Infos zu (PINTO%20(SPOTTED%20HORSE,%20PINTADO))


Rassenname:
PINTO (SPOTTED HORSE, PINTADO)

Zuchtland:
Weltweit

Zuchtgebiet:
Viele Länder

Besonderheiten:
Schecken, k e i n Paint

Größe:
140 cm bis 165 cm, je nach Typ

Gruppe:
Farbrasse

Blut:
Alle

Der Pinto ist, wie der Palomino, der Cremello, der Buckskin und andere, eine reine Farbrasse die bei allen Ponys, Kleinpferden und Großpferden auftreten kann. Interessant ist die Tatsache, dass es keinen echten Kaltblüter mit einer Scheckung gibt, außer dem Tinker, der hier aber eher eine Sondestellung einnimmt. Die meisten Pintos findet man heute in Amerika, doch gibt es auch viele Rassen im europäischen und asiatischen Raum.
Die Zuchtgeschichte der amerikanischen Schecken ist die gleiche der Paints, doch man nimmt an, das der Pinto, im Gegensatz zum Paint, mehr von Arabern und Berbern abstammt, da er ja meist kleiner, feiner und nicht ganz so muskulös wie der Paint erscheint, der ja nichts anderes als ein geschecktes Quarter Horse ist. Man fand die Pintos in den unterschiedlichsten Typen und Formen bei den Indianern, je nachdem ob die Indianer eine Zucht betrieben oder ob sie die benötigten Pferde nur von anderen Stämmen stahlen. Während man im eher zivilisierten Osten von Amerika schon mit gezüchteten Rassen arbeitete und dabei vorhandenes Material mit europäischen mischte war im Wilden Westen der einfache Pinto vorherrschend, der hier die gleichen Arbeiten, wie Cutting und Roping, Rinder Aussondern oder Einfangen, machte. Oft wurden Pferde des Ostens mit Mustangs oder Pintos gekreuzt, doch der überwiegende Teil der Züchter blieb der alten Zuchtart treu. Doch es brachen bald schlechte Zeiten für den Pinto herein, denn mit zunehmender intensiver Pferdezucht in den USA wuchs auch der Drang Pferde mit einem Stammbaum oder guter Abstammung zu haben. Dies konnte der Pinto nicht immer aufweisen. Im Jahre 1941 wurde daher eine PINTO HORSE SOCIETY gegründet, die aber wieder recht schnell verschwand. Gute Pintos konnten also immer noch nicht registriert werden. Darüber empörten sich viele Züchter und Halter dieser Pferde. Besonders Kay Eikens. Sie schrieb also im Jahre 1954 an die Zeitschrift “Western Horsemann“ über diese Ungerechtigkeiten. Dies las Helen S. Hammond, in Atlantic City, die gerade eine Pinto - Stute erworben hatte. Sie schrieb dann an K. Eikens und an ihr bekannte Pferde- und Pinto - Liebhaber und ihr ist es auch zu verdanken das alle Voraussetzungen für eine ordentliche Registrierung aller typischen Pintos erfolgen konnte. Im Jahre 1956 wurde dann die PINTO HORSE ASSOCIATION of AMERIKA in San Diego in Kalifornien gegründet und ein Stutbuch eröffnet und die drei Damen wurden die ersten Gründungsmitglieder. Sie vereinbarten in ihrer Vereinigung die Eintragung der Pintos nach dem Farbmuster Tobiano oder Overo und dies in vier (fünf) verschiedenen Kategorien:
1. PERMANENT REGISTRATION DIVISION
In diese Kategorie kamen alle Pferde die die äußeren Merkmale eines Pintos zeigten.
2. PREMIUM REGISTRATION DIVISION
Hier kommen alle Pintos hinein von denen bereits eine Generation registriert ist und es gibt Sonderbestimmungen zur Erreichung eines Championates.
3. APPROVED BREED DIVISION
Hier kommen nur Pferde hinein von denen schon mehrere einwandfreie Pinto - Nachkom-men registriert sind. Es sind also reinblütige Pintos
4. SOLID COLOR BREEDING STOCK DIVISION
Eintragungberechtigt sind hier Pintos deren Reinblütigkeit schon über einige Generationen erwiesen ist und deren Vorfahren auch schon in mindestens zwei Generationen registriert sind. Es sind also reinblütige und vererbungstreue Pintos.
5. PONY REGISTER.

Weiterhin werden Pintos in fünf verschiedenen Typen unterteilt:
1. PONY TYP (Sektion D)
Pferde mit einer Größe von 118 cm bis 148 cm,
2. SADDLE TYP oder WARMBLUTTYP (Sektion A)
Pferde im Aussehen eines eleganten Reitpferdes,
3. STOCK TYP (Sektion C)
Pferde aus der Westernecke,
4. PLEASURE TYP (Sektion B)
Pferde mit stark arabisierten Aussehen und Showtyp.
5. HUNTER TYP
Reitpferde von kräftigerer und größerer Statur, die in keine der anderen Sektionen passen.
6. KALTBLUT TYP
Auch hier gibt es Pintos, wie zum Beispiel beim Noriker oder dem Tinker. Da diese Pferde in den USA oft in andere Rassen eingekreuzt werden gibt es im Kaltbluttyp stehende ge-scheckte Nachkommen.

Ausgeschlossen aus der Zucht des Pintos sind Kaltblüter, Isländer, Shetländer und klassi-
sche Tigerschecken.

In Deutschland ist die Unterteilung ähnlich, denn hier werden die Pintos folgendermaßen unterteilt:
1. PINTO HUNTER
Ähnlich dem Zuchtziel Deutsches Reitpferd.
2. PINTO PLEASURE oder PINTO ARABER
Dies sollen deutlich arabisch geprägte Pferde sein.
3. PINTO STOCK TYPE
Diese Pferde sind etwas schwerer und entsprechen dem Quarter oder Paint Horse.
4. PINTO KLEINES REITPFERD
Ähnlich dem Zuchtziel Kleines Deutsches Reitpferd.
5. PINTO PONY
Ähnlich dem Zuchtziel Deutsches Reitpony.
6. PINTO GANGPFERDFE
Hier handelt es sich um die verschiedensten vier- und fünfgängigen Gangpferde, außer den Island Pferden, die eine Scheckung zeigen. (u. a. Spotted American Saddlebred Horse und Tenneessee Walking Horse)
7. PINTO LEWITZER SCHECKE
Gelten als eigene Rasse innerhalb der Pintozucht.
8. PINTO TINKER
Gelten als eigene Rasse innerhalb der Pintozucht.

Heute versucht man in den USA eine gute Pintozucht aufzubauen, die mit kindlicher Freude betrieben wird. Man nutzt dazu auch die vorhandenen Gentests, um Erbkrankheiten die manchmal mit dem Scheckenmuster einhergehen, zu verhindern. Im Gegensatz zum Paint wird mehr auf die Farbe geachtet und auf das „Wie“ dieser Farbe und man achtet bei der Paarung von Zuchttieren auch immer auf die passende Farbe‚ erzeugt aber auch Pferde für andere Zwecke. So ergeben sich aus Kreuzungen mit anderen Rassen meist gute Ge-brauchs- oder Freizeitpferde. Kreuzungen mit Quarter Horse ergeben ruhige, kräftige und solide Gebrauchspferde und Kreuzungen mit Pferden der Rassen Morgan, American Saddle- bred Horse, Tenneesse Walking Horse und Vollblütern bringen Leistungsstarke und edle Freizeit- und Showpferde mit dem gewünschten Scheckenmuster. Bei Schauen tritt der Pinto heute in speziellen Klassen auf, wobei einmal das Farbmuster und einmal die Erscheinung beurteilt werden. Doch für die Größe und den Körperbau gibt es noch keinen genauen Standard, da die Zucht, wie schon erwähnt, in erster Linie auf das gewünschte Farbmuster ausgerichtet ist. Zuletzt sei noch einmal erwähnt das das Wort „Pinto“ vom spanischen Wort „pinto“ = Fleck abstammt.
Gezüchtet werden die klassischen Pintos besonders in den westlichen und nördlichen amerikanischen Bundesstaaten und Südkanada. Das Aussehen und die Größe dieser Pferde sind, je nach Typ, sehr unterschiedlich, aber die besondere Beachtung liegt hier bei der Färbung der Pferde.
Der Pinto und auch der Paint werden in zwei Farbschlägen, den Tobianos und den Overos mit seinen vielschichtigen Varianten gezüchtet. Die Scheckzeichnung wird von den Amerikanern “Pattern“ genannt und vererbt sich unterschiedlich.

1. OVERO


Zum Overo gehören die weiteren Farbnuancen FRAME OVERO, SABINO, SPLASHED WHITE und RABICANO. Der Overo hat ein dunkles Grundfell auf dem weiße Flecken verteilt sind. Das gesamte Muster ist sehr unregelmäßig und wirkt oft wie auf das Pferd gespritzt. Beim klassischen Overo, gemeint ist hier der Frame, kreuzt in der Regel die weiße Zeichnung nicht die Rückenlinie des Pferdes. Die Flecken gehen teilweise von der Seite, vom Bauch oder von den Beinen aus. Weiterhin können die Pferde auch nur minimale weiße Abzeichen, einige oder mehrere weiße Flecken auf der Seite, unter dem Bauch oder an den Gliedmaßen‚ bis zu der Größe von Stiefeln haben. Die Pferde haben oft eine sehr große Blesse oder sogar eine Laterne oder der gesamte Kopf ist weiß. Ein weiteres Erkennungsmerkmal dieser Scheckung, ist das so genannte „Blue Eyes“, das Fisch- oder Glasauge. Es besagt auch bei nicht eindeutiger Kennung der typischen Scheckung den Overo oder deren Veranlagung dazu, besonders bei einfarbigen Pferden. Die Gliedmaßen sind meist wie bei einfarbigen Pferden, das Langhaar kann ein- oder zweifarbig sein. Die Overos sind meist etwas leichter als die Tobianos.
Fast alle amerikanischen Schecken sind Overos, daher sind die meisten Paints Overos, es gibt aber auch Mischlinge mit dem Tobiano. Die Overo - Farbe vererbt sich rezessiv.
1. 1. FRAME OVERO
Hierbei scheinen die weißen Flecken vom Bauch und von der Seite auszugehen und da das Weiß nicht die Rückenlinie kreuzt wirken diese Pferde als hätten sie einen dunklen Rahmen um sich herum, der besonders um die Brust, die Rückenlinie und die Hinterhand entsteht. Daher kommt die Bezeichnung Frame – Overo, von englisch „frame“, wie Rahmen. Weiterhin wirken die Flecken oft wie stark zerrissen und die Pferde haben oft dunkle Beine. Der Erbgang ist hier rezessiv, d. h. Genträger können sichtbar oder unsichtbar im Muster sein. Bei diesen Overos kann leider auch das tödliche „Lethal - White – Gen“ auftreten. Das heißt, wenn dieses Gen von zwei LWO – Gen - Elterntieren vererbt wird, führt es bei einem reinerbigen Fohlen (25 % aus dieser Anpaarung) zum gleichnamigen Syndrom und endet für das komplett weiß geborene Fohlen somit tödlich. Die Frame - Overo – Zucht ist nicht einfach, obwohl es mittlerweile einen Gentest gibt, um die LWO - Frage zu klären.
Übrigens ist das tolle Pferd (eigentlich waren es ja drei Pferde) aus dem Film „HIDALGO“ ein typischer Frame - Overo.
1. 1 .1. FRAME OVERO SABINO.
Haben Frame - Overos aber weiße Abzeichen an den Beinen und am Kopf, dann handelt es sich um einen Frame Overo der auch das Sabino - Gen trägt.
1. 2. SABINO
Diese Pferde haben meist große weiße Abzeichen an den Beinen, am Kopf und auch am Körper, daher leicht zu verwechseln mit dem Frame - Overo. Die Sabino - Scheckung kann von geringfügigen Abzeichen bis zum komplett weißen Pferd reichen. Dabei unterscheidet man: weniger Abzeichen= minimal Sabino, viele weiße Abzeichen mit Bauchfleck = moderate Sabino, wilde Scheckung = loud Sabino und ganz weiß, d.h. auch weiß geboren = maximal Sabino. Es gibt sogar einen Gentest, um die Sabino – Frage zu klären.
1. 3. SPLAHED WHITE oder „Nordische Scheckung“
Diese Pferde sehen aus als seien sie mit gesenktem Kopf durch Milch gelaufen oder man hätte sie von oben mit dunkler Farbe begossen die nicht bis unten ankam. Das weiß kommt hier immer von unten die Beine hoch und endet in Unterbachhöhe. Dies ist eine sehr seltene Scheckung. Das weiß des Kopfes ist oft so groß das meist nur der Kehlgang wieder dunkel ist. Diese Pferde sind fast alle taub und können blaue oder braue Augen haben.
1. 4. RABICANO
Diese Pferde sehen fast wie Roans aus, sind aber nicht mit diesen zu verwechseln. Der echte Roan hat immer einen dunklen Kopf und dunkle Beine, während der Rabicano die Stichelhaarigkeit über den ganzen Körper, einschließlich des Kopfes und der Beine, haben kann. Kann aber auch minimal ausgeprägt sein. Oft sieht man eine Art stichelhaarigen Gürtel am Bauch oder Stichelhaarigkeit an den Flanken und ein weiteres Indiz der „Skunk Tail“, die Weißhaarigkeit am Schweifansatz. Oft ist das Rabicano - Gen mit dem Sabino - Gen verbunden und kommt daher oft zusammen vor.

2. Der TOBIANO


Insgesamt kann man sagen, dass der Tobiano ein Pferd mit dunklen Flecken auf hellem Grund ist. Der Tobiano hat also ein weißes Grundfell auf dem dunkle Flecken ein Muster mit ruhigen und größeren Konturen bilden. Die Zeichnung dieser Pferde geht meist vom Rücken aus. Dabei kreuzen, zum Unterschied zum Overo, die weißen Zeichen meist die Rückenlinie. Die Gliedmaßen sind fast immer weiß, mindestens bis zum Sprunggelenk. Der Kopf dieser Schecken kann, im Unterschied zum Overo, einfarbig sein. Meist haben sie nur eine kleine Blesse oder einen Stern. Auch der Schweif kann oft zweifarbig sein. Die Flecken dieser Pferde sind meist großflächig und die dunklen Fellpartien sind in ihren Konturen abgerundet, daher kommt auch oft der Ausdruck „kuhbunte Scheckung. Ein weiteres Erkennungsmerkmal dieser Scheckung sind die „Inkspots“ oder früher „Marocco-spotted’s“. Dies sind kleine bis größere Flecken, von maximal 10 cm Größe, an einer Stelle des Körpers zwischen den größeren Platten, die aber nichts mit einer Tigerscheckung zu tun haben. Zeitweise gab es sogar die MOROCCO SPOTTED HORSE SOCIETY, doch sind Pferde mit dieser seltenen Zeichnung in der Pintozucht aufgegangen. Der Tobiano ist meist auch etwas schwerer als der Overo.
Tobianos sind meist bei den europäischen Pferden zu finden, daher ist diese Zeichnung unter den amerikanischen Pintos weniger verbreitet und es ist daher schwer reinerbige Tobianos zu finden, da sie seltener sind. Es gibt, wie schon beim Overo beschrieben, auch Misch¬linge zwischen Overo und Tobiano. Ein Tobiano kann also nicht von zwei einfarbigen oder Overo - Eltern geboren werden, weil diese die Erbanlage dafür nicht latent haben können. Denn wenn sie vorhan¬den ist, dann tritt sie auch in Erscheinung. Da sich die Tobiano - Farbe dominant vererbt gibt es bei ihnen in der Regel keine „crop out’s“, bei denen beide Eltern einfarbige Quarter Horses sind und dann „plötzlich“ ein gescheckter Nachwuchs auftaucht.

3. TOBIANO – OVEROS (TOVERO)


Es gibt viele Pferde die die Merkmale beider Scheckvarianten besitzen und es ist nicht immer leicht sie zu entdecken und für die Zucht zu nutzen. Einige haben Eltern beider Muster andere verweisen auf Charakteristika beider Muster auf, ohne das ein Overo - Vorfahre bekannt ist. Da sich die Overo - Farbe rezessiv vererbt kann sie über Generationen weiter vererbt werden, ohne jemals direkt in Erscheinung zu treten. Daher gibt es auch viele Tobianos, die ebenfalls ein Overo - Gen in sich tra¬gen, ohne dass es die Besitzer wissen. Daher haben diese Pferde haben oft sehr viel weiß am Körper und man nennt sie in den USA TOBERO oder TOVERO.

4. PINTALOOSAS.


Wenn sich eine Tigerscheckung mit einer Plattenscheckung mischt, nennt man diese Pferde PINTALOOSAS.

5. BREEDING STOCK PINTO HORSE (SOLID PINTO HORSE)


Dies betrifft Pferde die als Pinto Horse von farbigen Eltern eher zu wenig Weiß mitbekommen haben. In der Zucht werden diese Pferde aber gleichrangig behandelt, da ja die Farbe in ihnen „schlummern“ kann. Nachkommen solcher Pferde werden auch gekört und sind oft gute Farbvererber. Daher ist es oft gut ein solches Pferd für die Zucht günstig zu kaufen da man zwar wenig Farbe hat, aber viel Pferdefarbe für wenig Geld bekommen kann! Denn farbige Nachkommen dieser Pferde können wieder Pintos sein.

Ansonsten gilt bei der Einteilung und der Färbung der Pferde das Gleiche wie beim Paint. Beim Pinto sind die Schwarzschecken am meisten gefragt, weil sie eher selten sind.
Der Pinto, ist im Gegensatz zum western gerittenen Paint, ein beliebtes Freizeitreitpferd in den USA und er besitzt mehr gute Reiteigenschaften für den Freizeitsport.
Die Engländer unterscheiden bei ihren Schecken oder Pintos den Piebald = Schwarzscheck und den Skewbald = Braun- oder Fuchsscheck.
Neben dem amerikanischen Pinto gibt es klassische „Pintorassen“, wie den irischen Tinker, den Lewitzer Schecken, den amerikanischen Pintabian, den europäischen Pintabien und Pferderassen bei denen Pintos häufig zu finden sind, wie das französische Pottiok Pony, das Shetlandpony, das Island Pferd, die indischen Kathiawari und Marwari Ponys, das Mongolische Pony und viele weitere.

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