Infos zu (MECKLENBURGER%20%20KALTBLUT)


Rassenname:
MECKLENBURGER KALTBLUT

Zuchtland:
Deutschland

Zuchtgebiet:
Mecklenburg - Vorpommern

Besonderheiten:
Einer für alle Arbeiten

Größe:
156 cm bis 165 cm

Gruppe:
Rasse

Blut:
Kaltblut

Mecklenburg war schon in vorgeschichtlicher Zeit für seine kleinen weißen, wilden und halbwilden Pferde bekannt, die im heutigen Mecklenburg-Vorpommern lebten. Nach einigen Überlieferungen sollen sie von der Insel Rügen stammen. Dort hatte der Slavengott SVANTVIT die bekannten heiligen weißen Rosse unter seinen Pferden. In der späteren Ritterzeit waren auch massigere und größere Pferde bekannt, die einen Mann in voller Rüstung tragen konnten. Doch mit der Erfindung der Handfeuerwaffen dem Beginn der großen Wanderungen der Ritter war der Bedarf an schweren Pferden nur noch gering uns man ging zur Zucht von leichteren Pferden über. Dazu wurden Pferde aller möglichen Schläge benutzt, vor allem aus den heutigen Benelux-Ländern.
Der heutige Mecklenburger Kaltblüter ist nicht so bekannt wie seine Brüder aus den restli-chen Bundesländern oder das Mecklenburger Warmblut. Dabei ist seine Zuchtgeschichte auch schon recht alt. Die Zucht begann Mitte des 19. Jh. als man in der Region Pferde für die Landwirtschaft, besonders aber für die zahlreichen Rübenanbaugebiete suchte. Zu die-sem Zweck wurden zunächst bekannte und bewährte englische Kaltblüter, Clydesdaler und Suffolk Punsches, angekauft. Einer der ersten war 1845 der Clydesdaler Hengst YOUNG HERKULES dem noch weitere Hengste dieser Rasse und auch einige Suffolks folgten. Im Jahre 1872 standen im Zuchtgebiet 19 Suffolks und 8 Clydesdales. Die Zucht mit diesen Pferden zeigte aber nicht die gewünschten Erfolge. Sie waren für den Boden zu schwer, für die Arbeit etwas zu kräftig und besonders die Kreuzungen mit Suffolks nicht gängig genug. Daher wurden diese eher wahllos eingeführten Hengste in den achtziger Jahren wieder aus der Zucht genommen. Doch Kaltblüter waren zu dieser Zeit sehr gefragt, wie eine Bestands-aufnahme der DLG aus dem Jahre 1898 zeigt bei der 20% aller Pferde im Zuchtgebiet Kalt-blüter waren. Die meisten Pferde waren vor allem Dänen und Schleswiger und einige wenige Ar¬denner und Belgier. Diese Pferde entsprachen eher dem Züchterideal. Besonders nach 1910, als sich viele Kaltblutzüchter zu einem Verband zusammengeschlossen, machte die Zucht eines modernen Kaltblüters auf der Grundlage des Rheinisch - Deutschen Kaltblutes von sich reden. Trotz seiner Eigenschaft als Nachzuchtgebiet des Rheinisch - Deutschen Kaltblutes mit den Zuchtschwerpunkten um Güstrow und Rostock, war diese Zucht erfolg-reich. Der heutige Mecklenburger ist in seinen Anfängen besonders durch Hengste aus der ALBION D’HOR – Linie geprägt worden. Bis zum ersten Weltkrieg waren über die Hälfte der ca. 400 Mecklenburger Hengsten Kalt¬blüter.
Der Mecklenburger Kaltblüter ist ein mittelgroßes, harmonisches Pferd das gleichermaßen für die Landwirtschaft oder auch für andere Aufgaben gut geeignet ist. Der Körper ist gut proportioniert und die Pferde haben für einen Kaltblüter eher untypische lange Gliedmaßen im Verhältnis zum Körper. Dadurch wirken diese Pferde nicht so gedrungen. Der Kopf ist trocken und kräftig, hat ein freundliches Auge und eine gerade Nasenlinie. Der Hals ist kraftvoll und gut aufgesetzt, die Schulter sehr muskulös. Der mittelschwere Rumpf endet mit einer gut bemuskelten Kruppe mit tiefem Schweifansatz. Die Gliedmaßen sind sehr korrekt und trocken haben gute Gelenke und wohlgeformte, harte Hufe. Die Größe liegt bei ca. 156 cm bis 165 cm. Es gibt Rappen, Braune, Füchse und Schimmel, der Anteil von Mohrenschimmeln, Braunschimmeln etc., wie bei anderen Kaltblutrassen, ist eher gering. Dieser Kaltblüter erfüllt mit seinen guten Eigenschaften, wie einen guten Charakter und gutes Temperament, Arbeitswilligkeit verbunden mit raumgreifenden Gängen und Leicht-futtrigkeit alle an ihn gestellten Anforderungen im Zuchtgebiet.



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