Infos zu (WELSH%20MOUNTAIN%20PONY%20(A)%20(MERLIN))


Rassenname:
WELSH MOUNTAIN PONY (A) (MERLIN)

Zuchtland:
Großbritannien

Zuchtgebiet:
England, Wales

Besonderheiten:
Name vom dem Lebensraum, gehört zur Gruppe der Welsh Ponys

Größe:
bis 122 cm

Gruppe:
Rasse

Blut:
Pony

Großbritannien hat in England und Schottland eine Reihe sehr alter, guter und außergewöhnli-
cher Ponys zu bieten. Es ist ein Land wo man für jedes Kindesalter eine Ponyrasse und für jedes Gewicht eines Erwachsenen eine Großpferderasse hat. Diese Ponys leben schon über Jahrhunderte wild in den unwirtlichen, kaum besiedelten und bewirtschafteten und ziemlich trostlosen Gebieten der typischen englischen Heide- und Moorlandschaften oder in den Bergen von Schottland. Viele dieser Ponyrassen können heute in ihren angestammten Gebieten, wegen der zunehmenden landwirtschaftlichen Nutzung nicht mehr wild leben oder gehalten werden. Daher stehen viele dieser Ponys in weltweiten Gestüten oder kleineren Privatzuchten und nur dadurch ist ihr Erhalt über die Jahre gelungen. Durch die spezifischen und speziellen Klima, - Boden- und Lebensverhältnisse sind so einander ziemlich ähnliche Ponys nebeneinander ent-standen und bildeten, wegen verschiedenster guter Eigenschaften, auch den Grundstock für andere Pferderassen auf dem Kontinent.
In England, besonders in Wales werden die verschiedenen Welsh Ponys schon seit Urzeiten gezüchtet. Dabei gilt das kleine und hübsche Welsh Mountain Pony als die Stammform der 4 anderen bekannten Welsh Ponys. Nachzuchten gibt es in vielen Ländern der Welt, besonders in den USA. Zuchtorganisation ist die WELSH PONY and COB SOCIETY mit einem Stutbuch seit 1902. Aus ihm werden ihm werden mit englischen Vollblütern, Hackneys und auch schwereren Pferden drei andere Typen gezogen und mit ihm zusammen in vier verschiedene Sek¬tionen unterteilt. Dabei bildet das Welsh Mountain Pony die Sektion A. Mit der Errichtung des Stut-buches kann man von einem Umschwung in der Zucht vom alten Typ auf ein moderneres und „verbessertes“ Pony mit einheitlichen Typ und Erscheinung sprechen.
Dieses Stammpony aller vier Welsh Ponys gilt als das schönste Pony der vier Typen. Es wird in dieser Form schon sehr lange gezüchtet und im Laufe der Zeit immer wieder veredelt. Das Welsh Mountain Pony stammt mit größter Wahrscheinlichkeit von den Gebrauchspferden der Kelten ab. Schon seit der Antike sind Beweise für die Zucht dieser Ponys vorhanden. Es gibt Aufzeichnungen aus der Zeit der römischen Besetzung (55 v. bis 410 n. Christus) in der über die Veredlung der britischen Pferde mit orientalischen Pferden berichtet wird. Nicht richtig ist die oft zu lesende Behauptung über, schon damals aufgetretene Veredelungen durch den Araber, denn dieser existierte zu der Zeit der römischen Besetzung noch nicht in seiner heutigen Form. Weiterhin ist die, in diesem Zusammenhang, auch oft zu lesende Behauptung von einer Gestütsgründung durch Julius Cäsar am Bala - See in Merionetshire nicht wahr. Bekannt ist aber die Zahl von 2 Rassen von denen diese englischen Ponys damals durch die Römer beeinflusst wurden. Erste Pferdezuchtgesetzte gab es schon von Howel Dda (909 bis 949) für den Raum Wales. Doch der Arabische Vollblüter hat in der Zucht dieses Ponys viel später seinen berühmten Veredlereinfluß gezeigt. Einmal durch den direkten Einsatz zweier Hengste in der Wildbahn und später, indem man innerhalb der Rasse eine sorgfältige Selektion mit Hengsten und Stuten mit mehr oder weniger arabischer Prägung durchführte. So wurde im 18. Jh. ein für die damalige Zeit sehr typischer kleiner Vollblüter in die Ruabon Hills entlassen. Dieser Hengst, der von DARLEY ARABIAN abstammt, hatte den Namen MERLIN und sein Einfluss war so groß, dass viele damalige Waliser ihre Ponys oft nur als „Merlin“ bezeichneten oder sie unter diesem Namen bekannt wurden. Weiterhin ist noch der Hengst APRICOT bekannt der wiederum gleich drei wertvolle Rassen in sich vereinte, da er eine Araber Berber zum Vater und eine Welsh Mountain Stute zur Mutter hatte. Er wirkte Hügelland von Merioneth. Sie legten den Grundstock für das heutige edle und harmonische Pony. Später folgten Andalusier, Cob Pferde und auch Hackneys im alten Roadster Typ. Von letzteren erbten die Ponys mit größter Wahrscheinlichkeit ihre recht gute Gangmechanik.
Als Stempelhengst des modernen Welsh Mountains gilt der Schimmelhengst DYOLL STAR-LIGHT, dessen Mutter Moonlight arabisches Blut führte. Diese Stute, die wie ein Miniaturara-
ber wirkte, hatte den arabischen Hengst CRAWSHAY BAILY ARAB zum Vater, der um 1850 noch frei in der Gegend der Brecon Beacons in der Wildbahn deckte. Dieser Hengst war auch der Vater einer der Stempelhengste der Welsh Cob Zucht, dem Hengst CYMRO LLWYD.
Starlight’s Vater, der Rapphengst GLASSALT, war wiederum ein sehr guter und typischer Vertreter des alten Typs. Da sein eigener Vater, der Hengst FLOWER of WALES und sein Sohn Schimmel waren, findet sich diese Farbe noch heute sehr oft bei den Welsh Mountain Ponys. Noch heute leben diese Pferde nahezu wild. Sie werden bei jährlichen Abtrieben gebrannt, selektiert und zum Verkauf ausgesucht. Doch eines hat sich heute geändert: die Aufmerksamkeit der Käufer. Im Jahre
1948 kostete ein rohes Pony noch weniger als einen Dollar, Heute sind die Preise schon in fast astronomische Höhen gestiegen. Käufer aus allen europäischen Ländern interessieren sich heute für diese schönen Pferde. Besonders seine gute Eignung als Kinderreitpferd macht es so wertvoll. Das Welsh Mountain Pony gilt heute als Erhalter der ursprünglichen Ponyrasse. Weiterhin werden diese Ponys, zusammen mit den Welsh Ponys (B) in der Zucht der Reitponys eingesetzt.
Das Welsh Mountain Pony ist insgesamt gesehen eine kleine Schönheit. Es ist ein sehr edles,
harmonisch gebautes, musku1öses und schnittiges Pony. Der Kopf ist klein, trocken,aus-
drucksvoll und zeigt deutlich den arabischen Einschlag. Er wird recht hoch getragen und hat ein leicht konkaves Profil. Die breite Stirn, die großen lebhaften Augen, die offenen und wie-
ten Nüstern, die kleinen spitzen und hoch angesetzten Ohren und die feine Maulpartie lassen diese Ponys oft wie kleine Araber aussehen. Der Kopf - Hals - Übergang ist besonders schön
und zeigt sich ohne starke Ganaschen. Der gut angesetzte und genügend lange Hals wird an-mutig und schön getragen. Bei den Hengsten kann er später oft leicht verfetten. Die Schulter ist lang, schräg und gut gelagert. Der Widerrist ist mäßig ausgebildet und geht in einen kurzen bisweilen auch etwas matten aber meist einen recht kräftigen Rücken über, der auch viel Gurttiefe zeigt. Der matte Rücken ist ein Erbe des Walisischen Bergponys. Die Nierenpartie ist auffallend kräftig und die Rippen sind gut gewölbt. Die Kruppe ist recht mächtig, melonenför-
mig, abfallend und nach hinten längliche verlaufend und sie endet mit einem hoch angesetzten und schön getragenen Schweif, ähnlich wie beim Araber. Das Langhaar ist insgesamt recht
üppig, fein uns seidig. Die Gliedmaßen sind gut, kräftig und stabil und zeigen markante Ge-lenke, kurze Röhren, einen steilen Oberarm und kleine, runde und harte Hufe. Durch den steilen Oberarm steht das Vorderbein nicht zu sehr unter dem Körper. Die Vordergliedmaßen sind meist immer sehr korrekt, die Hintergliedmaßen neigen oft zur Kuhhessigkeit. Die Größe dieser Ponys darf nicht über 122 cm liegen und sie sind damit die kleinsten Welsh Ponys. Es
kommen alle Farben, außer Schecken, vor. Die alten Farben sind die des Dunkel - oder Hell-
braunen, Rappen, Rotschimmels, Falben und Isabellen. Heute findet man mehr und mehr Schimmel und Füchse, wobei bei letzteren die Glanzfüchse (Palominofarbe) besonders begehrt sind.
Welsh Mountain Ponys sind sehr lebendig, trittsicher, schnittig und haben eine harte Konstitu-
tion. Die Ponys haben einen recht hohen Intelligenzgrad, sind kühn, mutig und ausdauernd. Weiterhin ist es sehr geschwind und energisch. Die Ponys haben, wegen ihrer recht aktiven Hinterhand, die ein energischen Beugen und Vorgreifen der Sprunggelenke und dadurch eine kraftvolle Hebelwirkung erzeugen, beste und sehr raumgreifende Bewegungen in allen Gangarten. Der Schritt und der Trab sind gut, frei und raumgreifend, der Galopp ist bodendeckend und das Springvermögen recht gut ausgebildet. Wegen dieser Eigenschaften eignen sich diese kleinen Pferdchen sowohl als Reit und auch als Kutschpony. Das Welsh Mountain Pony gilt heute noch als typtreu und steht im Welsh Pony Typ und man kann es mit der Sektion B kreuzen, um größere Ponys zu erhalten.

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