Infos zu (PLEVENER%20PFERD%20(PLEVENSKA%20RASSE,%20PLEVENKA))


Rassenname:
PLEVENER PFERD (PLEVENSKA RASSE, PLEVENKA)

Zuchtland:
Bulgarien

Zuchtgebiet:
Ganzes Land

Besonderheiten:
Name der Rasse von einer nahen Stadt, junge Rasse

Größe:
161 cm bis 165 cm

Gruppe:
Rasse

Blut:
Anglo Araber

Der Plevener Anglo Araber ist, neben dem Ostbulgaren und dem Danubier, eine der drei an-
erkannten Pferderassen Bulgariens. Seinen Namen erhielt die Rasse vom Hauptzuchtgebiet
im Norden Bulgariens, d. h. der Umgebung der Stadt Pleven, was hier den Raum um Vraca - Pleven - Tirnov - Lovetsch betrifft. Weiterhin gibt es Zuchten im Süden des Landes im Gebiet Plovdiv - Pazardzik und eine gute Landeszucht, da die Pferde heute mehr oder weniger im
ganzen Land zu finden sind. Hauptzuchtgebiet sind heute Plevna mit dem Hauptgestüt „Georgi Dimitrov“ (Clementina) und Velikotirnovski.
Der Plevener ist eine noch sehr junge Pferderasse und entstand um die Jahrhundertwende
in dem damaligen Staatsgut “Georgi Dimitrov“ (Clementina) das ca. 14 km von Pleven liegt und im Jahre 1890 als Hauptgestüt eingerichtet wurde. Gezüchtet wurde mit dem einheimischen halbblütigen Stutenmaterial, das einen sehr hohen orientalischen Blutanteil besaß, da von 1393 bis 1878 das Land von den Türken beherrscht wurde und diese sehr wertvolle und hoch im Blut stehende Pferde im Land ließen. Diesen Stuten wurden wieder-
holt russische Streletzker Araberhengste und ungarische Anglo- Araber, d. h. Gidran -
Hengste, französische Vollblüter und auch Orlow Traber zugeführt. Die Zucht hatte gleich zu Beginn Erfolg, da man sich zu drei aufeinander folgenden Zuchtmethoden entschlossen hatte. Bis 1910 erreichte man durch den Einsatz der beiden russischen Araberhengste BOJAN und BIBENCIK eine Einheitlichkeit unter den Pferden, was Größe und Aussehen be-
traf. Anschließend wurden vermehrt ungarische Gidran - Hengste zur Verdrängungskreu-
zung eingesetzt, denn ab 1924 richtete sich die Zucht systematisch nach dem bewährten Gidran Typ aus. Weiterhin kamen nebenbei auch zwei ungarische Noniushengste, aus dem Gestüt Mezöhegyes, wohldosiert in der Zucht zum Einsatz, die besonders von 1928 bis 1935 als Verstärker der Rasse wirkten. Diese Hengste hatten einen besonderen Einfluss auf die Substanz und das gesunde Fundament des Plevener Pferdes. Nach jahrzehntenlangen Bemühen war die Zucht um das Jahr 1938 gefestigt und man konnte von einer einheitlichen Rasse sprechen. Die gelungene Kombination zweier alter und bewährter Ras-
sen der österreichischen - ungarischen Zucht fand man als sehr gelungen. Seit dieser Zeit wird der Plevener rein gezüchtet und es erfolgen nur noch kleine Vollbluteinspritzungen. Auch nach den Weltkriegen wurde die Zucht so weiter geführt und im Jahre 1951 wurde die Rasse auch von staatlicher Seite anerkannt und gefördert, was auch zu vermehrten Exporten dieser Pferde nach Deutschland, Dänemark, Frankreich und auch bis nach Großbritannien, Kanada und vereinzelt in die USA führte.
Der Plevener ist ein harmonisch gebauter Anglo - Araber von bemerkens¬werter Form und
einem hervorragenden Körperbau. Er steht im Typ zwischen einem schweren Halbblüter und einem eleganten Warmblüter im deutlichen Reitpferdemodell. Der orientalisch geprägte kleine Kopf wird schön getragen, hat ausdrucksvolle Augen und mittelgroße Ohren. Das Profil ist meist gerade, kann aber auch leicht konkav sein. Der Hals ist gut aufgesetzt und der Widerrist ausgeprägt. Die Schulter ist schön schräg, der gesamte Rumpf kräftig und muskulös und die Nierenpartie etwas straff. Dadurch ist der Rücken mitunter nicht ganz gerade und kann eine Tendenz zum „Karpfenrücken“ zeigen. Die schräge Kruppe ist meist etwas kurz und endet mit einem hohen Schweifansatz, ähnlich einem Arabischen Vollblüter. Durch die geringe Gurttiefe wirken die Pferde etwas hochbeinig und dadurch wiederum sehr edel. Das Fundament ist sehr trocken und kräftig, aber Stellung ist nicht immer ganz korrekt. Die Gelenke und Sehnen sind sauber und deutlich zu sehen und die Hufe sind klein, hart, wohlgeformt und von guter Qualität. Die Größe liegt bei ca. 161 cm bis 165 cm.
Fast alle Plevener zeigen ein, für osteuropäische Rassen typisches, glänzendes rotes Fell von sehr intensiver Farbe. Gelegentlich gibt es Braune. Die Abzeichen beschränken sich auf kleine Flecken am Kopf und wenig Weiß am Bein, was wiederum für Füchse nicht besonders typisch ist.
Diese Pferde sind freundlich, intelligent, mutig und lebhaft und be¬sitzen einige ausgezeich-
nete Reit- und Sportpferdeeigenschaften. Die langen und freien Bewegungen in Schritt und
Trab, sowie das erhebli¬ches Galoppiervermögen und angeborenes Springvermögen machen diese Rasse zu einem ausgezeichnetes Allroundpferd das man gleicher¬maßen als Reit-, Sport- und Wirtschaftspferd einsetzen kann. Neben 13 Stutenfamilien gibt es die 6 bekannte Hengstlinien, BALKAN-GIDRAN 46-12, ALGY-GIDRAN, PIRIN, ISK’R MURAD und SIVORY, die meist von Gidran Hengsten begründet wurden. Bevor sich der Ostblock neu orientierte
vermutete man ca. 1 000 reinrassige und eingetragene Zuchtstuten dieser Rasse in ganz Bulgarien. Heute dürften es weniger sein.

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