Infos zu (NARRAGANSETT%20PACER%20%20(RHODE%20ISLAND%20PACER))


Rassenname:
NARRAGANSETT PACER (RHODE ISLAND PACER)

Zuchtland:
USA

Zuchtgebiet:
Rhode Island, Narragansett Bucht

Besonderheiten:
Ausgestorben

Größe:
um 140 cm

Gruppe:
Gangpferderasse (Pass)

Blut:
Passgänger

Dieser kleine Passgänger ist wohl das bekannteste Pferd in der Pferdezuchtgeschichte der USA. Diese „Rasse“ trat nur kurz in Erscheinung, hatte nie ein Stutbuch und verschwand ungewöhnlich schnell in den Wirren der Unabhängigkeitskriege im 18. Jh. durch den Aus-verkauf der Rasse nach Indien und andere Länder und später dem fehlendem Interesse der Züchter. Ein furchtbarer Sommersturm im Jahre 1778 besorgte den Rest. Doch diese Pferde hinterließen in den verschiedensten heutigen amerikanischen Pferderassen wesentliche und nachhaltige Blutanteile und eine prägende Erbmasse. Besonderen Einfluss hatten diese Pacer auf das Tennessee Walking Horse, das von ihm den guten Charakter und den aus-dauernden Gang bekam. Auf den Kentucky Saddler, dem späteren American Saddle Breed Horse, das von ihm seinen typischen Passgang bekam. Den Missouri Foxtrotter und wie-terhin auf die heutigen Traber und Pacer in den USA. Auch die kanadischen Züchter haben viele dieser Pacer in Ihrer Zucht verwendet.
Narragansett ist eine Bucht vor dem US - Bundesstaat Rhode Island und wurde auch von den dort lebenden Indianern bekannt. In zahlreichen Büchern wurde über diese kleinen tollen Pacer geschrieben. So heißt es bei J. F. COOPER’S “Der letzte Mohikaner“:“ In Nar-ragansett - findet man eine Rasse kleiner, meist brauner Pferde. Sie unterscheiden sich stark von anderen durch ihren passartigen Gang, die Sanftheit ihrer Bewegungen und ihre ausdauernde Härte. Darüber hinaus noch sehr trittsicher, sind sie ein gesuchtes Reisepferd, besonders für Frauen“. Über den Import von ausländischen Tieren ist nichts bekannt, d.h. beim Narragansett - oder Rhode Island Pacer handelte es sich wahrscheinlich um eine stark auf Pass selektierte Landrasse. J.W. Moses schreibt in „A Mustanger“: „Ich denke, es war im Jahre 1854 oder 1855 als ich einen sehr feinen fuchsfarbenen Passgänger einfing, ein sehr schneller Passgänger mit einer sehr langen, wunder¬schönen Mähne welche ihm fast bis zu den Knien reichte, wenn er den Hals bog und den Kopf empor streckte, was ihm dieses um-wer¬fende Auftreten verlieh.“ Auch in Legenden war er zu finden. Von W. IRVIN wurde erst-mals der legendäre White Pacer erwähnt. Es soll sich um einen Mustang gehandelt haben, von dem nie bekannt wurde, ob er lediglich ein Mythos oder ein Wesen aus Fleisch und Blut gewesen war. Er sollte schneller im Passgang gewesen sein als jedes normale Pferd im Ga-lopp und so seinen zahlreichen Verfolgern immer wieder entkommen sein. Der Enkel des Gouverneurs von Rhode Island, I. P. HAZARD schrieb ausführlich über die Mythen und Tatsachen rund um den Narragansett Pacer und dessen Ursprung. Er schreibt auch über die Gänge des Narragansett Pacer: „ Mein Vater beschrieb die Bewegung seines Narragansett Pacers als derart von den Anderen unter¬schiedlich, als dass der Reiter sich in einer geraden Linie durch die Luft bewegt, ohne jegliche Bewegung von Seite zu Seite. Des Weiteren be-schreibt er bezüglich des „spanischen Mythos“: „Der Narragansett Pacer, der im letzten Jahrhundert über alle zivilisierten Teile Amerikas bis zu den West Indies bekannt geworden ist, wurde in England später unter dem Namen Spanischer Genette als Damenreit¬pferd vorgestellt.«
Der Narragansett Pacer entstand im damaligen Neuengland, heute Rhode Island und war die erste Pferderasse, dieser Art in Amerika. Sie wurden zuerst von den dortigen Planta¬gen- und Farmenbesitzer gezüchtet und diese Pferde ermöglichten es den Besitzern und Aufse-hern der Farmen mit ihnen ihren großen Besitz abzureiten. Die Rhode Island Siedler waren nicht puritanisch, sondern hatten oft Ihre alten Siedlungen wegen der dort herrschenden strengen Moral verlassen. Sie liebten Pferderennen und hatten dadurch ein Selektionskri-terium, dem sich die streng religiösen Kolonien verschlossen. Im Unabhängigkeitskrieg jedoch war Rhode Island durch seine strategische Lage stärker betroffen als andere Gebiete. Man wandte hier das ‘Prinzip verbrannter Erde an. Ihre wunderschönen Pferde wurden sehr bald zum begehrten Exportartikel. Als bequemes Damenreitpferd und Plantagenpferd wurde es sogar bis nach Kuba und zu den karibischen Inseln exportiert. Als später Karl II das Pferderennen zur Mode erhob ließen die Engländer die Rassen ihrer Tölter und Pacer laufen. Die Pferde waren der letzte Schrei und kamen so bis nach Westindien. Die Nachfrage nach ihnen war so stürmisch das dies zu überhöhten Preisen führte und so kam es, dass sie u. a. deswegen, gegen Ende des 18. Jh. buchstäblich ausverkauft waren.
Der Narragansett Pacer war ein mittelgroßes (fast kleines), harmonisch gebautes, aber nicht besonders elegantes Reitpferd. Sein Hals war kurz, der Rücken kurz und kräftig und er be-saß reichlich Langhaar, d.h. eine besonders lange Mähne. Bekannt ist eine oftmals kuhhes-sige Stellung der Hinterbeine. Besonders gut war das Gangwerk dieser Pferde. Sie gingen einen schwungvollen Pass im Viertakt. Die Pferde waren fast alle fuchsfarben und hatten eine Größe von nur ca. 140 cm. Sie sollen in der Lage gewesen sein 50-70 Meilen pro Tag‚ ohne Anstrengung, im Pass zu laufen.







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