Infos zu (DELIBOZ%20(DELIBOSS,%20DILLBOSS))


Rassenname:
DELIBOZ (DELIBOSS, DILLBOSS)

Zuchtland:
Aserbaidschan

Zuchtgebiet:
ganzes Land

Besonderheiten:


Größe:
um 150 cm

Gruppe:
Rasse

Blut:
Warmblut

So heißt die neue Bezeichnung der Pferde die ehemalig unter der Rassebezeichnung Aserbaid-schanische Rasse bekannt waren (s. d.). Erst in jüngster Zeit wurde eine planmäßige Selektion und Zucht dieser Pferde angeregt und gefördert. Der Stamm der Delibos war mit seinem hohen Anteil von arabischem und karabachischem Blut schon immer ein guter Vertreter der Rassegruppe. Agrar-Ingenieure entwickelten daher einen spezifischen Deliboz -Typ unter den Reitpferdepopu-lationen der genannten Gebiete in den 30er und 40er Jahren. Diese Pferde wurden aus den beste- henden Landpferdestuten selektiert die mit Vollblutarabern und weißen Karabaghern mit guten Reitpferdeeigenschaften gekreuzt wurden. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es auch noch weiße Kara-bagher, die bis zum Beginn der Registrierung 1949 in dieser Farbe auch noch anzutreffen waren (Bayaset zum Beispiel), jedoch später in der Karabaghzucht als unerwünscht selektiert wurden. Diese neuen Pferde verbreiteten sich schnell auch weit über die Grenzen Westaserbaidschans hinaus. Im Jahre 1943 wurde eine staatliche Zuchtgemeinschaft gegründet, die es sich zur Auf-gabe machte, die Reitpferdebestände des Landes zu sichern und eine gezielte Anpaarung vorzu-nehmen, um die die positiven Eigenschaften der Reitpferde zu erhalten und zu verbessern. Seit den 50er Jahren werden die Pferde Aserbaidschans mit Arabern und Tersker Hengsten ange-paart, während die Karabagher als eigene Rasse gezüchtet wurde. Nach 1950 wurden im Zuchtland viele andere Rassen mehr gezüchtet als der Deliboz und die Rasse selber ging zurück, da viele Vertreter nur als Hengste in der Zucht anderer Rassen eingesetzt wurden. Nun wird mit einem Stamm von ca. 140 typtreuen Stuten und ausgewählten Hengsten der Rasse im Gestüt Dashyus eine Art der Rückzüchtung mit dem Ziel der zukünftigen Reinzucht gearbeitet. Die Abstammung der meisten Delibozer ging damals auf die Tersker Hengste TSELOSTAT und PYGMALION zurück, deshalb war es wichtig diese Pferde wieder mit den ursprünglichen Pferden der Zuchtregion zu verbinden, um den Bestand an heimischen Pferden zu sichern. Deshalb hat man im Gestüt die etwa 140 typtreuen Delibozer, wobei die Zuchtstuten mit einem ausgeprägten Tersker Blutanteil mit gerechnet sind, selektiert und versucht nun, mit einer leichten Rückkreuzung mit einem oder zwei Hengsten ohne großen Tersker Blutanteil, wieder zur ursprünglichen Rasse zurückzukeh- ren. Leider sind heute (April 2002) nur noch wenige Exemplare dieser Rasse vorhanden, so dass immer wieder mit Vollblutarabern gekreuzt werden muss. Man befürchtet daher, dass der originale Deliboz bereits nicht mehr existiert. Es wäre sehr schade wenn diese Pferde mit schon geschilder-ten Eigenschaften, der langen Geschichte und den außergewöhnlichen Fähigkeiten dem Untergang geweiht wären. Der Deliboz ist heute ein Halbblüter, gegenüber seinem Ausgangsprodukt, dem Asherbaidschaner,
der ein edles Warmlut war. Es sind sehr edle und noble Pferde, die aber nicht so trocken wie Achal
Tekkiner oder Arabische Vollblüter sind. Insgesamt ist der Deliboz ein harmonisches, feingliedri-ges, hochbeiniges und im Rechteckformat stehendes Pferd mit dem Charakter eines leichteren Halbblüters. Er zeichnet sich durch ihren trockenen, kurzen Kopf mit einer breiten Stirn, einen kompakten, kräftigen Nacken, rumpfigen muskulösen Körper mit guter Oberlinie und langem Rücken aus. Die Beine sind trocken und gut proportioniert, der Röhrbeinumfang mit durchschnitt-lich 19,4 cm ist relativ groß. Die Größe liegt bei ca. 152 cm und der durchschnittliche Brustumfang liegt bei ca. 172 cm. Damit ist der Deliboz etwas kleiner als der Asherbaidschaner. Das Haarkleid ist sehr fein und seidig und es finden sich meistens Schimmel oder Pferde in den Grautönen. Diese Pferde sind unwahrscheinlich zäh und ausdauernd, haben ein gutes und freundliches Tempera-ment und vererben prädominant den Tölt- und Passgang. Es sind willige Arbeitspferde, die mühe-los 45 bis 55 km am Tag mit 115 bis 130 kg Gepäck im Bergland bewältigen. Ohne Lasten schaffen sie mit Leichtigkeit 70 km pro Tag unter dem Sattel. Die besten Rennresultate sind 1:56 Minuten für 1600 m und 2:55 Minuten für 2400 Meter. Sie bilden eine der ältesten Rassen des Zuchtgebietes und sind sehr gute Gebirgspferde mit den typischen, schon beschriebenen Eigenschaften. Diese Rasse ist außerhalb des Zuchtgebietes kaum bekannt und vom Aussterben bedroht.

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