Infos zu (KATHIAWARI%20PFERD%20(KATI))


Rassenname:
KATHIAWARI PFERD (KATI)

Zuchtland:
Indien

Zuchtgebiet:
Die Halbinsel Kathiawar an der Nordwestküste Indiens

Besonderheiten:
Name der Rasse vom Zuchtgebiet, sehr alte Rasse

Größe:
140 cm bis 155 cm

Gruppe:
Gangpferderasse

Blut:
Warmblut

Indien war und ist noch nie ein Land der besonderen und hochwertigen Pferdezucht gewe-sen. Dies liegt am besonderen Klima, den eher kargen Böden und Landschaften und dem permanenten knappen Nahrungsangebot und der außergewöhnliche Landesgeschichte. Daher neigen viele Rassen eher zu einer Degeneration. Pferde die damit leben können sind daher eher außergewöhnlich und etwas geheimnisvoll. Keines dieser Pferde hat je europäi-schen Boden berührt.
Das indische Kathiawari und das ähnliche Marwari Pony sind zwei sehr alte Rassen die von Pferden abstammen sollen die mit einem Schiff an der Westküste Indien strandeten. Die Pferde von diesem Schiff waren indische Ponys die mit Arabischen Vollblütern gekreuzt wurden. Diese verwilderten später und paarten sich mit den verschiedensten einheimischen Ponys. Daher hatten diese Ponys schon immer ein gutes Exterieur und waren vielseitig ein-setzbar. Besonders ihre Fähigkeit extremer Hitze und Kälte zu trotzen und das mit einem kargen Futterangebot, machte sie unentbehrlich. Trotzdem waren sie sehr gesund, langle-big, ausdauernd und sehr schnell und wendig. Indische Pferde wurden immer als Kriegs-pferde gezüchtet, gehalten und erzogen und haben seither auch immer eine sehr enge und gute Beziehung zum Menschen. Schon im 12. Jh. wurde eine sehr gut entwickelte und se-lektive Zucht betrieben. Über diese Pferde gibt es sie tollsten Geschichten und Legenden. Es gibt Berichte über indische Pferde, die feindliche Elefanten angriffen, sogar nachweislich auf sie sprangen oder ihren Reiter bis auf das Äußerste verteidigten indem sie Riesensprünge machten, um sich bissen und schlugen.
Das Kathiawari Pferd lebt südwestlich auf der Insel Kathiawar zwischen dem Golf von Cutch und dem von Cambay, sowie in der Hochebene und dem gleichnamige Distrikt Marwar in der Gegend um Radschputana. Neben dem Kati gibt es das kleinere Marwari Pferd aus dem Gebiet um die Provinz Mewar/Rajastan mit ihrem Zentrum Udaipur im nordwestlichen In-dien. Gestüte gibt es in Palitana und beim Nabob von Dsunagarh.
Das Kati hat seinen Namen von der benannten Halbinsel und ist etwas größer und edler, als das Marwari, hat aber die gleichen, äußerst beweglichen, stark nach innen gedrehten Ohren. Diese Ohren „Curly Ears“, sind nur bei indischen Pferden zu finden und sehr kurios anzusehen. Sie sind bei den Marwari Pferden eher größer als bei den Kathis, deren Ohren kleiner und kürzer sind. Dies und die unterschiedliche durchschnittliche Größe sind das Hauptunterscheidungsmerkmal zwischen beiden Rassen.
Heute werden diese Pferde nur noch wenig gezüchtet, denn man ist auf Indische Halbblüter umgestiegen, da sie größer und kräftiger sind. Seit Jahren gibt es ein Ausfuhrverbot indi-scher Pferde auf den europäischen Teil. Im Gegensatz dazu können aber ungehindert ande-re Pferde, besonders Vollblüter, nach Indien kommen. Das hatte zur Folge, dass besonders von den Marwaris nur noch ca. 900 Pferde, besonders um Rajasthan vorhanden waren. Weiterhin besteht die Gefahr der Veredelung mit Vollblütern, was nicht immer von Erfolg gekrönt sein muss, wie die Zucht in der Kolonialzeit zeigte, als damalige indische Rassen, u.a. auch Manipur Ponys veredelt und vergrößert werden sollten, was aber meist misslang da die Pferde oft zu klein blieben.
Das heutige Kartiawari Pferd zeigt sich als ein typisches trockenes, graziles und schlankes Wüstenpferd das aber mit gekonnter Leichtigkeit schwere Lasten und auch Reiter zu tragen vermag. Es sind Pferde im Quadrat Typ. Ihre gesamte Haltung ist aufrecht, stolz und auf-merksam für seinen Menschen, ähnlich einem Vollblüter, doch irgendwie netter und schö-ner. Der gesamte Körper ist sehr stark und drahtig. Der Kopf ist orientalisch schmal und nicht arabisch geknickt. Besonderes Kennzeichen sind ihre besonders beweglichen Ohren (Drehung um 360° möglich) mit den nach innen gedrehten Ohrenspitzen. Einer Beschrei-bung nach soll zwischen die sich fast berührenden Ohrenspitzen gerade ein Penny-Geld-stück passen. Der Hals ist schön geschwungen, die Schulter ist reiterfreundlich schräg und ermöglicht einen guten Vorwärtsdrang. Der Rücken ist geschmeidig und genügend lang und geht in eine abfallende Kruppe über. Die Lenden sind sehr muskulös und die Rumpftiefe ist genügend stark. Die Gliedmaßen sind äußerst hart, klar und trocken mit ebensolchen Sehnen und Gelenken. Neben dem guten Vorwärtsdrang zeichnen sich die Pferde durch eine gute Veranlagung zum weichgleitenden Pass dem so genannten „Revaal“, aus. Sie sind auch in der Lage, mit Schellen und Schmuck verziert, zu tanzen. Diese Pferde sind äußerst menschenbezogen, nervenstark, ausdauernd, trittsicher, leistungsbereit und sehr loyal ihrem Reiter gegenüber. Die überwiegende Farbe ist die eines Braunen, ansonsten alle Farben, ganz selten gibt es Rappen, aber sehr oft Schecken. Ihr Fell ist, anderen Wüsten-pferden ähnlich, sehr fein, seidig und glänzend. Die Größe der Pferde liegt bei ca. 140 cm bis 155 cm. Katis und Marwaris werden besonders als Distanz- und Wanderreitpferde ge-schätzt und geben auch sehr gute Show- und Zirkuspferde ab. Weiterhin sind sie geeignet als Fahrpferd und für Haute Ecole.

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