Infos zu (NEW%20FOREST%20PONY)


Rassenname:
NEW FOREST PONY

Zuchtland:
Großbritannien

Zuchtgebiet:
England, New Forest

Besonderheiten:
Name der Rasse vom Lebensraum, teilweise halbwild lebend, 2 Typen

Größe:
122 cm bis 148 cm, je nach Typ

Gruppe:
Rasse

Blut:
Pony

Diese Ponys sind die größten Ponys unter den bekannten britischen Reitponys. Sie gehören zu der Gruppe der Heide- und Moorponys und haben daher auch eine große Ähnlichkeit mit diesen, wie dem Dartmoor- und dem Exmoorpony. Schon seit über tausend Jahren leben diese Ponys in ihrer Heimat und wurden schon im 10. Jh. erstmals urkundlich erwähnt. Ihr Lebensraum ist der Wald von New Forrest in Hempshire, ein ca. 300 km großes Wald- und Parkanlagengebiet in dem die Ponys noch heute halbwild gehalten werden. Der New Forrest wurde vor rund tausend Jahren von König WILLIAM RUFUS (1087 - 1100) zum “Neuen Jagdgebiet“ erklärt und schon zu dieser Zeit lebten dort kleine Ponys, die aber nicht den heutigen glichen. Das New Forrest Ponys wurde früher als die anderen britischen Ponys ent-deckt und kultiviert, was nicht immer von Vorteil für diese Pferde war, denn sie wurden in ihrer Zuchtgeschichte wiederholt mit unterschiedlichsten Fremdblut konfrontiert. Daher variiert die Rasse recht stark im Typ, in der Form und in der Farbe. Die Rassemerkmale sind auch recht unterschiedlich und unausgeglichen, bis heute. Es kamen immer wieder Hengste verschiedenster Rassen zum Zuchteinsatz im New Forrest. Nachweislich ist der Einsatz von 18 Welsh Pony Stuten die im Jahre 1208 in der Zucht waren. Besonders in den letzten 100 bis 150 Jahren erlebten diese Ponys sehr intensive Fremdblutzuführungen. Im Jahre 1765 wurde der englische Vollbluthengst MARSKE, der auf der Rennbahn nicht viel taugte, an einen Bauern für wenig Geld verkauft. Er lebte in Dorset und setzte den Hengst zum Decken bei den New Forrest Stuten ein. Doch nur ca. 4 Jahre war dieser Hengst dort Deckhengst, denn im Jahre 1769 lief sein Sohn ECLIPSE (geb. 1764) zum ers¬ten Mal auf einer Rennbahn und lief allen anderen Rennpferden mit solch einer Überlegenheit davon, dass man sich anschickte seinen Vater wieder zu finden. Schnell wurde er gefunden und für 20 Pfund gekauft und nach Yorkshire ge¬bracht. MARSKE hatte nicht unbedingt den gewün-schten Erfolg gebracht und durch eine Inzucht war der Bestand der Ponys stark degeneriert. Später folgten in den Jahren 1852 - 1890 drei Araberhengste die den Dienst von MARSKE fortsetzten. Besonders zu erwähnen sei dabei der Hengst ZORÄK. Die drei Araber kamen auf Weisung von Königin VICTORIA (1819 - 1901) in den New Forrest. Doch die Ponys degene-rierten weiter, denn nicht immer decken die schönsten Hengste die besten Stuten. Meist setzte sich der stärkste durch. So war es auch hier. Deshalb hing das Ausmaß ihres züchte-rischen Erfolges meist vom Charakter ab. Im Jahre 1891 wurde eine Gesellschaft zur Förde-rung der Zucht des New Forrest Ponys gegründet. In der ersten Phase der neuen Zuchtrich-tung wurden verstärkt eigene briti¬sche Ponyrassen in der Zucht eingesetzt. In der Folge¬zeit wurden also Dartmoor, -Exmoor- Higland-, Fell- und Welshponys in der Zucht eingesetzt, was besonders durch das Bemühen der Lords CECIL und LUCAS geschah. So brachte Lord ARTHUR CECIL im Jahre 1893 auch noch Galloway Ponys in das Zuchtgebiet und Lord LUCAS brachte sogar ein afrikanisches Basotho Pony und den berühmten Hengst STAR-LIGHT, ein Welsh Pony aus der Picket - Ponyzucht, in die Wildbahn. Es hatte sich in der Zwischenzeit herumgesprochen, dass der Einsatz von fremdem Edelblut nicht immer von Vorteil war, denn die Ponys verloren ihre Widerstandskraft, Härte und die Fähigkeit im Winter mit dürftigstem Futter auszukommen. Das heutige frei lebende New Forrest Pony stammt also meist von den anderen britischen Ponyrassen ab, die es in den letzten 100 Jahren neu schufen. Im Jahre 1906 begann man mit der Registrierung der Ponys und 1910 wurde dann das erste Stutbuch der Rasse eröffnet und seit 1916 stehen die Ponys unter staatlichen Schutz. Als der eigentliche Stammhengst der Rasse gilt heute der Polo Pony Hengst FIELD MARSHALL der 1918 und 1919 im New Forest wirkte und auch häufig in den Pedigrees der Brookside Ponys auftauchte. Nach dem zweiten Weltkrieg waren dann die 5 Hengste DANNY DENNY, GOODEN-OUGH, BROOMING SLIPON, BROOKSIDE DAVID und KNIGHTWOOD SPITFIRE für die Festigung der Rasse verantwortlich und sind noch heute in den Papieren bester New Forest Ponys zu finden.
In den Jahren von 1915 bis 1958 wurden alle Zuchteintragungen über die BRITISCH NATI-ONAL PONY SOCIETY geführt und während der letzten dreißig Jahre wurden keine fremden Hengste mehr zugelassen. Es wird heute eine Reinzucht betrieben und seit 1938 arbeitet man daran der Rasse einen bestimmten Typ zu geben. Alle Tiere werden vor der Eintragung ins Stutbuch sorgfältig geprüft. Seit dem Jahre 1955 druckt die NEW FOREST PONY SOCI-ETY wieder alljährlich ein Stutbuch. Heute kristallisiert sich unter der NEW FOREST PONY BREEDING and CATTLE SOCIETY allmählich ein bestimmter Ponytyp heraus und es wurde im Jahre 1960 ein eigenes Stutbuch eingerichtet.
Die Pferde werden heute in zwei Typen gezogen die sich durch die Haltung und daher auch in der Größe unterscheiden.
1.Typ A Das Gestütspony
Mit einem leichten Knochenbau, ist tro¬cken und edel und hat eine Größe von 125 cm bis 148 cm.
2. Typ B Das Wildpony
Dieses ist stabiler und kleiner und hat nur eine Größe von ca. 122 cm bis 127 cm.
Das New Forest Pony ist heute ein edles, vom Arabereinfluss gekennzeichne¬tes, ansprechen-des Pony mit einem mittelgroßen, ziemlich schmalen, ausdrucksvollen, arabisierten Kopf, der eher an ein Großpferd als an ein Pony erinnert. Die Augen sind groß und wirken klug, die Ohren sind gut angesetzt und klein und oft auch mal etwas lang. Der kurze und kräftige Hals hat eine gute Verbindung zum Kopf. Besonders gut sind Lage und Schräge der Schul-ter. Der betonte, kräftige und hohe Widerrist geht in einen ziemlich langen oder auch einen kurzen und kräftigen Rücken über. Viel Gurttiefe, gut bemuskelte und kräftige Lende und eine kurze und abgeschlagene Kruppe mit einem schönen Schweifansatz sind weitere Merk-male. Die korrekten und trockenen Gliedmaßen haben, gut mar¬kierte Sehnen und Gelenke und ausgezeichnete Röhren und Hufe. Die Größe schwankt zwischen 122 cm bis 148 cm, je nach Typ. Hauptsächlich sieht man Braune und Schwarzbraune und Falben, doch es kom-men auch alle anderen Farben, außer Schecken, vor. Diese gelten als rasseuntypisch und werden nicht registriert.
Auch wenn die halbwilden Ponys einige Gebäudemängel haben, machen sie dies durch Trittsicherheit, dem besten Raumgriff aller britischen Reitponys und dem besonders wei-chen Galopp, durch das Leben im waldigen Terrain, wieder gut. Diese Ponys sind die besten, ruhigsten, gefügigsten, dressurfähigsten und besten Ponys der Briten. Sie sind gutartig, ru-hig, intelligent und reaktionsschnell. Sie scheuen weder Menschen noch Verkehr, da sie in einer recht belebten Gegend aufwach¬sen in der es von Menschen und Autos wimmelt. Weiterhin sind sie robust, genügsam, ausdauernd, leichtfuttrig, unkompliziert in Haltung und Pflege und schnell zutraulich. Es ist ein besonders gutes Reitpony wegen seiner Spring-freude, Mutigkeit, Gängigkeit und Dressurfähigkeit. Die Ponys werden auch gerne als Polo Ponys genutzt. So ist es eines der sichersten Kinderreitponys. Besonders die guten Ex-terieur- und Interieurmerkmale führten auch zu den zahlreichen Zuchten in anderen Ländern und auch zu Zuchten in Übersee. Besonders beliebt ist es in den USA, wo es zu Distanzritten und als Gespannpony seinen Einsatz findet und auch in den Niederlanden.
Heute werden viele Ponys in kleineren Gestüten und die meisten restlichen Ponys halbwild gehalten und gehören einigen Bauern. Für die Einheimischen sind die Ponys eine Plage und für die Touristen eine Attraktion. Leider kommt, es heute oft zu Unfällen mit zahlreichen Toten und Verletzten, wenn die unscheuen Ponys auf den nicht eingezäunten Straßen des New Forest herumwandern und besonders nachts von Fahrzeugen erfasst werden. Heute gibt es in diesem Gebiet rund 2 800 Stuten und rund 150 Hengste.









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