Infos zu (KUSHUM%20(KUSHUMSKAYA))


Rassenname:
KUSHUM (KUSHUMSKAYA)

Zuchtland:
Kasachstan

Zuchtgebiet:
Westen, besonders in Uralsk und Aktubinsk

Besonderheiten:
Junge Rasse, wichtigste kasachische Rasse, 3 Typen

Größe:
um 160 cm, je nach Typ

Gruppe:
Rasse

Blut:
Warmblut

Wie die anderen russische Steppenpferde ist auch der Kushum einzigartig. Fast alle diese Rassen haben eines gemeinsam. Sie werden meist in drei bis vier Typen gezüchtet. Bekannt sind meist ein Reittyp, ein Reit- und Ar¬beitstyp, ein reiner Wirtschaftstyp und ein mit Englischen Vollblütern oder anderen Rassen stark veredelter Typ.
Diese Rasse ist eng mit dem Kasachen verwandt und wurde aus ihm entwickelt. Die Rasse ist noch sehr jung, was ihre Entstehungsgeschichte betrifft. Gezüchtet werden die Kushums im Westen der Republik Kasachstan. Die bekanntesten Gestüte sind Mugodscharsky, Kras-nodon und Pyatimarsk, wobei das erstere das wichtigste ist.
Die Zucht begann in den 30er Jahren mit dem Ziel dem Kasachenpferd mehr Größe und Kaliber zu geben, um gute Armeepferde mit einer stabilen Milch-und Fleischleistung zu er-halten. Dazu wurden Kasachenstuten mit verschiedenen Warmblütern, Vollblütern und Or-low Trabern gekreuzt. Dabei sollte der Warmblüter mehr Eleganz, der Vollblüter mehr Größe und letztendlich der Traber mehr Gang bringen. Diese so entstandenen Kreuzungsprodukte wurden mit Don Hengsten verpaart, besonders um die Merkmale des Kasachen noch einmal zu verbessern. Diese so entstandenen Pferde wurden wiederum miteinander verpaart. Das Ergebnis war ein großrahmiges, vielseitig verwendbares und sehr anpassungsfähiges Pferd welches sich durch gute Arbeitsleistungen und auch für die Freilandhaltung eignet. Diese Phase der Zucht wurde in den 70er Jahren erfolgreich beendet und die Rasse wurde im Jahre 1976 offiziell anerkannt. Gezüchtet wird die Rasse heute in Reinzucht und es sind 6 Linien bekannt. Die weitere Entwicklung der Rasse erfolgt mit ausgewählten Hengsten und Stuten nun innerhalb der Rasse und es gibt nur noch wenige Einkreuzungen von anderen Rassen. Auch hier gibt es drei Typen:
1. Der Grundtyp
Diesen bilden Pferde die dem eigentlichen Zuchtziel entsprechen.
2. Der Arbeitstyp
Die schwereren Pferde werden für die Arbeit und den Zug genutzt.
3. Der Reittyp
Dies sind stärker veredelte Pferde.
Das Kushum ist besonders gut für die kasachische Milch-und Fleischproduktion, denn die Pferde zeigen im Frühling und Herbst eine gute Gewichtszunahme und bringen durch die gestiegene Größe auch mehr Fleischertrag. Anfang des Jahres 1980 wurden 50 dieser Pferde
in der Versuchsstation des Aktubinsker Gebietes auf die Erhöhung der Milchleistung ge-prüft und untersucht. Dazu wurden Stuten mit Fohlen in drei Gruppen unterteilt die sich im Wesentlichen durch eine unterschiedlicher Weide- oder Stallhaltung zu verschiedenen Zeiten unterschieden. Dabei wurden auch verschiedene Zufütterungen untersucht. Das Pro-gramm lief vom April bis zum Oktober. Vom 20. April bis zum 1. Juni befanden sich alle Pferde auf der natürlichen Weide. Ab Juni kamen die Pferde von 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr in den Stall und erhielten nur Luzerne - Heu. Im Juli und August Sudan - Kraut und im Sep-tember Sorghun. Die Stuten bekamen nichts dazu und nur die Fohlen erhielten 1 kg Hafer am Tag. Von 16.00 Uhr bis 8.00 Uhr kamen die Pferde dann in ein äußeres Paddock. Zur Prüfung der Milchleistung gab es dann ein monatliches Kontrollmelken über 44 Tage die zeigte, dass die Milchleistung bei allen Gruppen im Juni mit ca. 16 Liter am höchsten war und bis zum August auf ca. 11,5 Liter herunterging. Nebenbei wurde auch das Gewicht der Fohlen überprüft. Anschließend kamen 44 melkfreie Tage. Am 22. Oktober erfolgte das letzte Kontrollmelken und die Milchleistung war auf ca. 3,8 Liter gefallen. Auch die Ge-wichtszunahme der Fohlen war dementsprechend, denn die Hengstfohlen legten in den ersten 44 Tagen, der 1. Phase, 837 Gramm und die Stutfohlen 780 Gramm zu. wobei sie in der 2. Phase, weitere 44 Tage, nur 545 Gramm und 425 Gramm zunahmen. Nach der Lak-tationsbewertung, wurden die Stuten wieder in drei Gruppen geteilt die sich nach der Milch-leistung richtete. Diese betrug durchschnittlich 15,3 Liter, 10,4 Liter und 6,6 Liter. Nur die Pferde aus der ersten Gruppe kamen in die engere Zuchtauswahl und die der 2. und 3. Gruppe sollten durch geeignete Hengste verbessert werden. Nun wurden noch das Exteri-eur und die Leistungsfähigkeit hinzugezogen und man konnte einige Stuten für 3 Mutterfa-milien zusammenstellen. Dabei stachen besonders drei Stuten heraus bei denen man über 20 Liter Milch gemolken hatte.
Auch die Leistungsfähigkeit dieser Pferde ist sprichwörtlich, denn sie bringen enorme Dau-erleistungen unter dem Reiter, nachdem sie vom 1. bis 3. Lebensjahr an das Reiten gewöhnt
wurden. Sie sind als Reitpferde sehr schnell und als Arbeitspferde sehr ausdauernd. Die Hengste NABAT und GALAMAT liefen 165 km in 12 Stunden, 3 weitere Kushums liefen bei schlechtem Wetter und ungünstigen Bedingungen 145 km in 12 Stunden und 5 Reiter der Versuchsstation legten im Jahre 1979 auf diesen Pferden 1 369 km in 21 Tagen zurück. Der Hengst NAGAN v. NABAT lief als zweijähriger 1 200 m in 1,32 Minuten. Man sieht also zu welchen guten Leistungen diese Pferde fähig sind.
Der Kushum ist ein Pferd mit einem harmonischen, kräftigen und harmonischen Exterieur und einem besonders gesundem Fundament. Die Pferde zeigen Kraft und Eleganz von Kopf bis Kruppe. Der Kopf ist ziemlich groß und kräftig. Der Hals ist mittellang und kräftig. Die Brust und der Rumpf sind breit und gut bemuskelt. Der Widerrist ist recht lang und geht in einen langen, kräftigen und geraden Rücken über der mit einer kurzen Kruppe endet. Die Gliedmaßen sind sehr korrekt und haben gute Gelenke und Röhren und gesunde Hufe. Der Grundtyp hat einen leichten Kötenbehang. Fast alle Pferde sind Braune oder Füchse mit wenigen Abzeichen, die auch meist nur am Kopf zu sehen sind. Die Größe liegt im Durch-schnitt bei ca. 160 cm und das Gewicht liegt bei ca. 530 kg.
Der Kushum ist ein unentbehrliches Wirtschaftspferd mit großer Ausdauer, Kraft und Ge-wandtheit. Es ist sehr gesund, fruchtbar und anpassungsfähig. Es wird in der Zuchtregion als Milch- und Fleischlieferant genutzt. Die Stuten geben bis zu 14 l Milch am Tag, während einer Laktationszeit, dies ist für ein Pferd sehr beachtlich und ein Erbe des Kasachenpfer-des.

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