Infos zu (MULASSIERE%20(POITEVIN))


Rassenname:
MULASSIERE (POITEVIN)

Zuchtland:
Frankreich

Zuchtgebiet:
Westfrankreich, Regionen Pays de la Loire und Poitou - Charentes, Departements Deux - Sevres, Vendee, Charente und Charente – Maritime und Vienne

Besonderheiten:
Name der Rasse vom Zuchtgebiet, Zuchtgrundlange für die Zucht von Maultieren, eines der hässlichsten Pferde der Welt

Größe:
165 cm bis 173 cm

Gruppe:
Rasse

Blut:
Kaltblut

Die alte Provinz Poitou mit den Departements Deux - Sevres, Vendee, Charente und Charente - Mari-time mit dem Zuchtschwerpunkt im heutigen Departement Vienne gab diesen schwerfälligen und ziemlich hässlichen und groben Pferden ihren heutigen Namen. Es soll mit den primitiven Waldpferden Nord-europas eng verwandt sein. Wegen ihres Aussehens sind sie daher auch weniger über die Grenzen Frankreichs bekannt. Diese großen und groben Pferde wurden ursprünglich von Norwegern, Dänen und Niederländern, besonders den Flamen unter der Regierung Heinrich IV., le bon roi Henry, der seinen Untertanen das be-rühmte Huhn im Topf versprach, nach Frankreich eingeführt, um dort die Sümpfe zur Landrückgewinnung, besonders um Poitou, mit den Bauern trockenzulegen. Für diese Arbeit eigneten sich diese Pferde hervorragend da sie träge, ruhig und langsam waren und breite Hufe besaßen. Seit Mitte des vorigen Jh. wurden diesen hässlichen Pferden systematisch edlere Kaltblüter wie Perche-roner und Boulonnaiser im Abeville-Typ zugeführt um sie zu verändern. Es gelang aber auch diesen Rassen nicht das Exterieur und Interieur der Rasse wesentlich zu verbessern. Somit wäre die Rasse vielleicht schon längst ausgestorben, wenn die Stuten der Rasse in Verbindung mit Baudet de - Poitu-Eselhengsten nicht so be-sonders hochwertige Maultiere gebracht hätten. Seit langer Zeit werden Pferde dieser Rasse in zwei Gruppen gezüchtet. Zwei Drittel der Pferde, gemeint sind meist Stuten, werden zur Maultierzucht verwandt und ein Drittel dient zur Erhaltung der eigenen Rasse. Wegen der Maultierzucht erhielt die Rasse auch ihren zweiten Namen Poitevin-Rasse. Das Ergebnis dieser Maul-tierzucht sind heute sehr gefragte, große und besonders kräftige Maultiere. da nur die besten Stuten der Mulassierrasse zur Maultierzucht verwendet werden. Ein Stutbuch dieser Rasse existiert seit 1885 und es wird mit der Poitoueselzucht geteilt. Dabei unterscheidet man die Sektion für die Zucht von Mulassiere-Pferden und die Sektion für die Zucht von Poitou-Maultieren bzw.-Eseln. Leider geht die Nachfrage nach den Maultieren und daher auch nach diesen Pferden seit 1950 stark zurück und es war eine Frage wie lange diese Rasse noch existiert, doch in letzter Zeit hat sich dies wieder zum Positiven geändert.
Das Mulassier ist ein wirklich unschöner und ordinärer Kaltblüter mit allen Mängeln die ein Pferd haben kann. Die Pferde sind ziemlich groß, kräftig, grob und äußerst starkknochig. Andere Pferde sind auch wieder hager und wenig ansprechend, sowie unschön. Der Kopf ist sehr gewöhnlich, lang, schwer und hat sehr dicke Ganaschen. Die kleinen Augen liegen tief im Kopf verborgen, die Ohren sind lang, spitz und besonders dickhäutig und die Nase ist meist geramst und die großen weichen Lippen hängen etwas untypisch herab. Der Hals ist kurz und gerade und die Brust sehr leicht und schmal. Die Schulter ist dagegen recht kräftig und steil. Der lange Rumpf zeigt wenig Gurttiefe, hat dicke Hüfthöcker, einen schlechten Rücken der oft etwas eingesenkt ist sowie eine stark ab-fallende, vorspringende und geneigte Kruppe. Die Gliedmaßen sind sehr kräftig, knochig und reich-lich behaart. Die breiten und flachen Hufe (wegen der Aufzucht im Marschland) machen diese Pferde zum idealen Arbeitstier auf schweren Ackerböden. Die Pferde haben einen starken Kötenbehang, reichlich Mähne und Schweif und eine besonders dicke Haut. Die Größe liegt bei ca. 165 cm bis 173 cm, wobei die Durchschnittsgröße ca. 167 cm beträgt. Das Gewicht liegt bei ca. 800 kg bis 900 kg. Überwiegend findet man Schimmelfarben, aber auch Dunkelbraune und Braune sind zu sehen.
Die Pferde sind sehr träge, etwas stumpfsinnig, schwerfällig, lethargisch und gutmütig. Ihre Bewe-gungen sind langsam und nicht regelmäßig.
Im Jahre 1993 gab es 157 Stuten und 22 Hengste dieser Rasse. Sie waren in 52 kleineren Zuchten oder Herden zu finden. Von den Stuten waren nur 6 im Stutbuch registriert. Heute gelten diese Pferde nur als bis zu 61 Prozent als reine Mulassier Pferde.




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