Infos zu (HIMMELSPFERDE%20(HIMMLISCHE%20PFERDE,%20BLUT%20SCHWITZENDE%20PFERDE))


Rassenname:
HIMMELSPFERDE (HIMMLISCHE PFERDE, BLUT SCHWITZENDE PFERDE)

Zuchtland:
heutiges China, Kasachstan, Usbekistan, Kirgisistan

Zuchtgebiet:
um den Fluss Ili und im Ferghana Tal

Besonderheiten:
Name der Rassen vom Zuchtgebieten, berühmte Pferderassen der Antike, Ausgestorben

Größe:
um 150 cm

Gruppe:
Sammelbezeichnung verschiedenen edler Rassen der Antike

Blut:
Vollblut

Die Bezeichnung „Himmelspferde“ wurde besonders in der Han Dynastie in China geprägt.
Zu diesen Pferden zählen heute geläufig:
1. Das Ferghana Pferd
Das Ferghana Pferd verdankt seinen Namen dem Ferghana Tal, mit 300 km Länge und 100 km Breite, eine dicht besiedelte und fruchtbare Senke die zwischen dem Tian Shan (Himmli-sche Berge) und dem Altai-Gebirge liegt und vom Syrdarja durchflossen wird. Dieses Gebiet erstreckt sich heute teilweise auch über die Länder Usbekistan und Kirgisistan, wobei der größte Bereich in Usbekistan liegt. Vom Tianshan Gebirge ist auch eine der Bezeichnungen für „Himmelspferde“ abgeleitet.
2. Das Ili Pferd
Das Ili Pferd verdankt seinen Namen und dem Ili, einen sehr wasserreichen Fluss der ganz im nordwestlichen Teil Chinas, heute Provinz Xinjiang, entspringt und in Ka-sachstan in den Balchaschsee mündet. Weiterhin gibt es einen gleichnamigen Gebirgszug der zum Tianshan Gebirge gehört
3. Der Turkmene und ihm ähnliche Rassen der Antike
Der weiter entfernt gezüchtete alte Turkmene aus Turkmenistan aber auch mit in dieses Raster passen könnte, doch er war einfach bei den Chinesen weniger bekannt.

China hatte in seiner Geschichte immer zu kleine Pferde und relativ spät eine eigene Kaval-lerie. Dies änderte sich als sie in den Besitz der „Himmelspferde“ kamen. Der Begriff „Him-melspferde“ stand bei den Chinesen damals für eine Art von Pferden in der Mythologie die im Himmel angesiedelt sind und von übernatürlicher Stärke und Größe waren. Auch die damaligen Kaiser wurden als die „Söhne des Himmels“ benannt.
Besonders nach den Expeditionen des berühmten ZHANG QIAN (195 v. Chr.-114 v. Chr.) wurden diese Pferde beschrieben und bekannter und dieser Terminus verwandt. Er wurde vom damaligen Kaiser WU von HAN (156 v. Chr.-87 v. Chr.) ab 138 v. Chr. in den Westen entsandt, um mit den Yuezhi und auch den Dayuan in Kontakt zu kommen. Die Yuezhi und die Dayuan waren die Züchter der berühmten Ili - und Ferghana Pferde, die aber außerhalb des damaligen chinesischen Reiches lebten. Bei deren Pferden handelt es sich ausschließ-lich um edle, große und schnelle Pferde aus den weiten westlichen Steppen, die deutlich besser als die der Chinesen waren. Die Dayuan in ihrem Ferghana - Reich waren bei den Chinesen damals unter der Bezeichnung Dawan bekannt.
Die Chinesen brauchten „Himmlische Pferde“ oder „Himmelspferde“ für den Kampf gegen die Xion-gnu, einem kriegerischen Volksstamm der sich immer mehr nach Süden ausbreitete und dort nach Nahrung und Macht suchte. Die großen Weiden der großen westlichen Pferde lagen weit im Westen und waren für China unerreichbar, weiterhin war die Pferdezucht in China noch nicht beheimatet, da die Kriegsführung von alters her Sache der Infanterie war. Außerdem waren die chinesischen Kaiser dafür bekannt Pferde als Opfertiere zu nutzen, um ihre Macht zu zelebrieren. Ihre eigenen kleinen, gedrungenen und wenig wendigen Pferde waren gegenüber den großen, wendigen und ausdauernden Pferden des Westens deutlich an Größe und Schnelligkeit unterlegen. Zahlreiche Legenden zu diesen Pferden taten weiteres. Weiterhin war es den Chinesen auch eine geraume Zeit nicht möglich an solche Pferde zu gelangen oder sie in China heimisch zu machen. Der Import war also immer ein schwieriges Unterfangen für den Kaiser und seine Armee. So kamen sie später als Kriegsbeute in das Land.
Die Pferde von Ferghana und dem nah verwandten Ili galten unter den Chinesen und ande-ren Völkern die gute Pferde züchteten, auch deshalb als die „Himmelspferde“, weil sie an-geblich Blut schwitzen sollten und auch beste Qualitäten eines Kriegspferdes hatten. Das Blut wurde aber durch einen kleinen Parasiten unter der sehr feinen Haut verursacht, der bei starker Hitze kleinste Blutgefäße zum platzen brachte. Wurde dies mit schaumigem Schweiß vermischt, entstand der Eindruck eines Blut schwitzenden Pferdes. Ein weiteres Indiz war auch die sehr feine Haut dieser Pferde die die Blutgefäße durchscheinen lässt. Bei diesen Pferden trat auch erstmalig die Farbe von Schecken und besonders Tigerschecken auf, die auch auf Bildern, Skulpturen, Grabbeilagen und Höhlenmalereien verewigt wurden. Es ist auch eine bekannte Tatsache, dass bei den Chinesen erstmalig Bilder von getigerten Pferden zu sehen waren.
Als heutige Ahnen dieser Pferde gelten heute der Turkmene und der Achal Tekkiner oder ähnliche Rassen.




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