Infos zu (EXMOOR%20PONY%20(EXMOOR%20HORSE%20BEASTS%20(Pferdebestien),%20EXMOORE%20NAGGS%20(Exmoor%20Kleinpferd))


Rassenname:
EXMOOR PONY (EXMOOR HORSE BEASTS (Pferdebestien), EXMOORE NAGGS (Exmoor Kleinpferd)

Zuchtland:
Großbritannien

Zuchtgebiet:
England, Exmoor

Besonderheiten:
Das Pony mit dem Mehlmaul, Name der Rasse vom Lebensraum, halbwild lebend, eine der reinsten Rassen der Welt

Größe:
127 cm bis 130 cm

Gruppe:
Rasse

Blut:
Pony

England und Schottland haben eine Reihe sehr alter, guter und außergewöhnlicher Ponys zu bieten. Es ist ein Land wo man für jedes Kindesalter eine Ponyrasse und für jedes Gewicht eines Erwachsenen eine Großpferderasse hat. Viele dieser Ponys leben schon über Jahrhunderte wild in den unwirtlichen, kaum besiedelten und bewirtschafteten und ziemlich trostlosen Gebieten der typischen englischen Heide- und Moorlandschaften oder in den Bergen von Schottland. Viele dieser Ponyrassen können heute in ihren angestammten Gebieten, wegen der zunehmenden landwirt- schaftlichen Nutzung nicht mehr wild leben oder gehalten werden. Daher stehen viele dieser Ponys in welt-weiten Gestüten oder kleineren Privatzuchten und nur dadurch ist ihr Erhalt über die Jahre gelungen. Durch die spezifischen und speziellen Klima, - Boden- und Lebensverhältnisse sind so einander ziemlich ähnliche Ponys nebeneinander entstanden und bildeten, wegen verschiedenster guter Eigenschaften, auch den Grundstock für andere Pferderassen auf dem Kontinent. Ganz in der Nähe vom Dartmoor, welches nördlich von Plymouth zu finden ist, liegt der Lebens-raum des Exmoor Ponys. Es ist auch in Südwestengland, besonders im Ödland von Somerset und den Hochmoorgebieten von Devonshire, einem heutigen Nationalpark, heimisch. Diese Landschaft war in der letzten Eiszeit nicht vom Eis überdeckt und so konnte die voreiszeitliche Fauna dort überleben. Es ist, wie auch das Dartmoor eine karge, harte und sehr hoch gelegene unwirtliche windige Landschaft, ein ödes Hochmoor das den stürmischen Atlantik in der Nähe hat. Es muss hier mit harten Klimaschwankungen leben, denn der Herbst ist sehr feucht, der Sommer wie-derum sehr warm, durch den Golfstrom der am Bristol-Kanal entlang fließt und die Winter sind sehr windig, stürmisch und kalt. Das Exmoor Pony ist geschichtlich eng mit dem, etwas kleineren Dartmoor Pony verwandt und zählt mit ihm zu den vielen englischen Ponyrassen die über Jahrhunderte frei und wild in England vorkommen. In der Höhle von Mendip in Somerset, wurde Zeichnungen der Ahnen dieser Ponys gefunden die nachweislich 20 000 Jahre alt sind. Seit ca. 14 000 Jahren, mit dem Abbruch der Verbindung des europäischen Festlandes zu Großbritannien, entwickelten sich alle englischen Ponyrassen selbständig in der Wildnis und konnten daher einen sehr guten, gesunden, festen und eigenen Charakter entwickeln, weil kein fremdes Blut dazu kam. Daher leben in diesen Ponys 2 der 4 ausgestorbenen Urtypen, aus der der Entwicklungsgeschich- te bekannter Pferdetypen weiter. Der Typ 1, ein typisches Urpony mit einer Unempfindlichkeit ge- gegenüber Nässe und Kälte und einer Größe von ca. 125 cm, war im gesamten Nordwesten Europas heimisch. Über seinen direkten Nachfahren, dem Keltischen Pony, sind heute besonders das Exmoor Pony, das Dartmoor Pony und das Island Pferd mit ihm sehr stark verwandt. Typ 2 war das Tundrenpony, das mit ca. 145 cm Widerristhöhe größer und schwerer als Typ 1 war. Es war auch sehr unempfindlich gegenüber Kälte und Frost. Das Highlandpony und das Fjordpferd sind seine Nachfahren. Typ 3 könnte eine Mischung aus Typ 2 und 4 gewesen sein. Es ist das so genannte Ramskopfpferd, welches in den Steppen von Asien bis hin zu Südeuropa lebte. Es war unempfindlich gegenüber Hitze und Trockenheit und mit 150 cm Widerristhöhe der größte Typ. Über den Sorraia, ist der Andalusier und über den Turkmenen der Achal Tekkiner einer seiner heutigen Enkel. Typ 4 ist bekannt als Urvollblüter und lebte in Westasien und deren Wüsten. Diese Pferde waren klein, zierlich und fein, hatten eine konkave Nasenlinie, einen hoch angesetzten Schweif und feines Haar. Heute ist dieser Typ besonders im Kaspischen Pony zu sehen. Das Exmoor Pony Pony hatte mit Sicherheit vermehrt Pferde des Typ 1 und weniger Pferde des Typ 2 in seinen Ahnen. Die Ursubstanz dieses Ponys war also besonders das Urpony. Nachweislich lebten die Exmoors schon vor der Eiszeit in ihrer Heimat. Beim Dartmoor Pony und den anderen englischen Ponyrassen waren vorwiegend skandinavische Pferde, die während der Bronzezeit, (2000-1500 v. Chr.) und später nach England kamen, die von den Römer mitgebrachten Friesen und andere auch edlere und gröbere und größere Pferde maßgeblich an der Formung der Rassen beteiligt. Diese ganzen Pferde bildeten die Basis für die Entwicklung der heutigen bekannten Berg- und Moorlandponys. Schon in der Bronzezeit wurden die Exmoor Ponys vor die Streitwagen der Römer gespannt und begannen hier ihren Lebenslauf als Zugpferd. Als direkter Nachfahr des Keltischen Ponys zeigt das Exmoor Pony noch heute fast alle typischen Merkmale des britischen Wildponys. Daher hebt es sich eindeutig von den anderen einheimischen englischen Ponyrassen ab. Nur in ihm sind noch heute die meisten Merkmale des Urponys vom Typ 1 erhalten geblieben und einige weitere Besonderheiten machen es zu etwas Einzigartigen. Das Exmoor Pony gilt noch heute als das urwüchsigste und seltenste Pony, ist die älteste britische Rasse und war, neben den Orienta- len, maßgeblich an der Entstehung und Entwicklung des Englischen Vollblüters beteiligt. Schon in alten Gesetzessammlungen werden diese Ponys erwähnt und auch ihre Haltung als reines Wildpferd. Durch ihre Abgeschiedenheit in den Hochmoorgebieten haben sich die Ponys bis heute kaum durch Fremdbluteinfluss verändert und werden noch heute, wie schon im 12. und 13. Jh., auf dem Markt in Bampton verkauft. Nur der Name änderte sich öfters. Noch im Jahre 1710 waren sie unter Horse Beasts (Pferdebes-tien) und im Jahre 1777 auch unter Exmoore Naggs (Exmoor Kleinpferd) bekannt bis man sie ab 1805 als Exmoor Pony anbot und bezeichnete. Um 1815 soll auch ein wildlebender Hengst, ein Falbe mit schwarzen Punkten und Aalstrich, der spanisches Blut in sich gehabt haben soll, in die Herden sein Blut infiltriert haben. Erste Begegnungen mit der Zucht bekamen die Ponys unter WILLIAM II., der die Ponys zum königlichen Forst machte. Im Jahre 1818 erhielt Sir Richard Acland einen ca. 1 500 ha eingefriedeten Teil des Landes und begann mit ca. 400 Exmoor Ponys eine planmäßige Zucht. Leider mussten 1919 die besten 300 Ponys verkauft werden und später wurden im 1. Weltkrieg viele der Ponys geschlachtet. Wie bei allen anderen europäischen Rassen blieb der Versuch der Veredlung und Einkreuzung mit Arabischen Vollblütern, um die Ponys zu vergrößern, nicht unversucht. Doch die eingesetzten Don-golawi - Araber hatten bei den Hengstkämpfen keine Chance und die Nachkommen zeigten nicht die gewünschte Qualität und auch eine besonderes Rassemerkmal, das Mehlmaul verschwand. Später wurden kleine Englische Vollblüter benutzt, von denen die Hengste PANDARUS von WHALEBONE und CANOPUS am bekanntesten waren. Auch heute gilt die Zucht und Erhaltung dieser außergewöhnlichen Rasse aber nicht als gesichert, da die wachsende Bewirtschaftung des Zuchtgebietes den natürlichen Lebensraum der Ponys stark einengt und sie immer öfter entfernt vom Originalzuchtgebiet und auch in anderen Ländern, gehal-ten werden. Ab 1920 wurde eine planmäßige Zucht dieser Rasse mit den verbliebenen Resten der Rasse begonnen. Heute werden die Ponys halbwild mit wechselndem Hengsteinsatz gehalten und auf Märkten ver-kauft. Im Herbst werden die Stuten und Fohlen einer Überprüfung unterzogen, wie es auch bei den Dülmener Wildpferden üblich ist. Dabei werden sie begutachtet und gebrannt. Die britische Zuchtorganisation , die EXMOOR PONY SOCIETY, ist heute sehr auf die Reinheit dieser Ponys und auch auf deren Haltung im Originalzuchtgebiet bedacht, da sie nur hier ihre Qualität und den Typ halten können. Die betrifft besonders auch die Entwicklung des Haarkleides. In den Zuchten au-ßerhalb der Exmoore verlieren die Ponys deutlich an Qualität. Die Kreuzung von Exmoor Ponys mit Englischen Vollblütern ergeben sehr gut Jagdpferde, die einen Mann den ganzen Tag tragen kön-nen. Das Exmoor Pony ist ein ansprechendes, harmonisch gebautes und schönes Pony. Es zählt in Deutschland zum Deutschen Reitpony. Der Kopf ist elegant, ausdrucksvoll und sehr trocken. Oft wirkt er etwas größer als bei anderen Ponys, weil die Nasenpartie leicht länger ist, um die einzu-atmende Luft vorher zu erwärmen. Die Nüstern sind weit, und die Stirn breit. Die Augen sind groß haben schwere Lider gegen die Kälte, quellen sehr hervor und machen den gesamten Gesichts-ausdruck des Ponys und werden daher auch als Krötenaugen bezeichnet. Die Ohren sind kurz, dick und spitz und das Maul ist kennzeichnend hell und wird als Mehlmaul bezeichnet. Der Kiefer hat eine charakteristische Form die nur bei diesen Ponys vorkommt und weiterhin haben diese Pferde einen siebten Molar, was bei keinem anderen heutigen Pferd bekannt oder zu finden ist. Der Hals hat sich durch den jahrelangen Einsatz als Zugpferd an Bemuskelung und Kraftanstrengung gewöhnt und zeigt sich heute mit deutlich ausgeprägtem Unterhals. Eine weitere Besonderheit dieser Rasse. Er geht in eine breite Brust über, der Widerrist ist gut markiert und gezeichnet. Schulter und Brust sind sehr kraftvoll und gut entwickelt und etwas zurückgenommen und mit eng am Widerrist anliegenden Schulterblättern. Der Rumpf ist im Bereich der Brust sehr breit und tief und hat eine schön gebogene Rippenpartie, eine breite Lendenpartie und weite, lange, nicht zu enge Rippen. Der Rücken ist kompakt, sehr eben und breit, besonders im Bereich der Lendenpartie. Die Kruppe ist kurz, breit und abschüssig mit einem tiefen Schweifansatz. Mit einem gut angesetzten langen und dichten Schweif, der besonders am Ansatz fächerförmig ist, als Schutz gegen die Kälte, ein so genannter Eisschweif, mit besonders fächerförmig ausgebreiteten Haaren am Schweifansatz. Die Gliedmaßen sind kurz, stark und stahlhart aus guten Knochen, gut geformte und sehr gerade angesetzte Vorderbeine und schön abgesetzte Hinterbeine. Besonders bei den Vorderbeinen haben meisterhafte lange Unterarme. Die Röhren sind kurz und Sehnen und Gelenke gut markiert. Sprunggelenk und Hüftknochen bilden eine senkrechte Linie. Gesunde und gut geformte Hufe. Das Fell ist eigentlich doppellagig, bemerkenswert und sehr wasserdicht. Es ist im Sommer sehr fein, dicht und hart und zeigt einen schönen Messing - Metallschimmer. Im Winter ist es sehr borstig, dick, rau aber trotzdem elastisch. Auch die Farben sind typisch und unverwechselbar für dieses Pony. Sie sind grundsätzlich braun mit Nuancierungen zu kastanienbraun, braun, dunkelbraun oder leicht falbfarben. Meistens finden sich bei den Falben noch schwarze Flecken auf dem Fell. Weiterhin sind die Bauchunterseite, die Schenkel beiderseits des Schweifes und auch die Innenseiten der Beine, besonders der Oberschenkel mehlfarben oder aufgehellt. Diese Aufhellungen sind ein deutliches Zeichen für ihre Ursprünglichkeit. Die Beine sind fast immer schwarz oder so dunkel wie der Rücken. Andere Farben und auch Abzeichen kommen nicht vor und sind auch unerwünscht. Das Langhaar ist immer schwarz. Die Größe liegt bei 127 cm bis 130 cm. Das Exmoor Pony gilt trotz Kontrolle durch den Menschen noch immer als Wildling. Sie reagieren auf Menschen und besonders auch Hunde doch deutlich nervös. Werden aber bei gutem Umgang sehr ausgeglichen, freundlich und zuverlässig, besonders wenn man sie in Gruppen hält. Sie haben wegen ihres guten Körperbaus auch gut ausbalancierte, weiche, gerade und gleichmäßige Gänge, ohne besondere Knieaktion. Das gute Springvermögen ist natürlich veranlagt. Sie sind typische Galopppferde. Sie sind sehr ausdauernd, hart und zuverlässig. Der Brand ist ein vierzackiger Stern, der auf einer Spitze steht unter dem sich die Herdennummer befindet wird auf die linke Schulter verbracht und an der linken Flanke befindet sich die eigene Brandnummer.

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