| Rassenname: OLDENBURGER SPORTPFERD Zuchtland: Deutschland Zuchtgebiet: Oldenburg Besonderheiten: Name der Rasse vom Zuchtgebiet, bedeutendste deutsche Rasse, gehört zur Rassegruppe Deutsches Reitpferd Größe: 165 cm bis 175 cm Gruppe: Rasse Blut: Warmblut | Gemeinsam mit den anderen bekannten warm(halb)blütigen Reitpferderassen Deutschlands gehört auch das Oldenburger Sportpferd zu der Rassegruppe Deutsches Reitpferd. Diese Gruppe von Reit -und Sportpferden werden alle nach dem gleichen Leistungsprinzip gezüch-tet und nähern sich heute in Erscheinung, Aussehen und Abstammung immer weiter an. Die Zuchtgeschichte dieser Rasse ist sehr alt, denn bei dieser Rasse handelt es sich um eine er ältesten und bedeutendsten deutschen Pferderassen, und schon Cäsar und Tacitus waren diese Pferde aus Oldenburg in der norddeutschen Tiefebene bekannt und sie lobten deren Kraft und Ausdauer. Bis in die 50er Jahre waren diese Pferde noch immer im Typ eines eher guten und schweren Warmblüters zu finden. Die Entwicklung des Oldenburger Sportpferdes war daher eine logische Konsequenz der man sich ab 1950 stellen musste, da der alte Typ des Oldenburgers plötzlich nicht mehr so stark gefragt war und andere Zucht-gebiete mit dem Aufbau eines modernen Sportpferdes schon weiter und besser waren. Doch man hatte in Oldenburg den besten und längsten Pferdeverstand und auch gutes Pferde-material also kam man ab 1959 recht schnell und durchdacht zu guten Ergebnissen in die neue Zuchtrichtung. Dabei sollten besonders Englische Vollblüter, Franzosen, Trakehner und auch deutsche Pferde aus den Nachbarzuchtgebieten hilfreich sein. Auch diesen Umzüchtungsprozess kann man praktisch in 4 Abschnitte teilen: 1. Fremdes Blut Den Anfang machte 1950 der Anglonormanne CONDOR, der als erster „Fremdling“ in das Zuchtgebiet kam. 2. Einkreuzung von guten Englischen Vollblütern und Stammstutenerhalt In Oldenburg hatte bisher nur ein Vollblüter, der Engländer LUPUS xx gewirkt, ihm folgte nun nach über 100 Jahre, im Jahre 1959 der Englische Vollblüter ADONIS xx auf die Zuchtstation Kathmann, dem in den nächsten Jahren noch die Hengste BALLYBOY xx, MIRACOLO xx, MANOLETE xx, MORE MAGIC xx und die Halbbrüder väterlicherseits VIERZEHNENDER xx und VOLLKORN xx folgten. Diese Vollblüter waren Volltreffer als sie auf die soliden und ausgesuchten oldenburgschen Stuten trafen. Auf den Erhalt und die Pflege bester Stutenstämme wurde in Oldenburg schon immer sehr viel Wert gelegt und das zahlte sich aus. Viele Stutenstämme und ihre Namen sind und waren bis über die Grenzen bekannt und waren auch bei der Namensvergabe der Fohlen entscheidend. Nun wurden diese Stutenstämme mit weiteren Stuten aus den Niederlanden und auch mit Stuten aus Hannover und Westfahlen, sowie mit Trakehnerstuten aufgefüllt. Viele Nachkommen dieser Stuten sind heute im Sport ebenso erfolgreich wie ihre männlichen Kollegen. Doch es fehlte noch etwas Spritziges und man schaute noch einmal nach Frankreich. 3. Die Franzosen Im Jahre 1968 schlug der Selle Francais FURIOSO II, wie sein Halbbruder FUTURO ein Sohn des irischen Vollblüters FURIOSO xx, im oldenburger Zuchtgeschehen ein und wurde zum Topvererber. Zu seinen Nachkommen zählen die Hengste SOHN FREIHERR, FEINER STERN und FEINBRAND bis hin zum heute bekannten Olympiasiegerpferd FOR PLEA-SURE. Zusammen mit seinem Halbbruder FUTURO, der u. a. der Vater des Dressurpferdes EVEREST FOREVER ist, bildeten diese Hengste mit ihren Nachkommen in den 70er Jahren eine gesunde Zuchtbasis und vereinigten beste französische und deutsche Blutlinien. In diesen Reigen bester Vererber kann man auch den Angloaraber INSCHALLAH einreihen, der sich besonders durch gute Dressurpferdnachkommen auszeichnete. 4. Die Deutschen In den 80er Jahren nahmen viele deutsche Pferde Einfluss in Oldenburg um das Werk zu vollenden. Besonders die ersten Hannoveraner Hengste ARGENTINUS, AKTUELL, PIK BUBE, GRUNDSTEIN und GRANNUS und später auch WELTMEISTER waren entscheidend für die Sportpferdezucht. Besonders die GRANNUS- Nachkommen konnten sich hier lange und bis heute im Springsport beweisen. Ab 1985 wurde ein weiteres großes Kapitel aufge-schlagen und das hieß LANDADEL. Dieser Holsteiner Hengst prägt bis heute die Zucht in Oldenburg. Zu seinen Nachkommen zählen Pferde wie, LEONARDO da VINCI, LANDOR S und der Hengst SANDRO HIT. Als besonders gute Dressurpferde- Macher haben sich die Hengste RUBINSTEIN und DONNERHALL in den letzten Jahren hervorgetan und gerade der Letztere hat maßgeblich das Idealbild eines Dressurpferdes gezeichnet. Der Westfahle RUBINSTEIN brachte u. a. den bekannten Hengst ROHDIAMANT und schon seine 1. Nach-zucht wurde hoch prämiert und ausgezeichnet und erreichte auf Auktionen stets Höchst-preise - und das obwohl er im seinem Originalzuchtgebiet verschmäht wurde. Der Hengst DONNERHALL ist der erste Oldenburger Hengst der den Titel des DLG-Siegers erreichen konnte. Er begründete eine völlig neue Hengstlinie von Spitzensportpferden in Dressur und Springen die international gefragt sind und dessen Urenkel schon erfolgreich in der Zucht wirken. Pferde wie, DON PRIMERO, DONNERSCHLAG, DREAM of GLORY und DORMELLO führen sein Spitzenerbe weiter. Heute prägen bekannte Pferde wie WEIHAI-WEJ, BONFIRE, RENOIR-UNICEF, RELEVANT und FABIOLA das Sportgeschehen. Das Oldenburger Sport-pferd entspricht heute in allen Merkmalen dem Zuchtziel des Deutschen Reitpferdes. Zuchtziel ist dabei ein gesundes, stattliches, harmonisch gebautes Reitpferd, das sich durch besonders gute Rittigkeit, Gängigkeit, vielseitige Verwendung, Leichtfuttrigkeit, Langlebig-keit, Ausdauer, Vererbungssicherheit, guten Charakter und Treue zum Menschen auszeich-net. Die Widerristhöhe ist von ehemals 165 cm heute auf 165 cm bis zu 175 cm geklettert und es kommen fast alle Farben vor. Der Brand ist noch immer das O mit der kleinen Krone. Ihr Einsatzgebiet ist der nationale und internationale Spitzensport vom Reit- bis zum Fahrsport. Zuchtvereinigung ist der VERBAND der ZÜCHTER des OLDENBURGER PFERDES e. V. in Vechta und es gibt die Verbandszeitschrift “Das Oldenburger Sport-pferd“ die 4 x jährlich erscheint. |
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