Infos zu (PONY%20OF%20THE%20AMERICAS%20(AMERIKANISCHES%20REITPONY)


Rassenname:
PONY OF THE AMERICAS (AMERIKANISCHES REITPONY

Zuchtland:
USA

Zuchtgebiet:
Iowa und ganzes Land

Besonderheiten:
D a s Kinderreitpony, um das wir die USA beneiden, 2 Typen

Größe:
116 cm bis 142 cm, je nach Einkreuzung

Gruppe:
Rasse

Blut:
Pony


Diese Pferderasse hat vom Bundesstaat Iowa in den USA, in ca. 50 Jahren ihren Siegeszug in die gesamte USA und auch Kanada zurückgelegt. Heute sind diese Pferde in über 35 Bundesstaaten der USA mit Zuchtschwerpunkt in den Staaten des Nordwestens und im südlichen in Kanada vertreten. Es gibt zahlreiche Privat- und Farmerzuchten. Der PONY of the AMERICAS CLUB Inc., in Madson City, Iowa gilt als Zuchtvereinigung und hat weiterhin über 60 Clubs mit gleicher Bezeichnung bei denen über 40 000 Ponys eingetragen sind zu denen jährlich ca. 1 500, mit den kanadischen Ponys, dazu¬kommen. Außerhalb des Originalzuchtgebietes sind sie aber noch immer wenig bekannt, das liegt wohl auch daran das diese Pferde eine typische amerikanische Pferderasse darstellen. Die Ameri¬kaner lieben nun einmal gefleckte Pferde und es gibt sie in den verschiedensten Formen und Größen.
Wie selten diese Rasse in Deutschland ist, zeigt sich in einer Umfrage von 2006 aus dem Internet, wo es um die beliebtesten Pferderassen Norddeutschlands ging, deren Auswertung im Dezember des gleichen Jahres im TV gezeigt wurde. Hier brachten es die POA’s leider nur auf den Platz 56 von 60 möglichen Plätzen, was natürlich auch an dem geringen Bekanntheitsgrad dieser Pferde zurückzuführen ist.
Die beste Darstellung und Anerkennung dieser Pferderasse wurde aber schon von dem bekannten Pferdebuchautor Hans D. Dossenbach in seinem Buch „KÖNIG PFERD“ mit folgendem Wortlaut belegt: „Mit dem POA, dem Pony of the Americas, haben die Amerikaner ein Reittier für Kinder und Jugendliche, um das wir sie nur be¬neiden können, und zwar durchaus nicht nur wegen der apar¬ten Farben. Die im Durchschnitt um 130 cm hohen Ponys gel¬ten als sehr willig und anhänglich, anspruchslos, hart und ausdauernd und verfügen über weit ausgreifende, fördernde Bewegungen in allen Gangarten. Von gefleckten spanischen Pferden züchteten die Nez - Perches Indianer in Idaho syste¬matisch die Appaloosa Rasse, die heute mit über 150000 ein¬getragenen Exemplaren ihre große Beliebtheit beweist. Das Bestreben, ein Kinderpony von gleicher Art zu züchten, gelang den Amerikanern vollkommen...“
Die Geschichte und Herkunft dieser Ponys ist noch nicht alt und dadurch auch eine der wenigen die ziemlich genau bekannt ist. Ponys dieser Art werden seit dem Jahre 1956 gezüchtet, denn in diesem Jahr kam der Jurist und Shetlandponv - Züchter Leslie L. Boomhover aus Mason City in Iowa eher durch Zufall in den Besitz des ersten bekannten Hengstes der neuen Rasse. Ihm wurde eine arabisch beeinflusste Appaloosastute die durch einen „Weideunfall“ von einem Shetlandponyhengst gedeckt wurde, von seinem Nachbarn zum Kauf angeboten. Das Ergebnis dieser unerlaubten „Weideliebelei“ war ein recht gefäl-liger kleiner Hengst, der später den Namen BLACK HAND No. 1 bekam. Diesen Namen erhielt der kleine Tigerscheckhengst aufgrund von unregelmäßigen schwarzen Tupfen auf seiner Flanke, die die Form einer schwarzen Hand bildeten. Als dieses Fohlen geboren wurde war Boomhover so angetan von dem kleinen Hengst und seinem Aussehen dass ihm die Idee kam, doch eine Tigerscheckenzucht zu gründen. So wurde BLACK HAND No.1, das erste eingetragene POA und auch zum ersten Stammvater dieser Rasse. Dieser Hengst wurde in den Schauringen amerikanischer Veranstaltungen sehr bewundert und begann von dort seinen Siegeszug an. Später wurde die Rasse mit Arabischen Vollblütern und Quarter Horses veredelt. BLACK HAND No. 1 war nur der erste Hengst dieser Rasse, die wenigsten Tiere lassen sich später auf ihn zurückführen. Vielmehr sind andere Linien inzwischen von viel wichtigerem Einfluss, die meist auch gar nicht auf Black Hand No.1 zurückzuführen sind. Einer der großen Vererber ist TOUGH PLAUDIT, aber auch (SANTEE) RUSTLER BILL und HIS FANCY CARBINE haben ihre Spuren, besonders bei den in Deutschland vorzufindenden POA’s hinterlassen. In den ersten Jahren wurden zur Zucht überwiegend kleine Appaloosas verwendet, die oft aus Mexiko stammten. Auch Quarter Horses und Welsh Ponys wurden eingekreuzt und sind heute noch zur Zucht zugelassen. Verboten sind allerdings Gangpferde (z.B. Tennessee Walker), und Schecken (z.B. Paint Horses). Wer nun aber der Meinung ist, er könne jetzt doch einfach eine Appaloosastute von einem Shetlandhengst decken lassen, dann hätte er auch ein POA, liegt falsch. Das POA, so wie wir es heute kennen, ist durch mehr als 50 jährige Zucht entstanden. Mit allen Rückschlägen und bestimmt auch Lehrgeld, das gezahlt werden musste, ist als Ergebnis ein sehr nervenstarkes und dabei williges Kleinpferd entstanden, das für die Jugend, aber auch für den begeisterten erwachsenen Reiter geeignet ist.
Diese Ponys sind auch nicht mit den Appaloosa Ponys zu verwechseln, denn die Appaloosa Ponys sind meist kleiner und gedrungener und nicht so hochbeinig und edel wie das POA.
Kurze Zeit später entstand aus einem Zusammenschluss verschiedener Shetlandpony
Züchter der PONY of the AMERICAS CLUB, dessen Ziel es war, ein buntes Kinderpony mit dem „little horse look“ eines Pferdes zu züchten. Die Gründer dieser Jugendorientierten Pferderasse waren einmal darangegangen, ein qualitativ hochwertiges Reit¬tier für Kinder zu züchten, was ihnen auch in hervorragender Weise gelungen ist. Ein ruhiges Wesen, gute Gestalt und Farbe sind auch im heutigen Zuchtprogramm noch immer die wichtigsten Grundsätze. Kinder, Jugendliche und POA’s entwickeln besondere Verbindungen zueinan-
der, die den Jugendlichen später eine fundierte Grundlage lie¬fert, wenn sie langsam zu Erwachsenen werden. Denn sie lernen sowohl von den sozialen Kontakten als auch von der Verantwortung, die sie als Besitzer und Vor¬steller eines POA haben. Aber auch als Erwachsene kön¬nen sie ihr Pony noch weiter reiten und damit, besonders in den USA und Kanada, an verschiedenen Disziplinen teilnehmen. So haben POA´s etwas für Pferdefreunde jeden Alters zu bieten. Das POA ist somit auch ein Pferd für die ganze Familie.
Das Pony of the Americas erinnert meist eher an ein kleines und elegantes Pferd als an ein Pony. Diese Pferde sollen den athletisch - eleganten Körper eines modernen Westernpferdes haben und mit dem guten Charakter eines Ponys und dem bunten Aussehen eines Appaloosas verbinden. Es ist ein gut bemuskeltes Kleinpferd für Kinder und Jugendliche, das aber vor allem im Endmaß auch für Erwachsene geeignet ist.
Das POA ist insgesamt ein mittelgroßes Pferd das in seinem Aussehen zwischen einem Quarter Horse, einem Araber und farblich einem Appaloosa, steht. Der Kopf ist ziemlich kurz, klein, breitstirnig und niedlich, deutlich an ein edles Pony erinnernd. Es kann auch ein deutlicher Arabereinschlag, d. h. eine konkave Nasenlinie zu sehen sein. Eine der Rassemerkmale sind die großen, dunklen, freundlichen und ausdrucksvollen Augen, die weiß umrandet sein sollen. Und das das “Krötenmaul“ und die hellen Flecken um die Nüstern. Die Ohren sind sehr klein, beweglich und spitz. Der mittellange, tief angesetzte Hals zeichnet sich durch lange Oberlinie und leichtes Genick aus und der Widerrist ist gut ausgeprägt. Die Schulter ist gut ausgeprägt und schräg und die Brust tiefe und breit. Der kurze und muskulöse Rumpf hat ein rundliches Mittelstück, eine gute Rippenwölbung und eine muskulöse Lende. Der ebenso kurze und starke Rücken geht in eine lange und stark bemuskelte Kruppe und eine lange Hinterhand über. Die kann, ähn¬lich dem Quarter Horse, auch ausgesprochen kräftig sein, je nach Einkreuzungsgrad eines Quarters oder einer speziellen Linie. Die Gliedmaßen sind gut bemuskelt sind klar und trocken und haben kur¬ze Röhren. Die guten, harten und gesunden Hufe sollen deutliche Streifen aufweisen, da auch dies eine Rassemerkmal ist. Das leider etwas mäßige Langhaar, ist bei der Mähne bedingt durch die Farbgenetik und beim Schweif ein Erbe des Appaloosas. Dadurch ist das Langhaar aber nicht so pflegeintensiv. Die Widerristhöhe liegt bei ca. 116 cm bis maximal 142 cm. Dabei soll es vom Pony nur die Größe, aber das Aussehen und die Bewegungen eines Großpferdes haben. Die Färbung dieser Ponys gleicht denen des Appaloosas, d.h. es
werden auch hier 6 Farbvarianten Deckenbunt, Leopardbunt, Marmorbunt, Schabrack-
bunt, Schneeflockenbunt und Schabrack - Schneeflockenbunt anerkannt. Bei den POA’S sind die Flecken und die Zeichnung aber meist vorwiegend auf der Hinter- und Mittelhand zu finden.
Gezüchtet wird die Rasse in zwei Typen die sich aber nur im Kaliber und der Verwendung unterscheiden:
1. schwerer Typ
Der sich besonders für die Westernsportreiter eignet
2. leichter sportlichen Typ9
Der sich auch für den Distanzreitsport eignet.
Diese Typeneinteilung ist in Deutschland aber noch nicht so vordergründig wie in den USA
Ponys dieser Rasse sind unkompliziert, anspruchslos, widerstandsfähig, ausdauernd, freundlich, wendig, willig und haben einen sanftmütigen Charakter. Weiterhin haben sie einen langen und ruhigen Schritt, einen ebensolchen Trab und einen sauberen und willigen Galopp, sowie ein gutes Spring- und Rennvermögen. Wegen dieser Eigenschaften sind sie gut von Kindern zu lenken. Heute werden diese Ponys deshalb besonders als Kinderreitpferde, Zirkuspferde und Rennponys gehalten. Eine besondere Bedeutung haben diese Ponys in letzter Zeit als Kinderrennpony erlangt. Zu solchen Rennen star¬ten sie in zwei Größengruppen. Weiterhin eignen sie sich gut als Springpferde und zeigen ihre Qualitäten als Freizeitpferde. Das Pony APACHE WAMPUN hat unter seinem Reiter die Strecke von 600 Meilen (ca. 900 km) zurückgelegt, als er mit ihm von Columbus Junction, im Staate Iowa bis nach Cheyenne im Staate Wyoming unterwegs war. Dies zeigt zu welchen Leistungen diese Ponys fähig sind. Einen großen Anteil hat dabei bestimmt auch das alte Blut seiner Ausgangsrassen und besonders des Appaloosas.
Um in das Zuchtbuch der Rasse eingetragen zu werden, müssen die Ponys den gewünschten Typ, besondere Körpermerkmale und eine der 6 anerkannten Appaloosa - Fär-bungen aufweisen. Zum Typ gehören Aussehen und Abstammung sowie die Farbe, wobei das wirkliche Zuchtziel, brave, nervenstarke Ponys zu züchten, stets bei aller Farbzucht im Vordergrund steht.
Besondere Merkmale dieser Rasse sind: 1. die gefleckte Haut am Maul (Krötenmaul) durch die durch die rosa-grau, gesprenkelten und etwas erhabenen Flecken die besonders um Maul und Nüstern auf der rosa Haut zu finden sind. Weiterhin die gefleckte Haut im Genitalbereich und am After, d.h. unter dem Schweifansatz. 2. Das so genannte „Menschenauge“, bekannt auch schon vom Appaloosa, bedingt durch die deutlich sichtbare weiße Sclera, d h. die Umrandung des Sehteils im Auge ist sichtbar weiß, wie beim menschlichen Auge. 3. Die deutlich sichtbare, oft vertikale, schwarze und weiße Streifung der Hufe. 4. Die oft sehr feine oft fedrig nach beiden Seiten fallende Mähne, die aber ziemlich und fein ist, sowie der fedrige Schweif. 5. die Farbpalette der bestimmten Farbmuster die sich in Leopard (Tigerschecke), Few¬ Spotted Leopard, (leicht getigert) With Blanket (Decke mit Tupfen), Snowcape (Decke ohne Tupfen), Snow¬flake (mit Schneeflocken)
, Roan (stichelhaarig), und Marbleized (marmoriert) einteilen lässt. Natürlich gibt es auch einfarbige POA’s und auch Mischformen der Farbmuster.
Wenn ein POA geboren ist, bekommt es auf Antrag seine Tentative Papers, das sind zeitlich begrenzte Papiere. Daher erhalten Fohlen zuerst nur einen Fohlenschein und werden erst mit drei Jahren in das Stutbuch eingetragen. Dieses macht Sinn, wenn man weiß, dass viele POA´s ihre Farbe in den ersten fünf bis sechs Jahren stetig fast monatlich wechseln oder verändern. Erst in dem Jahr, in dem sie 6 Jahre alt wer¬den, muss ein Stute Inspector das Pony begutachten und vermessen, die entsprechenden Formulare ausfüllen und in die USA schicken. Dann bekommt es seine Perma¬nent Papers, die bleibenden Papiere. POA’s, die größer als 142 cm sind, bekommen gesonderte Papiere, so genannte Pink Papers, und sie sind zur Zucht zugelassen. Genau wie die einfarbigen POA’s mit ihren Blue Papers dürfen diese Ponys aber nicht an offiziellen POA - Shows teilnehmen.
Im Jahre 1999 wurde in Deutschland der PONY of the AMERICAS CLUB GERMANY e.V. (POACG) gegründet, der schon ein Jahr später offiziell vom Mutterverband in den USA, dem PONY of the AMERICAS CLUB Inc. offiziell anerkannt wurde. Der POAC Germany e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese wirklich besondere Rasse in Deutschland bekannter zu machen und zu verbreiten. Das POA eignet sich besonders für die Westerndisziplinen, aber auch beim Distanzreiten und in der Klassi¬schen Reiterei sowie beim Fahrsport. Da es in Deutschland erst sehr wenige Ver¬treter dieser Rasse gibt, muss man schon großes Glück ha-ben, um sie auf Turnieren oder Wettkämpfen zu sehen. Gerne wird das POA auch zum Heilpädagogischen Reiten eingesetzt. Der POACG steht allen seinen Mitgliedern mit Rat und Tat zur Seite, stellt Inspektoren, hilft bei der Beantragung von Papie¬ren für die Nachzucht, übernimmt die Registrationsfor¬malitäten mit dem POAC, Inc. in den USA und vermittelt gerne auch bei Fragen bzw. eventuell auftretenden Problemen. Kaufinteres¬senten erhalten eine Züchterliste und importwilligen Mitglie¬dern ist der Verein bei den Einfuhrformalitäten für Ponys aus den USA behilflich. In Deutschland gibt es (mit den neu importierten) derzeit über. 70 POAS’s, die vom u. a. Verein betreut werden.

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