Infos zu (AMERICAN%20MINIATURE%20HORSE%20(AMERIKANISCHES%20MINIATURPFERD))


Rassenname:
AMERICAN MINIATURE HORSE (AMERIKANISCHES MINIATURPFERD)

Zuchtland:
USA

Zuchtgebiet:
Oststaaten

Besonderheiten:
Pony das wie ein Pferd aussieht, 2 Größen, 3 Typen

Größe:
86 cm bis 96 cm

Gruppe:
Rasse

Blut:
Pony

Schon im 16. Jh. waren Miniaturpferde an den europäischen Königshäusern bekannt und auf vielen Ge-mälden zu sehen. Durch die Kriege in Europa waren sie bald verschwunden und einige Exemplare tauch-ten später wieder in den USA auf. Der Beginn einer neuen Pferdezucht. Nach einigen Autoren und Züchtern soll die Zucht des Amerikanischen Miniatur Horses eine Parallelentwicklung zur Zucht des Falabella Minipferdes gewesen sein. Nur war das Falabella bekannter, da es in den Medien präsenter war. Die meisten amerikanischen Miniaturpferde wurden anfänglich in den 60er Jahren in die AMERICAN MINIATUR HORSE REGISTRY (AMHR) eingetragen die bis zu ihrer eigentlichen Gründung, im Jahre 1971, noch dem Register für Amerikanische Shetlandponys angehörte. Im Jahre 1978 wurde die AMERICAN MINI-ATUR HORSE ASSOCIATION (AMHA) gegründet die sich als Zuchtverein mit Zuchtbuch, und dem Zuchtziel Reinerhaltung der Rasse mit hohem Standard und Niveau und einer verantwortungsvollen Zuchtmethodik verstand. Dies war dringend notwendig, da es schlicht nicht möglich war mit den zwei vorhandenen Zuchtvereinen einen gemeinsamen Konsens zu finden, weil die Zuchtideale der amerikanischen Shetland-ponyzüchter und die eher lasche und kaum kontrollierte Eintragung von Miniaturpferden in der AMHR nicht zu der gewünschten Qualität und Reinzüchtung führte. Die harten Bestimmungen der neuen AMHA und derer Züchter verhinderten nun den Eintrag von Falabellas in die Bücher dieser Zuchtorganisa-tion. Angeblicher Grund: der Stammbaum der Falabellas sei nicht genau bekannt, weil er verloren gegangen oder nicht genau registriert ist - und das obwohl Falabellas mehr oder weniger an der Ent-stehung dieser Miniaturpferde beteiligt war. Je nachdem von welcher Seite man es sehen wollte. Nun ging dieser Streit auch in der Literatur, in Enzyklopädien und in zahlreichen Abhandlungen zu Pfer-den weiter. Einerseits werden die Falabellas und deren deutliche Rolle in der Miniaturpferdezucht nur historisch erwähnt und in anderen Büchern werden nur Falabellas im Index erwähnt und die Ame-rican Miniatur Horses fehlen. Im Index eines der umfassendsten Nachschlagewerkes über Pferde, dem "THE WISUEL GUIDE TO OVER 100 HORSE BREEDS FROM AROUND DE WORLD", steht unter Ponys zum Bei-spiel, das die Miniaturpferde vom Falaballa abstammen. In einem anderen bekannten Buch, einem Sy-nonym für Miniaturpferde, dem U.P.C. DAVIS SCHOOL OF VETERINARY MEDICINE OF HORSES, stehen wiederum Miniaturpferde im Index, aber die Beschreibung deutet auf Falabellas. Dieses Durcheinander in der gängigen Literatur behinderte jedoch nicht die Zucht dieser Kleinstpferde. In den USA sind heute über 160 000 Miniaturpferde registriert und jedes Jahr kommen ca. 1 000 dazu! Die Zucht dieser Minipferde ist zu einer richtigen "Industrie" geworden, denn wenn man im Internet nach Züchtern sucht findet man kein Ende, weil es so viele sind. In der Zuchtgeschichte der Amerikanischen Mini-aturpferde hat sich in den letzten 10 bis 15 Jahren viel Gutes getan und man hat mit einer besseren Zuchtorganisation, klaren Zuchtkriterien und Herkunftsnachweisen einen internationalen Standard für diese Pferde festgelegt. Heute dominieren und kontrollieren zwei Zuchtverbände die Zucht der Rasse. Diese seien hier kurz vorgestellt:
1. Die AMERICAN MINIATUR HORSE ASSOCIATION (AMHA)
Gegründet im Jahre 1978 in Texas. Heute einer der größten Pferdezuchtverbände der Welt. Das Zucht-ziel ist ein Miniaturpferd mit dem Aussehen eines Großpferdes im Miniformat und dazu sollten die Proportionen und ein guter Charakter passen. Es werden nur Pferde aufgenommen die bei einem Alter von 5 Jahren maximal 86,4 cm oder 34 inch haben, daher erhalten sie bis dahin nur vorläufige Papie-re. Wird es größer ist dies Pech, dann sind die Papiere weg, aber es kann bei der AMHR registriert werden. Weiterhin müssen die Pferde dem gültigen Rassestandard entsprechen, beide Eltern müssen eingetragen und durch einen DNA-Test als rasserein bestätigt sein. Bei unklaren Verhältnissen wird auch vom Fohlen eine DNA-Testung vorgenommen. Es besteht ein Zuchtbuch und gibt einen Rassestan-dard. Das erste Pferd der AMHA war der Hengst SHADOW OAKS PAUL BUNYAN, ein Schimmel. Einen deutschen Rassestandard gibt es noch nicht, doch er nähert sich diesem an.
2. Die AMERICAN MINIATUR HORSE REGISTRY (AMHR)
Gegründet im Jahre 1971 in Illinois zuerst als Teilregister der Amerikanischen Shetlandponyzüch-ter. Hierbei muss man wissen, dass dies kein Zuchtverband, sondern nur ein Register ist. Diese zahlreichen Register für die verschiedensten Rassen sind in den USA sehr typisch und werden leider oft mit Zuchtverbänden verwechselt. Sie sind dazu da, um ein gekreuztes "Irgendeinpferd", welches zwar wie ein Pferd einer bestimmten Rasse aussieht, aber keine Papiere bekommen wird, doch noch registrieren zu lassen. Damit kann man dann wenigstens an bestimmten Veranstaltungen teilnehmen. Dies gilt für viele amerikanische Rassen und ist in Europa nicht üblich. Die AMHR trug bis 2004 sehr offenen alle kleineren Pferde ein. Kritiker bemängelten dies, da weder Fotos, Abstammungs-nachweise und eine DNA-Testung verlangt wurden. Seit 2007 werden nun wenigstens Fotos verlangt. Es gibt zwei Kategorien, in die Kategorie A kommen Pferde die bis 86,4 cm klein werden und in die Kategorie B Pferde die bis 96,5 cm groß werden. Das erste registrierte Miniaturpferd was im ersten Zuchtbuch steht war hier MOODY´S MINI PONY TONY zusammen mir 208 weiteren Pferden.
3. Das WORLD CLASS MINIATURE HORSE REGISTRY (WCMHR).
Hier gilt vieles von dem. was beim AMHR steht, doch dieses Register fungiert weltweit und deren registrierte Miniaturpferde werden nicht von der AMHR und daher auch nicht in Deutschland aner-kannt.
4. Der INTERNATIONAL CLUB of AMERICAN MINIATUR HORSE
Gegründet 2006 der nur einen Club und keinen Zuchtverband darstellt und internationale Turniere, Shows und Prüfungen organisiert und dabei Miniaturpferde der AMHA und der AMHR gleich betreut und mit einbezieht.
5. Die EUROPEAN MINIATURE HORSE ASSOCIATION (EMHA)
Gegründet 2007 mit der Aufgabe alle europäischen Züchter zu betreuen. Frau Steinbrecher, eine der bekanntesten Miniaturpferdezüchterinnen in Deutschland, ist hier Vizepräsidentin.
6. Der MINIATUR HORSE CLUB EUROPE
Mit Sitz in den Niederlanden. Dies ist auch nur ein Club, der aber von der AMHA anerkannt ist und sich verantwortlich zeigt für Veranstaltungen, Lehrgänge, Shows und Turniere mit Miniaturpferden im europäischen Raum. In Deutschland gibt es noch keinen Club für diese Rasse.
7. BAYERISCHER ZUCHTVERBAND für SPEZIALPFERDERASSEN e.V.
Betreuung der Zucht von Miniaturpferden in Deutschland mit Zuchtbucheröffnung im Jahre 2003. Der erste gekörte und eingetragene Hengst dieser Rasse im deutschsprachigen Raum ist A F IVY TORO. Ein Amerikanisches Miniaturhorse ist nur anerkannt wenn es 1. Papiere der AMHA hat und 2. bei der AMHR registriert ist. Kreuzungen von verschiedenen Kleinstrassen können keine Miniaturpferde werden und erhalten keine Papiere, sie können sich aber in der AMHR registrieren lassen. In Deutschland werden die Miniaturpferde nur mit Papieren der AMHA anerkannt. Die Miniaturpferdezucht ist eine andere Zuchtrichtung als die bekannten Minipferdezuchten. Amerikanische Miniaturpferde sind keine Falabel-la Minipferde und auch keine Mini - Shettys. Beide sind eher als das Ausgangsprodukt des Miniatur-pferdes zu sehen. Vielmehr handelt es sich hier um Kleinstpferde mit einem Stockmaß zwischen 86,4 (34 inch) und maximal 96,5 cm. Das Zuchtziel des American Miniaturpferdes geht eindeutig in die Richtung: harmonische Proportionen, guter Knochenbau, angenehmer Charakter und vielseitiges Gang-werk verbunden mit Miniformat. Die Miniaturpferde sind vom Körperbau her auch ausbalancierter und feiner im Knochenbau als das Falabella, denn deren Züchter haben meist nur die kleine Größe und das Aussehen eines guten, kleinen Pferdes im Zuchtziel und die Mini - Shettys sind einfach nur noch kleinere Shetländer mit den typischen Proportionen eines Ponys. Die Miniaturpferde sollen also deutlich wie ein Großpferd im Miniformat aussehen und kein ponyähnliches Aussehen zeigen. Dabei werden Pferde besonders geschätzt die wie ein kleiner Arabischer Vollblüter, ein Quarter Horse, ein Morgan Horse oder auch wie ein kleiner Hackney oder ein kleines Welsh Pony wirken. Da es in den USA die zwei bekannten Zuchtvereine gibt und in diese auch unterschiedlich eintragen wird, kann man die Amerikanischen Miniaturpferde in ihrer Gesamtpopulation grob in drei Typen einteilen. Dies sind:
1. Der etwas kräftigeren und langen, quadratischen Tvp
Diese Pferde eignen sich besonders für die Kutsche oder den leichten Wagen.
2. Der normalen Tvp
Diese Pferde sind an meisten vertreten und entsprechen der Rassebeschreibung.
3. Der kleine, zarte Tvp
Diese Pferde sind besonders klein und zierlich.
Weiterhin werden innerhalb dieser Typen gerne bestimmte Großpferderassen gesehen, wie schon im Text erwähnt.
Ingesamt gesehen hat das Miniaturpferd folgendes Zuchtziel. Ein gut gebautes und elegantes Minia-turpferd das deutlich wie ein bestimmtes Großpferd (heute meist Araber) im Miniaturformat aussehen soll. Dabei soll der Kopf gut im Verhältnis zum Hals und zum Körper stehen. Hier hat man züchte-risch gut gearbeitet, denn vor 20 Jahren gab es noch sehr viele Miniaturpferde die deutlich zu gro-ße, grobe und unschöne Köpfe hatten, daher konnte man auch schnell ein Miniaturpferd ausmachen. Je nach Typ ist das Profil gerade bis leicht konkav (Arabertyp), die Stirn breit, die Augen groß und ausdrucksvoll. Der Abstand zwischen Augen und Maul soll dabei klein sein, Die mittelgroßen und spitzen Ohren haben leicht nach innen geneigte Spitzen, die Nüstern sind groß, das Maul fein und klein und die Ganaschen zeigen genug Freiheit. Das Gebiss sollte einwandfrei und korrekt sein, dies ist nicht immer einfach, da man von Hunden, die zu klein gezüchtet werden weiß, dass beim Zahn-wechsel plötzlich nicht mehr alle Zähne in die Kiefer passen, das kann bei Pferden nach dem Zahn-wechsel auch vorkommen. Der gut bewegliche Hals sollte mit dem restlichen Körper harmonieren und in einen flachen Widerrist übergehen. Der gesamte Körper sollte harmonisch gebaut, gut proportioniert und bemuskelt sein und eine solide Knochenstärke haben. Um freie und schwingende Bewegungen und eine gute Hals-Kopfhaltung zu ermöglichen, soll die Schulter schön lang und schräg sein. Die Brust sollte gut Muskeln zeigen. Der Rumpf sollte insgesamt schlank und schmal wirken und eine gute und tiefe Gurtlage und eine gut geformte Nierenpartie haben. Der kurze und gerade Rücken geht in eine gute geformte Kruppe über, die mit einem eher normalen Schweifansatz, weder zu hoch noch zu tief, den hintern Teil des Körpers abrun-det. Die Kruppe sollte dabei in gleicher Höhe wie der Widerrist liegen. Die Gliedmaßen der Pferde sollten zum Körper passen, lang und gut bemuskelt sein. Betrachtet man das Fundament von vorne oder von hinten, sollten die Beine gerade und parallel stehen und von der Seite gesehen sollen sie ein Rechteck zeigen. Die kleinen, runden und kompakten Hufe sollen deutlich noch vorne gerichtet sein, wenig Beschlag brauchen und einen Winkel von ca. 45 Grad haben. Die Widerristhöhe sollte nicht mehr als 86 cm betragen. Es kommen fast alle Farben vor und daher werden auch alle Augenfarben anerkannt, bevor-zugt werden die Lieblingsfarben der Amerika-ner wie Palomino, Dunkelfuchs etc.. Ganz prägnant ist die Erscheinung dieser Pferde, weil auch sie meistens gänzlich geschoren sind, um so noch schöner und pferdeähnlicher auszusehen. Über diese Praxis kann man streiten! Die Bewegungen der Pferde sollten taktrein, elastisch und ausgeglichen sein. Auffallend ist der ruhige, sehr ausgeglichene und fast verschmuste Charakter dieser Pferd-chen, was sie sehr deutlich von den öfters etwas "starrköpfigen" Charakter des Shetländers oder auch Mini - Shettys unterscheidet. Sie sind sehr menschenbezogen, lassen sich auch mal auf den Arm nehmen und eignen sich zu einer Haltung wie es bei Hunden üblich ist. Sie sind sehr robust und eignen sich auch zur Haltung mit Großpferden und haben keine bestimmten Erkrankungen oder vererbte Defekte. Wie bei Ponys üblich können sie bei guter Pflege über 30 Jahre alt werden. Obwohl die Pfer-de klein sind eignen sie sich als Fahrpferd, als Reitpferd für kleine Kinder, als kleines Pferd auf dem eigenen Grundstück und in letzter Zeit auch besonders als Therapie- und sogar Blindenführpferd. Ihr Einsatz als Therapiepferd in jeglicher Form spricht für sich, wenn man das Alter eines Blinden- oder Therapiehundes der oft nur 13 bis 14 Jahre alt wird, dem des doppelt so alt werdenden Miniaturpferdes entgegensetzt. Für viele Men-schen sind sie ein Ersatz, wenn man sich kein Großpferd halten kann. Wer sie einmal hat, der möchte immer mehr haben und es bestätigt sich der Spruch der Amerikaner: "THEY´S LIKE POTATOE CHIPS" -"Sie sind wie Kartoffelchips", macht man eine Tüte auf, dann kann man nicht genug davon bekommen. Heute scheut die AMHA weder Kosten noch Mühen um diese Pferde auf Turnieren, Shows und anderen Veranstaltungen zu präsentieren und sie zeigen sich dann in ihrer Vielseitig-keit, vor kleinen Kutschen, in kleinen Springparcours, adrett zurechtgemacht und auch in Führringen an mancher Kinderhand. Dabei werden sie von qualifizierten und speziell lizenzierten Richtern bewertet. Die Kosten für ein gutes Miniaturpferd hängen, wie bei vielen Pferden, vom Ausbildungs-stand, der Qualität, der Abstammung, dem Alter, dem Geschlecht und auch den nötigen Formularen zusammen. In den USA geht es bei 100 Dollar los und endet nach oben sechs-stellig offen, während man in Europa für gute Pferde 5000 Euro ausgeben muss. Da die Zucht in den USA auch eine Mode Erscheinung und Geldquelle darstellt, haben Pferdchen aus diesen Zuchten schon astronomische Preise auf Auktionen erzielt. Mit viel Aufwand werden immer vollkommenere Kleinstpferde gezüchtet. Die ersten Miniaturpferde die nach Europa kamen standen in Belgien, den Niederlanden, Frankreich und Großbritannien und waren 1976 als die Attraktion auf der EQUITANA in Essen zu sehen. Sie wurden aber nicht als solche, sondern als Mini - Shettys eingetragen, da in Deutschland kein Register für sie vorhanden war. Im Jahre 200O kamen die ersten Miniaturpferde nach Deutschland, wo einige dieser Pferde bei Uwe PESCHEL in Röhrmoos zu besichtigen waren. Im Jahre 2003 fielen in dieser Zucht 4 Fohlen, die von dem Hengst TOCOCAS own TWIGGER stammten, der ein mehrfacher Champion aller Klassen in den USA war. In seiner Zucht, die leider nicht mehr existiert, waren Pferde von unterschied-lichen Typen zu finden. Die offizielle Zuchtgeschichte dieser Pferde in Deutschland hängt eng mit der Zucht der Familie STEINBRECHER zusammen. Auf der Rasseshow "Pferd der Welt 2003" in Eging am See in Bayern wurden ihre Zuchtstuten vorgestellt und in das Stutbuch des Bayerischen Zuchtverbandes für Spezialpferderassen eingetragen und hierbei setzte die Schimmelstute BOZEMANS Q TONS GREY GIRL Maßstäbe, indem sie als kleinstes Pferd der Show mit der besten Wertnote und Reservesiegerin der Show alle Großpferde in den Schatten stellte. Im gleichen Jahr wurde, aus derselben Zucht, der Hengst AF IVY TORO als einziger und erster Vertreter dieser Rase in Deutschland mit bester Wertnote (7,6) gekört und in das Hengst-buch I eingetragen.

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