Infos zu (KARABAIER%20(KARABAIRSK%20RASSE,%20KAUKASISCHES%20BERGPFERD))


Rassenname:
KARABAIER (KARABAIRSK RASSE, KAUKASISCHES BERGPFERD)

Zuchtland:
Usbekistan

Zuchtgebiet:
Südöstlich des Aralsees

Besonderheiten:
Uralte Allroundrasse

Größe:
153 bis 160 cm, je nach Typ

Gruppe:
Rasse

Blut:
Warmblut

Bei der Rassenvielfalt in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion nehmen die Pferde mit
einem Warmblutcharakter den weit größten Anteil für sich in An¬spruch. Hier reicht die Palette vom Pferd für den kleinen Mann bis hin zum hochkarätigen Sportpferd. Diese Pferde werden allen Ansprüchen gerecht und haben in allen heutigen Republiken mehr oder wenige große Zuchtzentren.
Fast alle diese Warmblüter haben eines gemeinsam. Sie werden meist in drei bis vier Typen gezüchtet. Bekannt sind meist ein Reittyp, ein Reit- und Ar¬beitstyp, ein reiner Wirtschafts-
typ und ein mit Englischen Vollblütern oder anderen Rassen stark veredelter Typ. Letztere Pferde stehen einem Halbblüter sehr nahe. Diese Art der Zucht ist eine Besonderheit der sowjetischen Pferde¬zucht, um so immer geeignete Pferde für eine bestimmte Arbeit oder Leistung in einem Verbreitungsgebiet zu besitzen. Dazu ist es auch interessant zu wissen, dass in einem Gebiet fast immer nur eine Hauptrasse präsent ist und sich, außer in Zen-tralrussland, kaum mehrere Rassen in einem Landesteil befinden. Dies ist besonders durch die Weite und Größe dieser Länder bestimmt.
Besonders in letzter Zeit wurden viele Reitpferderassen entwickelt bzw. bei bestehenden
Rassen wurden die Eigenschaften wie Rittigkeit und Gängigkeit verbessert. Die größte Popu-
lation von Warmblutpferden ist im Kaukasus zu finden, denen Zuchten in den südlichen
Republiken, wie Usbekistan, Kasachstan, Kirgisien und Tadschikistan folgen. Weiterhin besteht eine gute Zuchtbasis in Zentralrussland und in den baltischen Republiken.
Bekanntester Vertreter der Pferderassen des Südwestens der GUS-Staaten ist das Karabaier Pferd, das südöstlich des Aralsees in Usbekistan lebt. Der edle, elegante und schon uralte Karabaier ist für seine Zuchtregion ebenso bedeutend wie der Kabardiner für den Kaukasus. Diese Warmblutasse entstammt aus der Pferdewiege Zentralasiens und wurde erst später zum Pferd der Usbeken. Zuchtgrundlage für diese Pferde waren einheimi¬sche Stuten denen im Laufe der Zeit immer wieder Kirgisen, Turkmenen, Arabi-sche Vollblüter und Kasachen zugeführt wurden. Schon im 18. Jh. waren diese Pferde weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Karabaier wurden Hengste u. a. zur Verbesserung für die kirgisische und Kasa-chische Rasse eingesetzt. Ein Jahrhundert später wurde der Karabaier selber noch einmal verbessert und nach Leistungsmerkmalen selektiert. Zum Einsatz kamen hier kirgisische, turkmenische, mongolische und vor allem arabische Pferde. Durch diese Art der Zucht entstanden die verschiedenen, noch heute bekannten, Typen der Rasse. Sie erscheint daher oft uneinheitlich in ihrer Gesamterscheinung.
1. Der Reittypp
Diese Pferde sind elegant und stark untersetzt und haben eine Größe von ca. 155 cm. Es sind schnelle Pferde mit guten und schwungvollen Bewegungen in allen drei Gangarten.
2. Der Zugpferdetyp
Diese Pferde sind deutlich massiger und größer und werden um 160 cm groß. Sie sind die größten Vertreter der Rasse und zeichnen sich weiterhin durch einen besonders langen
Rücken aus.
3. Grundtyp
Diese Pferde werden als Reit, - Trag- und Zugpferd genutzt. Sie sind typische Wirtschafts-pferde mit einer Größe von ca. 153 cm. Diese Pferde stellen den Haupttyp des Karabaiers dar, weil sie am meisten genutzt und gebraucht werden.
Den Grundtyp kann man, wie folgt, beschreiben. Insgesamt ein mittelgroßes, ziemlich kräftiges und gut gebautes Gebirgspferd. Der Kopf ist mittelgroß und kann edel und trocken mit geradem Profil oder etwas schwerer und mit leicht gewölbtem Profil vorkommen. Die Stirn ist breit und die Ohren sind sehr markant. Die Augen sind besonders groß und wirken feurig orientalisch. Der Hals ist hoch aufgesetzt oder auch kurz und kräftig und die Brust breit und tief. Die Schulter ist sehr kräftig und ein wenig steil. Der Widerrist ist mittelhoch und markiert und der Rücken zeigt sich, je nach Typ, gerade oder länger. Die Kruppe hat viel Muskel ist breit und sehr betont, daher ist die Hinterhand sehr abschüssig und breit. Besonders gut sind die Gliedmaßen dieser Pferde. Sie sind besonders trocken, haben feste Sehnen und klare Gelenke und einwandfreie, ziemlich kleine, eisenharte Hufe.
Der Karabaier ist ein zähes, ausdauerndes, robustes und sehr anpassungsfähiges Pferd. Pferde der Rasse haben fast nie Abzeichen und zeigen sich meistens als Schimmel oder in den dunklen Fellfar¬ben von dunkelbraun bis schwarz. Die seltenen Füchse haben einen schönen Goldschimmer. Es kommen aber gelegentlich auch Tigerschecken vor. Das Langhaar ist sehr schwach entwickelt und das Fell sehr seidig, ebenso die Haut, die auch stark geädert ist. Heute versucht man mit der Zufuhr weiterer arabischer und englischer Vollblüter ein vielseitiges Sportpferd zu entwickeln und diese Zucht zeigt auch gute Erfolge. Die bekanntesten Gestüte sind Avandgard und Dshisak. Im Zuchtgebiet stehen ca. 20 000 dieser Pferde, davon sind fast alle rein gezogen. Auch in Deutschland gibt es inzwischen Liebhaber und Züchter dieser Pferde.

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