Infos zu (CRIOLLO%20MESTIZIO%20(CRIOLLOMISCHLING,%20S%C3%9CDAMERIKANISCHES%20RANCHPFERD))


Rassenname:
CRIOLLO MESTIZIO (CRIOLLOMISCHLING, SÜDAMERIKANISCHES RANCHPFERD)

Zuchtland:
WELT

Zuchtgebiet:
Länder mit Criollozuchten

Besonderheiten:
Name von der Bezeichnung für Mischlinge

Größe:
138 cm bis 155 cm

Gruppe:
Gebrauchskreuzung

Blut:
Warmblut, Halbblut = Criollo (Warmblut) x Voll,- W

Was ist nun ein Criollo, was ein Mestizio und was ein Cruzado, die Unterschiede sind klein aber fein!
Criollos sind sehr wertvolle Pferde und finden in Europa und anderen Ländern immer mehr Anhänger, doch leider ist es nicht immer einfach die echten Criollos von deren Mischlingen zu unterscheiden. Auch in den Hauptzuchtländern von Südamerika, Argentinien, Brasilien, Chile, Paraguay und Uruguay werden von den Gauchos meist Mischlinge geritten. Die echten, guten und reinen Criollos sind meist reine Freizeitpferde und Statussymbole des Patrons einer Estancia. Sie sind hier in viel höherem Grade domestiziert als ein Mestizo und werden problemlos von Kindern geritten ob es nun Distanzritte oder typische südamerika- nische Wettkämpfe sind.
Da in Europa oft alle diese Pferde als Criollo in einen Topf geworfen werden kommt es im- mer wieder zu Schwierigkeiten bei der Ausbildung und der Beherrschung der Pferde, denn ein Mestizio ist nicht gleich einem anderen Mestizio und erst recht nicht ein Criollo. Das hat oftmals zur Folge dass der einfache Freizeitreiter hierzulande durchaus Schwierigkeiten mit diesen Pferden haben kann sowohl im Umgang, als auch beim Reiten. Beim Criollo weiß man was man hat und beim Mestizio oft nicht, besonders was seine Einkreuzung betrifft. Damit soll aber nicht gesagt werden, dass ein Mestizio ein schlechtes Pferd ist, das Gegenteil ist oft der Fall, denn diese Pferde sind vom Richtigen gut ausgesucht und ausgebildet, oft hervorragende Verlass- und Arbeitspferde. Hier nun noch einmal die Unterschiede:
1. CRIOLLO
Rein gezüchtete Criollos nach dem Zuchtziel.
Wobei man noch in:
Preparatorio
Reinzucht in 1 bis 3 Generationen und
Definitivo
Reinzucht in 4 Generationen.
Unterscheidet.
Mit solchen Pferden wurde in Deutschland eine gute Zucht aufgebaut.
2. CRUZADO
Man kennt den Begriff Cruzado generell für den Pferdemischling im spanisch - portugiesi- schen Raum, da es auch Cruzados mit P. R. E.`s gibt. Bei den Criollos gilt dies für "Halbmischlinge", d.h. meist ist ein Elternteil ein reiner Criollo. Weiterhin gilt diese Bezeichnung in Deutschland für Stuten die zwar keinen originalen südamerikanischen Abstammungsnachweis haben, aber zu 100% dem Rassetyp entspre- chen und nicht größer als 149 cm sind. Nachzuchten dieser Stuten mit einem gekörten Criollohengst erhalten einen Herkunftsnachweis. Seit 2006 werden solche Pferde aber nicht mehr unter diesem Namen eingetragen. Im Vergleich zum Criollo - Mestizio haben diese Pferde auch keine reine Abstammung,
sehen aber sehr oft wie typische Criollos aus, besonderes was Körperbau, Kopfform, Glied-maßen und Farben betrifft. Auch die Größe ist hier bis 149 cm definiert.
3. CRIOLLO - MESTIZIO
Hier handelt es sich meist um Mischungen mit Voll, - Kalt- und Warmblütern verschiedens- ter Rassen. Diese Pferde sind am häufigsten in Südamerika vertreten und werden am meisten als Arbeitspferde verwendet. Sie haben durchaus die bekannten Vorzüge und Eigenschaften des echten Criollos und werden von einigen wenigen Händlern oft richtig als Südamerikanische Ranchpferde bezeichnet. Im Vergleich zum Cruzado haben diese Pferde auch keine reine Abstammung, sehen aber sehr oft nicht wie typische Criollos aus, besonderes was Körperbau, Kopfform, Gliedmaßen und Farben betrifft. Auch die Größe ist hier nicht bis 149 cm definiert und kann deutlich schwanken. Diese Pferde müssen nicht schlecht sein, das zeigt auch die Liebe der Gauchos zu diesen Pferden, es sind aber keine echten Criollos, obwohl solche Pferde immer wieder unter dieser Bezeichnung angeboten und verkauft werden. Grundlage für die Zucht des Criollos ist der Rassestandard der 5 südamerikanischen Länder die sich vor 75 Jahren zusammenschlossen um diese Rasse rein zu erhalten und um ein gemeinsames Zuchtziel zu verfolgen. Bis auf zwei Punkte ist dieser Rassestandard gleich und diese betreffen die leicht schwankende Größe und die Zulassung von Schecken (Tobianos) in der Zucht. Der Rassestandard wurde von der Internationalen Föderation der CRIOLLO-Zuchtverbände (FEDERACION INTERNATIONAL de GRIADORES de CRIOLLOS) beschlossen und ist im Standardwerk der CRIOLLO - Zucht "CRIANDO GRIOLLOS" von R. C. Dowdall festgehalten. Um einen Criollo von einem Cruzado oder Mestizio zu unterscheiden gibt es einige Merkmale die sein oder nicht sein sollten: Der Kopf hat ein gerades bis leicht konvexes Profil, der Hals ist stark, die Brust kräftig, breit und tief angesetzt, die Rückenlinie ist relativ gerade und die Kruppe ist rund und hat einen tiefen Schweifansatz, das Fundament ist stabil und kräftig bemuskelt und die Hufe sind klein und hart. Die Idealgröße liegt bei 144 cm mit Abweichungen von 138 cm bis maximal 150 cm, wobei jedoch empfohlen wird 148 cm nicht zu überschreiten. (Stuten 2 cm weniger). Da die echten Criollos um die Jahrhundertwende stark mit fremden Rassen, hauptsächlich von Vollblütern, Arabern und Kaltblütern (Percheron) verkreuzt wurden ist es ein Anliegen der heutigen Züchter diese Einflüsse aus der Rasse zu entfernen und so ist es von Bedeutung auch feine Merkmale von Einkreuzungen zu erkennen. Der Kopf des Criollos ist immer sehr typisch, ein zu schmaler und zu langer Kopf lässt auf andere Einflüsse schließen. Den arabischen Einfluss kann man an einem "quadratischen" Maul erkennen. Der Widerrist darf weder zu ausgeprägt (Vollblut) oder zu flach sein (Kaltblut).
Die Kruppe soll gut gerundet, aber nicht voluminös sein. Eine zu gerade Kruppe (mit entsprechendem Schweifansatz) lässt auf Arabereinfluss schließen. Wenn die Mittellinie der Kruppe eine Einkerbung bildet, bedeutet das Kaltbluteinfluss. Der Schweif ist tief angesetzt und gut zwischen den Schenkeln eingebettet. Er muss sehr viele und sehr kräftige Haare haben. Wenn das Pferd aufgeregt läuft, darf der Schweif nicht hoch gestellt sein (Araber, Vollblut). Beim Criollo wird der Schweif so gut wie nicht getragen. Criollos haben nur relativ wenig Behang an den Beinen. Er darf sich auf keinen Fall weit über das Röhrbein bzw. den Mittelfuß und auch nicht an den Seiten hochziehen (Kaltblut). Die Hufe dürfen nicht zu groß sein und seitlich wenig Neigung haben, d h die Sohle ist relativ klein. Der Kronenrand ist wenig erhaben. Alle Pferde ob reine Criollos oder Mischlinge sind zäh, genügsam, ausdauernd, wendig und extrem trittsicher. Bei Vollbluteinsatz kann die Zähigkeit aber verloren gehen und bei Kaltbluteinflüssen leidet die Trittsicherheit.

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