Infos zu (MECKLENBURGER%20%20WARMBLUT)


Rassenname:
MECKLENBURGER WARMBLUT

Zuchtland:
Deutschland

Zuchtgebiet:
Mecklenburg - Vorpommern

Besonderheiten:
Name der Rasse vom Zuchtgebiet, gehört zur Rassegruppe Deutsches Reitpferd, sehr alte deutsche Rasse

Größe:
160 cm bis 170 cm

Gruppe:
Rasse

Blut:
Warmblut

Dieser ausgezeichnete deutsche Warmblüter zählt mit vielen anderen Rassen mit ähnlichem Zuchtziel zur Rassegruppe Deutsches Reitpferd. Diese Gruppe von Reit -und Sportpferden werden alle nach dem gleichen Leistungsprinzip gezüchtet und nähern sich heute in Er-scheinung, Aussehen und Abstammung immer weiter an. Die Geschichte des Mecklenbur-gers ist eine recht aufre¬gend, interessant und eine der bedeutendsten in der deutschen Pferde¬zucht. Das Zuchtgebiet Mecklenburg war schon immer ein bekanntes und bedeuten-des Pferdzuchtgebiet und die dort geborenen Pferde beeinflussten eine Reihe anderer bedeu-tender Warmblutrassen in Nord- und Nordwesteuropa. Einstmals war der Mecklenburger das beste deutsche Kavalleriepferd. Rückblickend muss man aber sagen, dass der Werde-gang dieser Rasse ein Musterbeispiel dafür ist, wie man eine einst hervorragende Pferderas-se, durch falsche Maßnahmen, planlose und sinnlose Experimente, Verwendung von fal-schem oder minderwertigen Zuchtmaterial u. a. m. an den Rand des Unterganges bringen kann. Es erstaunt, wenn man weiß, dass die Mecklenburger Bauern eigentlich bekannt waren für ihren ausgesprochen guten Pferdeverstand.
Die Zucht des Mecklenburgers ist eng mit dem Gestüt Redefin verbunden. Es wurde im Jahre 1812 durch Herzog Friedrich Franz I. von Mecklenburg gegründet. Hier sollten gute Pferde gezüchtet werden und der vorhandene Bestand sollte verbessert werden. Der Meck-lenburger wurde schon Anfang des 18. Jh. planmäßig mit englischen Vollblütern veredelt oder kombiniert und besaß daher im Gegensatz zu den anderen Warmblutzuchten Europas einen züchterischen Vorlauf. Dieser Vorlauf war recht be¬achtlich und vorwiegend bei der Vielseitigkeit, Reit¬eignung und Eleganz der Pferde zu sehen. Die Pferde waren zu dieser Zeit hervorragende Halbblüter. Neben der Veredelung des Mecklenburgers durch den Engli¬schen Vollblüter gab es die Veredelung des Hannoveraners durch den Mecklenburger. Diese züchterischen Wechselbeziehungen waren schon immer recht intensiv und beide Rassen wiesen zu dieser Zeit viele Gemeinsamkeiten in der Zucht und im Exterieur auf, so dass die besten Exemplare kaum noch nennenswerte Unterschiede aufwiesen. Mit Recht konnten daher die Mecklenburger Züchter und Bauern der Ansicht sein, die Hannoveraner Zucht mit ihren Hengsten begründet zu haben. Die Stammhengste althannoverscher Zucht waren fast ausnahmslos in Mecklenburg geboren. Folgende Hengste wirkten in dieser Periode, die von 1790 - 1860 verlief. HERODOT (1793), ROBIN HOOD xx (1818) seine Söhne BLACK COMET , CAVALIER und PHÖNIX wurden einflussreiche Landbeschäler in Celle, BEIRAM (1829), NORFOLK (1843), ZERNEBOG und JELLACHICH (1845) und JASON (1857). Besonders um den Hengst HERODOT gibt es eine sehr aufregende Ge¬schichte. Der Name dieses Pferdes ist eng mit der kleinen Gemeinde Ivenack verbunden. Schon um 1547- 1576, der Regierungs-zeit von Herzog JOHANN ALBRECHT, standen hier Gestütspferde. In Ivenack selber wurde ca. 100 Jahre später ein Kleppergestüt und ein Gestüt für gelbe Kutschpferde errichtet. Zur großen Blüte kam Ivenack erst ab Ende des 18. Jh., als Graf von PLESSEN das Gestüt übernahm und den berühmten Hengst HERODOT züchtete. Der Hengst wurde 1793 in Ivenack geboren. Er war von MORWICK BALL, einem Englischen Vollblüter und a. d. HERO- DIAS, einer Vollblutstute aus KING HEROLD xx. Die Ivenacker waren stolz auf diesen Hengst und, er ent¬wickelte sich prächtig. Im Alter von dreieinhalb Jahren wurde er im Ge-stüt als Deckhengst eingesetzt. Seine Nachkommen entwickelten sich prächtig und der Hengst wurde im Lande und über die Lande bekannt. Nach der Schlacht von Jena am 14. 10. 1806 wurde auch Mecklenburg von französischen Truppen besetzt. Das berühm¬te Ge-stüt war Ziel der französischen Kavallerie. Sie hat¬ten ein Verzeichnis aller Pferde des Gestü-tes bei sich und suchten natürlich den berühmten Schimmelhengst. Der Hengst wurde von seinem Wärter in einem Eichenstamm der bekannten Ivenacker tausendjährigen Eiche, ver-steckt gehalten. Er wäre sicher nicht entdeckt worden, wenn die Franzosen nicht eine ros-sige Stute mitgeführt hätten. Als er die rossige Stute vorbei kommen sah wieherte er und ward entdeckt. So musste er dann mit den Franzosen Mecklenburg verlassen. Nach der Schlacht bei Leipzig am 18. 10. 1813 wurde auch Mecklenburg von der Fremdherrschaft befreit. Am 30. 5. 1814 kam es zum Pariser Frieden und darin wurde auch festgelegt, dass der Hengst HER0D0T wieder an das Gestüt Ivenack zurückzugeben ist. Graf von PLESSEN suchte den Hengst in Frankreich vergebens. Schließlich wurde er bei Versailles entdeckt, ehe aber seine Freigabe erwirkt wer¬den konnte war er wieder verschwunden. Später wurde er in den Pyrenäen entdeckt, wo er versteckt gehalten wurde. In Südfrankreich wurde er dann noch einmal gefunden. Beschlagnahmt wurde er, als er gerade nach Algerien einge-schifft werden sollte. Erst im Jahre 1817 kehrte der Hengst, in¬zwischen 24 Jahre alt, in sein heimatliches Gestüt zurück. Als er die Grenze bei seiner Rückkehr überschritten hat als er aus Frankreich kam, soll ihm dort ein Gedenkstein gesetzt worden sein. Bis zum Jahre 1828 hat der Hengst dann noch als Deck¬hengst gewirkt und eine gute Nachzucht hinterlas-sen. Nach seinem Tode wurde der Hengst unter einer schön ge¬wachsenen Eiche, die unge-fähr 1000 Schritte vom Bahnhofs¬gebäude Stavenhagen auf freien Felde steht, begraben. Dieser, heute eher unscheinbare, Baum ist als Herodot-Eiche bekannt.
Seine Söhne legten Grundsteine für wesentliche Hengst¬linien in Hannover. Bis zu Beginn des 19. Jh. wurden diese Pferde auch noch als Remonten in die napoleonische Armee gebracht. In der zweiten Hälfte des 19. Jh. aber trat eine Um¬kehr in der Zucht ein. Die Beziehungen zu Hannover wurden verändert. Es folgte zuerst der unkontrollierte Einsatz englischer Vollblüter in der Zucht, die nur mäßig oder schlecht vererbten, später gab es einen andauernden Wech¬sel von untauglichem Vollblut und Kaltblut-Hengstmaterial wie Suffolk, Shire und Clydesdale. Diese Kaltblüter wurden eingesetzt, weil die Rasse durch den Einsatz der englische Vollblüter zu leicht geworden war. Sie sollten als Ver¬stärkerheng-ste fungieren, ebenso wie Hengste aus dem Zuchtgebiet Hannovers. Der Einsatz der schweren Kaltblüter versetzte der Zucht einen schweren Schlag. Was den Mecklenburger einst ausge-zeich¬net hatte, Härte, Beweglichkeit, guter Charakter und ruhiges Temperament, ging bei dieser Zuchtweise ver¬loren. Erst gegen Ende des 19. Jh. besann man sich wieder auf die alte Zuchtweise. Hannoveranerhengste waren viel in Mecklenburg zu finden. Das Landge-stüt Redefin, gegründet im Jahre 1812, wurde stark mit Hannoveranern remontiert. Doch trotz dieser Zuchtfehlschläge war Mecklenburg eines der besten Pferdeaufzuchtgebiete. Bedeutende Hengste wie ALDERMANN I (1909), DETEKTIV (1922), FLÜGELADJUTANT (1938), verbrachten ihre Aufzuchtjahre in Mecklenburg.
Im Jahre 1895 wurde ein Stutbuch eröffnet und nach dem in Hannover gültigen Zuchtziel selektiert. Bis zum Jahre 1938 galt die Zucht wieder als fast gefes¬tigt. Im Jahre 1913 war ein Zuchtverband gegründet worden der viel Anteil an der neuen Zucht hatte. Im Jahre 1932 waren zwei Drittel aller Beschäler auf Hengste aus Hannover zurückzuführen. Bis zum zweiten Weltkrieg war eine weitgehende Einheit¬lichkeit in Genealogie, Typ, Modell und Leis-tung von Hannoveranern und Mecklenburgern erreicht. Hannover war Hauptzuchtgebiet und Mecklenburg und Pommern waren Nachzuchtgebiete. Durch den zweiten Weltkrieg wurden die Zuchtgebiete stark in Mitleidenschaft gezogen. Über 70% des Zuchtma¬terials gingen verloren. Ein völliger Neuaufbau der Zucht war notwendig. Das Zuchtgebiet vergrö-ßerte sich durch den Hannoverschen Deckstellenbereich Neuhaus/Elbe im Westen und durch die zu Pommern zählenden Kreise im Osten. Die Warmblutzucht entwickelte sich jetzt unter staatlicher Züchterinitiative und Förderungsmaßnahmen. Es wurde ein qualitätsvol-ler Hengstbestand gesichert und im Jahre 1949 wurde das Hengstdepot Redefin wiederer-öffnet. Im Jahre 1945 wurde das Landgestüt Ferdinandshof gegründet und ein Zusammen-schluss mit den restlichen Pferden der Pom¬merschen Zucht organisiert.
Zu der Zucht des Mecklenburgers kamen ebenfalls Pferde aus Pommerscher Zucht und war durch geeignete Zucht¬maßnahmen sprach man bald wieder von einer konsolidierte Rasse. Von gro¬ßer Bedeutung waren dabei die Hannoverschen A- und F-Blutlinien. Die Zuchtse-lektion erfolgte zu dieser Zeit mit dem Ziel ein trockenes und ausdrucksvolles Vielseitigkeits-pferd für die Verwendung in Sport und Landwirtschaft zu erhalten. Ab 1962 wurden die Pferde, d. h. die Hengste in der Redefiner Hengstprüfanstalt über 11 Monate auf Eigenleis-tung geprüft. Ende der sechziger Jahre erfolgte eine Orientierung auf eine einheitliche, ge-schlossene und solide Reit¬pferderasse der DDR. Das Mecklenburger und auch das Bran-denburger Warmblutpferd bildeten hierzu eine gute Zuchtgrundlage. Diese wurden durch Reinzuchten an Trakeh¬ner Pferden und Hannover Pferden ergänzt. Mittels erwei¬terter Reproduktion war es möglich Pferde für die Zucht¬gebiete in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen bereit¬zustellen. Weiterhin erfolgte eine Verdrängungskreuzung des schweren Warmbluts mit Englischen Vollblütern, denen Hengste Trakehner Abstammung und letzt-endlich Hengste des Edlen Warmbluts folgten. So wurde in 10 Jahren (Anfang der sechziger bis Anfang der siebziger Jahre) ein umfassendes Zuchtgebiet für die Reitrasse der DDR ge-schaffen. Die im Edlem Warmblut der DDR aufgegangen Ras¬sen des Brandenburger und Mecklenburger Warmblutes bil¬deten den Grundstock für diese neue Rasse. Beide Ausgangs-rassen drohten aber als eigenständige Rasse zu verschwinden, doch einige Hengste und Stuten werden noch als Gen¬reserve gehalten. Das Edle Warmblut der DDR stellte in den 70er Jahren eine dominierende Rolle in der Pferdezucht der DDR ein. Nach der Wende besann man sich auf alte Werte und versuchte mit Erfolg den Erhalt dieser alten Rasse in Reinzucht. Im Jahre 1993 wurde das Landgestüt Redefin durch das Land Mecklenburg-Vorpommern übernommen. Heute ist der Mecklenburger ein typischer, leichter Warmblüter mit ausgesprochenen Reitpferdeeigenschaften mit dem Zuchtziel des Deutschen Reitpferdes. Der Gesamteindruck dieses Pferdes ist von Tro¬ckenheit, sowie Härte und Eleganz geprägt Gekennzeichnet durch einen ausdrucksvollen Kopf und einem langen, frei und hoch getragenen Hals. Besonders markant sind die gute Oberlinie und der tragstarke Rücken dieser Pferde. Die sehr regelmäßigen und trockenen Gliedmaßen haben kräftige und deutlich markierte Sehnen und Gelenke. Die Größe liegt bei ca. 160 cm bis 170 cm. An Farben dominierten Braune mit schwarzen oder dunklen Beinen und Füchse. Abzeichen an Kopf und Beinen sind relativ sel¬ten, wie auch andere Farben. Die Pferde haben einen guten Charakter und ein freundlichem Wesen sowie ein gelassenes Temp¬erament. Weiterhin zeichneten sie sich durch Nervenstärke, Kraft, Härte und Ausdauer aus. Sie haben besonders schwungvolle, hohe und räumliche Bewe¬gungen im Trab, sind gute Springer und Galoppierer und zeigen eine besondere Eleganz bei allen Bewegungen. All diese Eigenschaften machen sie zu sehr begehrten Sport- und Freizeitpferden. Das Edle Warmblut der DDR stellte in den 70er Jahren eine dominierende Rolle in der Pferdezucht der DDR ein. Nach der Wende besann man sich auf alte Werte und versuchte mit Erfolg den Erhalt dieser alten Rasse in Reinzucht. Im Jahre 1993 wurde das Landgestüt Redefin durch das Land Mecklenburg-Vorpommern übernommen. Heute ist der Mecklenburger ein typischer, leichter Warmblüter mit ausgesprochenen Reitpferdeeigenschaften mit dem Zuchtziel des Deutschen Reitpferdes. Der Gesamteindruck dieses Pferdes ist von Tro¬ckenheit, sowie Härte und Eleganz geprägt Gekennzeichnet durch einen ausdrucksvollen Kopf und einem langen, frei und hoch getragenen Hals. Besonders markant sind die gute Oberlinie und der tragstarke Rücken dieser Pferde. Die sehr regelmäßigen und trockenen Gliedmaßen haben kräftige und deutlich markierte Sehnen und Gelenke. Die Widerristhöhe liegt bei ca. 160 cm bis 170 cm. An Farben dominierten Braune mit schwarzen oder dunklen Beinen und Füchse. Abzeichen an Kopf und Beinen sind relativ sel¬ten, wie auch andere Farben. Die Pferde haben einen guten Charakter und ein freundlichem Wesen sowie ein gelassenes Temp¬erament. Weiterhin zeichneten sie sich durch Nervenstärke, Kraft, Härte und Ausdauer aus. Sie haben besonders schwungvolle, hohe und räumliche Bewe¬gungen im Trab, sind gute Springer und Galoppierer und zeigen eine besondere Eleganz bei allen Bewegungen. All diese Eigenschaften machen sie zu sehr begehrten Sport- und Freizeitpferden.




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