Infos zu (FRIESE%20(HARDTDRAVER,WESTFRIESE))


Rassenname:
FRIESE (HARDTDRAVER,WESTFRIESE)

Zuchtland:
Niederlande

Zuchtgebiet:
Norden, Friesland

Besonderheiten:
Lieblingspferd der Deutschen, 2 Typen, Name der Rasse vom Zuchtgebiet

Größe:
158 cm bis 162 cm

Gruppe:
Rasse

Blut:
Warmblut

Der Westfriese ist, im Gegensatz zum Ostfriesen, ein schwerer Warmblüter an der Grenze zum leichten Kaltblüter. Diese Pferderasse war einmal fast vom Aussterben bedroht, weil sie keiner mehr so recht haben wollte und heute sind solche Pferde sehr gefragt und deren Preise dem-entsprechend hoch. Bekannt waren diese Pferde früher auch als Hardtdraver, da sie einmal starke und reine Traber waren. Das traditionelle und ursprüngliche Zuchtland der Rasse sind die Niederlande im nördlichen Friesland. Heute sind sie in der ganzen Welt zu finden und in Südafrika züchtet man eine Variante unter dem Namen Bolandsen Waperde (s. d.). Die Geschichte des Friesen ist sehr alt und interessant. Ihre Vorfahren, vom prähistorischen Waldpferd abstammend, sollen die Eiszeit überlebt haben. Ausgrabungen, die über 3 000 Jahre alt sind, zeigen das Vorhandensein solcher Pferde. Diese Rasse hat viele andere bedeutende Pferderassen Europas mehr oder weniger deutlich oder direkt beeinflusst. Schon um 55 bis 120 n. Chr. wurden diese Pferde von Tacitus, einen römischen Geschichtsschreiber beschrieben und auch von Cäsar für Kriegszwecke genutzt. Sie waren zu dieser Zeit aber bei weitem nicht so groß, edel und harmonisch wie sie heute zu sehen sind, waren aber wegen ihres guten Körperbaus, ihrer Kraft und ihrer Genügsamkeit über Jahrhunderte das beste Ritterpferd Europas. Später kamen diese Pferde mit Cäsar nach England und beeinflussten die dortigen Heide, - Moor- und Bergponys, besonders das Fell Pony. Den ersten nachweislichen Kontakt durch edlere Pferde erhielten die Friesen im Jahre 1579 als Wilhelm von Oranien sein Vaterland von der spanischen Herrschaft befreite. Durch die Kreuzzüge kamen orientalische und spanische Pferde in das nördliche Europa. Es begann der Typwandel dieser Rasse. Dem Friesen mit der Kraft, der Trabaktion und der Ausdauer und Gelehrigkeit wurde über den Orientalen Schönheit und Eleganz und vom Andalusier Knieaktion, Gangvermö-gen und Größe zugeführt. Das Ergebnis war der noch heute so bekannte Friese. Im 17. Jh. beeinflussten diese Hardtdraver besonders den russischen Orlow Traber über den Hengst BARS I, dessen Mutter eine Friesenstute war. Weiterhin ist der Friese stark an der Entstehung des deutschen Oldenburgers, des schwedischen Dölepferdes und auch bei der Entwicklung des Shires beteiligt gewesen. Diese kräftigen Zug- und Wagen -"Traber" versorgten fast alle Armeen die im nördlichen Europa Pferde brauchten. Anfang des 20. Jh. starb der Friese, wie viele andere Tierrassen fast aus. 1878 gründeten engagierte Züchter das FRIESCH PAARDEN STAMBOCK (F.P.S.) und im Jahre 1897 wurde ein Stutbuch eröffnet. Doch der Hang zu schnelleren Trabern und deren Einkreuzung, setzte sich gegenüber einer eleganten und hohen Knieaktion durch. Zu Anfang des Jh. sank die Zahl dieser Pferde auf dramatische drei Hengste und wenige Stuten ab. Doch nach den Kriegen wurden Pferde wieder gebraucht und man begann mit Hilfe von Oldenburger Hengsten mit dem Wieder-aufbau der Rasse. Dazu wurde ein neuer Verband gegründet der sich ab 1954 sogar als königlich bezeichnen durfte. Heute werden die Pferde, leider, in zwei Typen gezüchtet:
1. Der ursprüngliche und schwere Typ
Sehr muskulöse Pferde mit deutlich gespaltener Kruppe, starkem Kötenbehang und viel Langhaar.
2. Dem leichtere und trockenere Sportpferdetyp
Trockene und elegante Pferde mit deutlich weniger Behang, besonders an den Beinen.
Der Friese ist heute ein elegantes, mittelgroßes und kräftiges Pferd mit einem edlen und trockenen Kopf, großen feurigen Augen, geradem oder leicht geramsten Profil und kleinen spitzen Ohren. Der Hals wird hoch und stolz getragen und ist schön aufgesetzt. Die Brust ist breit und die Schulter steil. Unter der starken Bemuskelung des Rückens ist der Widerrist wenig ausge-prägt. Der Rumpf ist stark und kompakt, mit guter Rippenwölbung und guter Sattellage. Die Kruppe ist stark abfallend, breit und teilweise gespalten. Der Schweifansatz ist tief. Die Glied-maßen sind kräftig, trocken und kurz. Je nach Typ weniger oder mehr Kötenbehang. Das Lang-haar dieser Pferde ist besonders schön, lang, lockig und dicht. Alle Friesen sind Rappen oder Dunkelbraune und haben keine weißen Abzeichen. Die Widerristhöhe liegt bei ca. 154 cm bis 158 cm bei den Stuten und bei ca. 158 cm bis 162 cm bei den Hengsten. Diese Pferde sind heute für alle sportlichen und freizeitlichen Aktivitäten geeignet und werden auch weiterhin gerne im Gespann gefahren. Der Friese ist fröhlich, treu, empfindsam, hat ein gutes Temperament, ist willig, arbeitsfreudig und sehr gelehrig. Sein Gutes Gangwerk, besonders im Trab, begeistert immer wieder.

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