da diese Pferde sehr begehrt und gefragt waren. Schon seit 1800 existiert ein Stutbuch nach englischem Vorbild des "General Stud Books" . In der folgenden Zuchtperiode 1820 bis 1845 wurden daher auch drei sehr entscheidende englische Hengste für die Holsteiner Zucht aus England importiert. Alle drei waren über den Hengst HARPHAM TURK xx miteinander verwandt und brachten daher ein schönes und ausgeglichenes Zuchtmaterial. Diese drei Hengste waren Yorkshire Coach Horses, also edle Kutsch -und Wagenpferde, mit unterschiedlich hohen Anteilen von Vollblut. Es war der Hengst BURLINGTON TURK 81, geboren 1825 hellbraun, der Hengst OSTWICK 254, geboren 1834 kastanienbraun und der Hengst BRILLANT 448, geboren 1842 goldbraun und wie die beiden anderen auch ohne Abzeichen. Ohne den Holsteiner sehr zu verändern, ge-lang es mit diesen Hengsten die Rasse so zu veredeln und mit einer gewollten Inzucht bo-denständige Linien zu entwickeln. Um 1883 war das Zuchtziel ein kräftiges Wagenpferd mit Reiteigenschaften. Im Jahre 1874 erfolgte die Gründung des Landgestütes Traventhal und 1896/97 wurden Holsteiner Zuchtverbände gegründet die die Züchter mehr zusammenführ-ten. Später, um 1930 war diese Rasse noch immer ein kräftiges aber edles Pferd. Seit 1935 existiert der heutige Zuchtverband für diese Pferde. Nach dem zweiten Weltkrieg vollzog sich ein Wandel in der Zucht, u. a. auch weil der Han-noveraner immer mehr an Interesse gewann. Dieser Wandel kann in drei Etappen unterteilt werden: 1. Von 1950 bis 1964 erfolgte eine frühe Veredlungsphase die eng mit den Hengsten RAMZES x, FRIVOL xx, ANBLICK xx und COTTAGE SON xx zusammenhing. 2. In der Veredlungsphase von 1965 bis 1975 wurden die Erfahrungen aus Phase 1. vertieft und man brachte die guten, soliden Holsteiner Stuten immer wieder mit Englischen Vollblü-tern zusammen, weil sich dies bewährt hatte. COTTAGE SON xx, war ein schwarzbrauner Vollbluthengst mit leuchtenden Vollblutaugen von 170 cm Größe mit einem Rechteckrah-men. Sein Hals war gut getragen und er hatte eine ungewöhnlich große und wunderbar schräg gelagerte Schulter. Er hatte das was den Stuten fehlte. Dieser Hengst brachte bestes Blut und lebhaftes aber gebündeltes Temperament in Einklang. Dieser Hengst war viele Jahre ein entscheidender Vererber in Holstein und vererbte auch die Eigenschaften die er weitergeben sollte. Dies waren besonders seine trockene Textur, seine einmalige Schulter und seinen Typ als Pferd. Seine wenigen Nachkommen hinterließen nachhaltigen Einfluss in der Zucht. Seine Enkel RAMIRO dessen Mutter von ihm abstammte und der Hengst LORD, aus einer COTTAGE SON xx -Mutter und dem Vollblüter LADYKILLER xx brachten diesen guten Vererber noch einmal in das Gespräch. In der 3. Phase der Konsolidierung, wirkten Hengste anderer Rassen, wie u. a. der Anglo-normanne COR DE LA BRYERE, der einen nachhaltigen und durchschlagenden Einfluss in der Zucht hatte. Heute ist der Holsteiner d a s Sportpferd der Extraklasse und bringt besonders im Dres-sur- und Springsport immer wieder Klassepferde hervor. Der Holsteiner wird um 165 cm bis 170 cm groß ist meistens braun in allen Schattierungen.

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