Infos zu (FINNISCHES%20PFERD%20(SUOMENHEVONEN,%20FINNISCH%20UNIVERSAL,%20FINN%20HORSE))


Rassenname:
FINNISCHES PFERD (SUOMENHEVONEN, FINNISCH UNIVERSAL, FINN HORSE)

Zuchtland:
Finnland

Zuchtgebiet:
Süd- und Mittelfinnland

Besonderheiten:
Die Nationalrasse Finnlands, 3 (4) Typen

Größe:
150 cm bis 170 cm, je nach Typ

Gruppe:
Rasse

Blut:
schweres Warmblut bis leichtes Kaltblut

Die Geschichte des Finnischen Pferdes oder Kleppers ist schon sehr alt und die frühesten Spuren dieser Rasse führen bis in die Bronzezeit zurück. Ihre nachgewiesene Existenz ist 1 000 Jahre alt. In dieser Zeit haben diese Pferde bei den Schicksalen des finnischen Volkes eine wichtige Rolle gespielt, da sie schon immer vielfältigste Aufgaben erfüllten. Das Finnische Pferd ging ursprünglich auf eine primitive Form des Hauspferdes zurück, den Finnischen Klepper, der lange Zeit nahezu unverändert existierte und auch die benachbar-ten russischen Rassen beeinflusste. Diese kleinen Pferde waren sehr robust und kräftig, aber doch meist zu klein für die verschiedenen Ansprüche. Um die Mitte des 19. Jh. be-gann man damit die optisch wenig ansprechende, doch unerhört leistungsfähige Rasse mit verschiedenen Rassen zu verbessern. Dazu kreuzte man in diese Klepper zuerst Karelische Kaltblüter, auch unter dem Namen Ostfinnische Kaltblüter bekannt und heute auch ausge-storben, sowie auch Russische Kaltblüter ein. Dadurch wurden die Pferde aber zu massiv, die Leistungsfähigkeit sank und er Typ ging verloren. Zur Verbesserung dienten die heute ausgestorbenen englischen Norfolk Roadster (Traber) die den Pferden einen besseren Kör-perbau und die noch heute beachtliche Traberveranlagung gaben. Um 1907 wurde das Stutbuch (Stammbuch) gegründet und seit etwa 1930 wird die Zucht streng leistungsmäßig geführt. Dabei war neben der Zugleistung auch schon immer die Rennleistung im Trab entscheidend. Seit 1950 ist die Zahl der Finnischen Pferde leider rückläufig und es gibt derzeit ca. 19 000 Finnische Pferde, von denen die meisten Traber sind, Reit- und Klein- pferde gibt es ca. 2 000 und Arbeits- und Hobbypferde ca. 1 000.
Seit 1971 wird das Stammbuch in vier Zuchtrichtungen unterteilt, wobei die ersten 5 Typen auf der Basis des Finnischen Pferdes entwickelt wurden:
1. Finnischer Kaltbluttraber
1a. Warmbluttraber wurde inzwischen aus dem Kaltbluttyp entwickelt
2. Finnisches Reitpferd
3. Finnisches Zugpferd (Arbeitspferd)
4. Finnisches Kleinpferd oder Pony
Im Jahre 1973 kommt es zur Gründung von SUOMEN HIPPOS als sich die Zentralorgani-sationen der Pferdezucht und die Zuchtverbände vereinigen. Dieser Verband ist von der EU anerkannt betreut besonders die Renn- und Reitpferde. Da es diese Pferde derzeit nur in Finnland und vereinzelt in Russland, Deutschland und Schweden gibt ist deren Erhalt nicht sicher. Das Finnpferd ist heute noch immer ein muskulöses, ansprechendes gut proportioniertes
und harmonisch gebautes Pferd im Quadratformat, das oft wie ein Kleinpferd wirkt. Im Typ stehen die Pferde zwischen einem Warmblut und einem Kaltblut. Die Arbeitspferde stehen mehr im Rechteckformat. Der gesamte Körper strahlt trotz der Kraft eine gewisse Eleganz aus. Je nach Typ sind einige Pferde auch sehr elegant und feingliedrig. Der Kopf ist etwas klobig, mittelgroß, hat eine gerade Nasenlinie und kleine Augen und Ohren. Der Hals ist meist sehr massiv und kräftig und hat eine gute Aufrichtung, die Brust breit und die Schulter steil. Der Widerrist ist mäßig ausgebildet, der Rücken tragstark und die Kruppe ist leicht geneigt und kräftig und hat einen tiefen Schweifansatz. Die Gliedmaßen haben sehr gute Knochen, kräftige Gelenke, gute Sehnen, kurze Fesseln und gute harte Hufe. Bei man-chen Pferden findet man etwas Kötenbehang. Manchmal haben sie leichte Mängel in der Stellung, wie offene Hüftgelenke und eine Sägelbeinigkeit (Trabergebäude). Die Größe liegt bei ca. 145 cm bis maximal 180 cm, je nach Typ. Es kommen meist nur Füchse aller möglichen Schattierungen mit kleinen Abzeichen und hellen Langhaar vor, doch inzwischen gibt es durch weitere Einkreuzungen auch andere Farben, wie Braune oder Rappen. Das Finnische Pferd heißt nicht umsonst Finnisch Universal, denn diese Pferde sind auch ebenso einsetzbar, sei es in der Freizeitreiterei, beim Fahrsport, für Reitanfänger, für Reit-sportler in der leichten Dressur und im Springen und natürlich auch als Traber im Renn-sport und Arbeitspferd in der Landwirtschaft. Die Pferde sind sehr zuverlässig, lebhaft und doch ausgeglichen, freundlich, leistungsbereit und nervenstark. Die Traber erbringen international anerkannte Spitzenleistungen und zählen zu den schnellsten Kaltbluttrabern der Welt. Das KÖNIGSRENNEN, 1924 erstmalig in der Stadt Lathi ausgetragen, ist eines der größten finnischen Volksfeste und hat meist bis zu 50 000 Besucher und ist damit auch ein untrennbarer Teil der finnischen Rennsporttradition. Diese Pferde sind zu außergewöhnlichen Leistungen fähig, denn im Verhältnis zu seinem Gewicht ist es imstande weit größere Lasten zu ziehen als schwerere Arbeitspferderassen. Das Reitpferd eignet sich für alle Sportarten und Pferde dieses Typs haben schon an schwierigsten Dressur,- Hindernis- und Military Wettbewerben teilgenommen. Zuchtorganisation mit dem Stammbuch ist SUOMEN HIPPOS in Espoo und der Verein SU-OMENRATSUT kümmert sich um die Bewahrung der Rasse und der Förderung des Reitpfer-detyps. Weiterhin gibt es noch das YPÄJÄ PFERDEZENTRUM in Ypäjä das sich um diese Pferde kümmert. Heute wird diese Rasse in 3 verschiedenen Typen gezüchtet, wobei sich aus einem noch ein weiterer Typ herausgebildet hat:
1. Finnischer Kaltbluttraber (Juoksija) (J)
Dieser Typ macht den größten Populationsanteil an finnischen Pferden aus. Es sind kräftige Langstreckenpferde die nur auf Schnelligkeit und Leistung gezüchtet werden. Die Größe liegt um 160 cm.
1a. Finnischer Warmbluttraber (Lämminverinen Ravihevonen) (L)
Diese Traber entstanden in den 90er Jahren aus Kaltbluttraberstuten denen französische, amerikanische und russische Traber zugeführt wurden. Mit einer Größe von 160 cm bis 165 cm sind sie etwas größer als der Kaltbluttraber.
2. Finnisches Reitpferd (Ratsuhevonen) (R)
Diese Pferde entsprechen schon eher dem Typ eines europäischen Warmblüters sind aber schwerer, obwohl es inzwischen auch leichtere Exemplare gibt. Die Größe liegt bei 165 cm bis maximal 170 cm.
3. Finnisches Zugpferd (Arbeitspferd) (Työhevonen) (T)
Diese Pferde haben eher ein Rechteckformat und sind deutlich schwerer als die anderen Typen. Seine Verwendung ist die des Arbeits- und Zugpferdes in der Landwirtschaft. Die Größe liegt bei ca. 150 cm bis 155 cm.
4. Finnisches Kleinpferd oder Pony (P)
Diese Gruppe beinhaltet die Kleinpferde und Ponys um 145 cm. Sie haben aber nichts mit dem eigentlichen Finnischen Pferd zu tun, da es auch andere Rassen als dieses sein kön-nen. Sie werden aber mit geführt und registriert.

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