Infos zu (LANDAIS%20PONY%20%20(PONY%20DES%20LANDES,%20PONY%20LANDAIS,%20PONEY%20DE%20DAX))


Rassenname:
LANDAIS PONY (PONY DES LANDES, PONY LANDAIS, PONEY DE DAX)

Zuchtland:
Frankreich

Zuchtgebiet:
Südwestfrankreich, Region Aquitaine, Departement Landes

Besonderheiten:
Name der Rasse vom Zuchtgebiet, vom Aussterben bedroht, 2 Typen

Größe:
118 cm bis 145 cm, je nach Typ

Gruppe:
Rasse

Blut:
Pony

Schon seit Jahrhunderten gibt es in den Bergregionen der französischen Pyrenäen, an der Grenze zu Spanien, einige wenig bekannten Ponyrassen, zu denen auch das Landais Pony zählt. Sie alle lebten halbwild in den Bergen oder Tälern und unterlagen kaum einer Fremd-blutzufuhr. Heute werden sie gezüchtet oder veredelt und Hengste dieser Rassen stehen in den französischen Nationalgestüten. Allen gemeinsam sind die Abstammung direkt vom Tundrenpony und anderen alten Rassen und die lange Geschichte. Sie dienten in den Bergregionen und den Dörfern schon immer als Pferde der Schmuggler oder Arbeitspferde der Bergbauern. Durch die meist dunkle Farbe, extreme Trittsicherheit, robuste Gesundheit, Ausdauer, Zuverlässigkeit und Gutmütigkeit sind die Pferde optimal für das Leben in den Bergen und Wäldern geeignet. Neben diesen Eigenschaften wurde auch schon immer ihre Milch als sehr wertvoll geschätzt. In letzter Zeit wurden fast alle als Grundlage für die Zucht des französischen Reitponys genutzt und erfreuen sich auch als Pferde für Touristen wachsender Beliebtheit.
Das Landais Pony ist eine uralte Ponyrasse Frankreichs. Es lebt als typischen Waldpony im dicht bewaldeten Südwesten, südlich der Mündung der Gironde, in der Region Les Landes im Tal des Adour. Die Zuchtregion gab diesem Pony auch den eigenwilligen Namen. Bekannt sind auch die zwei ursprünglichen Schläge dieser Rasse:
1. Das Barthais
Der etwas kleinere Typ aus dem Schwemmland des Flusses Adour
2. Das Chalosse
Ein wesentlich größeres Pony das nicht nur am Fluss sondern auch auf der gleichnamigen Ebene zu finden war.
Beide gelten aber heute als ausgestorben.
Dieses Pony ist mit größter Wahrscheinlichkeit noch älter als das Mérens, denn es soll direkt vom europäischen Tarpan abstammen und wegen seines Lebensgebietes eine Mischung vom Nordpony, einem Nässe und Kälte strotzenden Pferdchen, sowie vom Steppenpferd, einem zierlichen und feinknochigen Wüsten- und Steppenpferd, sein. Das Nordpony, auch als Typ 1 in der Genealogie bekannt, zeigt sich noch heute deutlich im Exmoor Pony und das Steppenpferd, auch als Typ 4 bekannt, hat seinen Nach-kommen im heutigen Kaspischen Pony und auch russischen Pferden, wie dem Karabacher. Das Barthais Pony soll schon um 732 Berührungen mit Arabern gehabt haben, als die diese nach ihrer Niederlage beim französischen Poitiers, viele ihrer Pferde dort zurückließen. Daher hat das Landais Pony eine sehr robuste und edle Grundlage. Sie lebten immer schon halbwild in den Bergen und wurden zu Arbeiten genutzt. Lange Zeit erfolgte kein Eingriff in der Zucht und die Anzahl der Ponys vermin-derte und verschlechterte sich. Um 1890 bis 1913 wurden Arabische Vollblüter in die Rasse gebracht. Es gab nur noch wenige, ca. 2 000, dieser Ponys. Besonders nach dem 2. Weltkrieg bekam die Rasse ein ernstes Problem. Es waren nur noch ca. 165, nicht immer besonders typische Ponys, vorhanden und man musste eine Inzucht auf diese wenigen Pferde betreiben was natürlich problematisch wurde. Hilfe nahte durch den Einsatz von Welsh (B) Hengsten mit denen man eine Verdrängungskreuzung durchführte und dem spar-sam eingesetzten Blut Arabischer Vollblüter.
Diesen Zuchtinitiativen ist es zu verdanken, dass dieses schöne Pony noch heute vorhanden ist. Seit 1968 gibt es ein Stutbuch das die Stuten in:
1. A
Mit mindestens 75 % Landais Blut und einer Größe von 118 cm bis 135 cm und
2. B
Mit mindestens 50 % Landais Blut und einer Größe bis 147 cm
eingetragen werden.
Das heutige Landais ist ein eindeutig veredeltes typisches Waldpony, das ein wenig dem Mérens ähnelt, aber feingliedriger und moderner ist. Der hübsche Kopf hat eine breite Stirn, ist arabisch geprägt und hat die kleinen, schon geformten Ohren eines Welsh Ponys. Die Augen sind groß und auf-merksam. Schön ist der gute Reitponyhals, mit einer buschigen Doppelmähne, der gut angesetzt ist. Die Schulter ist schräg und der Widerrist deutlich betont. Der kurze, tragstarke und kräftige Rücken endet mit einer leicht abgeschrägten Kruppe. Der elegant getragene Schweif ist hoch ange-setzt und sehr buschig und dicht. Die Ponys haben ein gesundes, stabiles Fundament mit klaren Sehnen und Gelenken und kleinen harten Hufen. Die ursprüngliche Farbe der Rasse war die heute nur noch sehr selten zu sehende Schimmelfarbe. Die meisten heutigen Ponys sind heute Rappen, Schwarz-braune, Dunkelbraune oder Füchse ohne jegliche Abzeichen. Schimmel und jegliche Schecken sind nicht erwünscht. Die Widerristhöhe liegt bei ca. 118 cm bis ca. 147 cm, je nach Eintragung im Stutbuch. Eigenschaften wie absolute Trittsicherheit, Härte, Genügsamkeit, Widerstandsfähigkeit gegen Hitze und Kälte, Gutmütigkeit und Intelligenz machen es zu einem sehr begehrten Kinderreitpony. Daher wird seine Zucht auch gefördert und diese Ponys gelten auch als eine der Ausgangs- oder Gründer-rassen des französischen Reitponys oder Poney de Francais. Weiterhin sind die Ponys gute Traber.
Im Jahre 1993 gab es nur noch 137 Stuten und 21 Hengste dieser Rasse. Sie waren in 42 kleineren Herden zu finden. Von den Stuten waren 96 im Stutbuch registriert. Heute gelten diese Pferde als bis zu 70 Prozent als reines Landais Pony. Einige Hengste stehen für die Zucht in den südlichen Hengst-depots von Frankreich.



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