Infos zu (PFERD%20des%20DUISBURGER%20WALDES)


Rassenname:
PFERD des DUISBURGER WALDES

Zuchtland:
Deutschland

Zuchtgebiet:
Nordrhein – Westfalen, um Duisburg

Besonderheiten:
Halbwildes Pferd, ausgestorben

Größe:
140 cm bis 150 cm

Gruppe:
Rasse

Blut:
Pony

Das Pferd des Duisburger Waldes war ein typisches Wildpferd der Wildbahngestüte
Westfalens, der „Heimat der wilden Pferde“. Ehemals lebten in den Wäldern Westfalens verschiedenste wilde Pferde, bekannt ist der Davertnickel, die Emscherbrücher Dick-
köpfe, die Dülmener Herde des Herzogs von Croy, die Pferde des Duisburger Waldes die zum Gestüt der Grafen von Berg gehörten und die Senner Pferde des lippischen Fürstenhauses von Detmold. Alle diese Wildpferde hatten einen sicheren Tritt, Ausdauer, eine gesunde Konstitution und waren sehr bedeutend für das damalige Militär. Weiterhin nutzen die verschiedenen Besitzer diese Tiere als Kutsch- und Wagenpferd, Jagdreitpferd sowie auch als besonderes Geschenk und brachten somit den fürstlichen Familien ein gewisses Ansehen über die Grenzen Westfalens hinaus. Von allen diesen „wilden Pferden“ sind heute nur noch die Dülmener Pferde erhalten die sich auch weiterhin im alten Besitz befinden und die Senner Pferde die noch bis
1918 in Privatbesitz der Detmolder Fürstenfamilie waren und seit 1999 in dem Projekt Wildbahn „Senner Pferde“ dem westfälischen Freilichtmuseum Detmold - Landesmu-
seum für Völkerkunde angegliedert wurden und dort seit einigen Jahren auch wieder gezüchtet werden. Dies wurde notwendig weil der Senner nicht mehr das ganze Jahr die Waldweiden nutzen konnte. So kamen diese Pferde in den damaligen Tiergarten, der jetzt einen Teil des Freilichtmuseums darstellt. Auch die Pferde des Duisburger Waldes waren solche wilden Pferde. Das Duisburger Waldpferd wurde damaligen Besuchern oft als das Pferd vorgeführt, das noch aus der germanischen Urzeit stammen sollte. Auch ihre Lebensweise in den dichten Wäldern zeugte davon. Diese Waldpferde zeichneten sich durch eine lange Lebensdauer, zuverlässige Ausdauer, hohe Zugkraft und Leistungsfähigkeit aus. Weiterhin eigneten sie sich gut für die Jagd, da sie sehr gewandt, trittsicher und unerschrocken waren. Fast alle Pferde waren braun in den verschiedensten Tönen und es gab auch vereinzelt Schimmel, Füchse, Falben und Rappen die auch kleinere Abzeichen, ein Merkmal eines verwilderten Pferdes, zeigten. Besonders schön waren sie also nicht, aber wertvoll in ihren Genen. Die Größe lag bei ca. 140 bis 150 cm.
Der Wald war schon in frühen Zeiten im königlichen Besitz, aber seine Nutzung und alle Rechte gingen während des Mittelalters an die Landesherren und die Stadt über. Um 1570 wurden der Besitz und seine Verwaltung in die Hände von Walderben gegeben die meist aus dem kaufmännischen, geistlichen und staatlichen Bereich stammten. Nur in der kurzen Zeit von 1718 bis 1785 war der Wald eine freie Wildbahn für Pferde die damals noch zum Gestüt der Herzöge von Berg gehörten. Neben diesen Pferden gab es auch zahlreiche Wölfe im Wald die diese Pferde auch überwältigten und es wurden auch öfters Wolfjagden mit Fanggruben veranstaltet bis diese aus dem Wald verschwunden waren. Den Pferden ging es leider nicht anders, denn im Jahre 1814 wurden bei der letzten und endgültigen Wildpferdejagd die restlichen 260 Pferde eingefangen. Die Waldordnung änderte sich ebenfalls und das Gestüt wurde 1815 auch aufgelöst. Bis zum Jahr 1833 war dieser Wald dann ständig Gegenstand von Streitigkeiten zwischen Walderben und der Stadt und durch die Auflösung des Walderbentums durch die Preußische Kammer versuchte die Stadt den Wald vollständig zu erhalten. Verkaufte ihn aber später an bekannte Industrielle. Das Pferd des Duisburger Waldes gibt es heute also nicht mehr. Doch im Jahre 2002 zeigte das westfälische Freilichtmuseum eine Sonderausstellung zum Thema „wilde Pferde“ die deutlich machte welche Bedeutung solche wilden Rassen heute als Kulturgut, genetische Ressource, Einsatz in der Landwirtschaftspflege, dem Landschaftsschutz und der Freizeitreiterei haben und auch die Notwendigkeit das verbliebene Material zu erhalten.




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