Infos zu (CASTILLONAIS%20(CASTELLANISCHES%20PFERD,%20CASTILLON,%20CHEVAL%20de%20BIROS,%20PFERD%20von%20BIROS,%20SAINT%20GIRONNAIS))


Rassenname:
CASTILLONAIS (CASTELLANISCHES PFERD, CASTILLON, CHEVAL de BIROS, PFERD von BIROS, SAINT GIRONNAIS)

Zuchtland:
Frankreich

Zuchtgebiet:
Südwesten, Region Midi - Pyrénées, Departement Haute-Pyrénées

Besonderheiten:
Name der Rasse vom Zuchtort

Größe:
135 cm bis 155 cm

Gruppe:
Rasse

Blut:
schweres Warmblut

Das Castillonais stammt aus dem Gebiet Midi - Pyrénées, einer Region im Südwesten Frankreichs die im Süden an Spanien und Andorra grenzt. Es ist eng mit den dort auch vorkommenden Ariegeois und Merens Pferden verwandt von denen es sich durch die andere Farbgebung und mehr Größe unterscheidet. Der Name der Rasse kommt von der Bezeichnung Castillon die einige Gemeinden in Frankreich tragen und so befindet sich auch ein solcher im Departement Haute - Pyrénées. Diese Pferderasse ist auch unter den Namen Cheval de Biros (Pferd von Biros) oder Saint Gironnais bekannt. Es gehört zu der Sammlung uralter Pferde- und Ponyrassen die in den Pyrenäen lange unbeeinflusst lebten und einen besonderen Typ von Pferd entwickeln konnten. Auch ihre Herkunft ist nicht genau bekannt. Die be-kannten Höhlenmalereien von Frankreich und Spanien zeigen kleine Pferde neben größeren Pferden dieser Art. Einer Legende nach sollen die Ahnen dieser Pferde aus Griechenland stammen weil auch ein Teil der altansässigen Landbevölkerung des Zuchtgebietes von dort kam. So sind die Trachten der Bewohner von Bethmale und Biros den griechischen Trachten sehr ähnlich und das Brandzeichen am linken Oberschenkel der Pferde, symbolisiert den spitzen Holzschuh von Bethmale. Das Castillonais wurde im Laufe der Zeit von den verschiedensten Rassen beeinflusst und hat so mit Sicherheit auch orientalisches und iberisches Blut in sich. Diese Einflüsse zeigen sich auch in seinem edlen Typ und Aussehen. Als es zu Einkreuzungen von Kaltblütern kam wäre die ursprüngliche Rasse fast ver-schwunden. Neben dieser ungünstigen Zucht, der Abwanderung der Bergbevölkerung und dem damit ver-bundenen Verlust ihrer damaligen Einsatzgebiete, wie Heeresdienst, Landwirtschaft und Zugbetreib, waren die ursprünglichen Pferde sehr bedroht. Auch die Nachfrage nach solchen Pferden ging drama-tisch zurück. Nur wenige Pferdeliebhaber konnten in den 80er Jahren verhindern, dass diese Rasse komplett ausgestorben ist. Um das Aussterben der Rasse zu verhindern wurden nun 2 Prioritäten gesetzt:
1. Erhaltung und Verbesserung der Genetik
Dazu wurde in Zusammenarbeit mit dem Forschungslabor der INRA und dem Haras National von Tarbes ein Programm entwickelt um Inzucht zu vermeiden und den Standort der Rasse zu definieren und zu erhal-ten.
2. Unterstützung in der Zuchtphase durch den Einsatz geeigneter junger Hengste.
Ziel ist es hier den Stutenbestand von hoher Qualität bis zum Jahr 2014 zu verdoppeln. Derzeit gibt es wieder über 300 Pferde, 6 bis 8 gekörte Deckhengste und über 22 Züchter dieser Rasse.
Das Castillonais ist ein kräftiges wohlproportioniertes Pferd mit einem schönen Kopf mit großen Augen und kleinen Ohren. Der mittellange Hals ist kräftig und gut aufgesetzt und geht in einen gut markierten Widerrist über. Die Brust ist breit und tief und die Schulter steil. Der Rücken ist sehr stark, breit und lang und endet mit einer gut bemuskelten Kruppe. Die Gliedmaßen sind sehr kräftig und haben robuste Gelenke und harte, widerstandsfähige Hufe. Das Langhaar ist sehr lang und üppig. Die Größe liegt bei ca. 135 cm bis 155 cm. Besonders ist die Hauptfärbung dieser Pferde da sie meist in dunklen Brauntönen vorkommen und an den Flanken und dem Bauch etwas heller sind und der Kopf oft eine helle Nasenspitze zeigt, was in Frankreich "Fuchsnase" heißt. An den Schultern und den unteren Beinen sind die Pferde wiederum dunkler als der Hauptfarbton und die solche dunklen Schultermarkierungen heißen in Frankreich "Feuermarke". Andere Farben gibt es weniger. Das Castil-lonais ist durch seinen ursprünglichen vielseitigen Einsatz beim Militär, in der Landwirtschaft und im Zugbetrieb ein vollwertiges Freizeitpferd, da sich hier in allen Disziplinen von Reiten, Wander-reiten, Trekking, Bergtouring bis hin zum Fahrsport nutzen läßt. Besonders in den Bergen zeigen diese Pferde ihr Können, da sie ja ein Kind der Berge sind. Hier auf steilen Wegen und unwegsamen Gelände sind sie ausdauernd, mutig, nervenstark, geduldig und trittsicher. Wegen ihres guten Cha-rakters, ihrer Anspruchslosigkeit bei der Haltung und ihrer Ausdauer werden sie immer beliebter. Viele bewundern diese Eigenschaften, weil diese Pferde dabei die gleichen Leistungen wie die be-währten Maultiere erbringen. Dennoch ist diese Rasse vom Aussterben bedroht, denn es finden sich wenige Interessenten außerhalb des Zuchtgebietes.

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