Infos zu (PURA%20RAZA%20ESPANOLA%20(P.R.E.,%20PURA%20%20RAZA%20%20ESPANOLA%20DE%20PERFIL%20RECTO%20Y%20ORIENTAL,%20PFERD%20DER%20REINEN%20SPANISCHEN%20RASSE))


Rassenname:
PURA RAZA ESPANOLA (P.R.E., PURA RAZA ESPANOLA DE PERFIL RECTO Y ORIENTAL, PFERD DER REINEN SPANISCHEN RASSE).

Zuchtland:
Spanien

Zuchtgebiet:
Andalusien

Besonderheiten:
D a s Pferd der Spanier, Name der Rasse vom Zuchtgebiet, Grundlage für viele amerikanische Pferderassen

Größe:
155 cm bis 165 cm

Gruppe:
Rasse

Blut:
Warmblut

Der Andalusier oder besser Pferd der reinen spanischen Rasse, wie er heutzutage genannt wird, ist eine Rasse die sich im Laufe ihrer Entstehungsgeschichte häufig verändert hat. Der echte alte Andalusier, ohne jegliche Fremdbluteinkreuzung, ist heute nur noch in den uralten beson-
ders reinen Linien der KARTHÄUSER (Cartujanos) oder später auch unter dem Namen ZAPATA bekannt gewordenen, zu finden. Außer der Karthäuser-Linie gibt es noch andere sehr bekannte reinblütig züchtende Familienzuchten in Spanien, die alle ihre verschiedenen Brände haben. Daher ist der zweite, oben genannte Name für seine heutige Erscheinungsform eher zutreffend.
Der Begriff Andalusier hatte sich über Jahrhunderte geprägt, da die Sarazenen zur Zeit der maurischen Invasion um 711 die gesamte iberische Halbinsel und deren damalige Länder als „Al Andalus“ bezeichneten, was von der Bezeichnung „Vandalis“ und hier entsprechend ihrer Kennung für die damaligen Eroberer als „Vandalenland“ betitelt wurde.
Die Bezeichnungen Andalusien und Lusitanien wurden früher oft mit Iberien zusammenge-fasst. Das Wort „Andalusier“ war schon immer sehr irreführend, da er ja alle Pferde dieser Rasse oder aus dem Zuchtgebiet ausschloss die in anderen Gebieten Spanien gezüchtet wur-den. Daher wählte die spanische Züchtervereinigung im Jahre 1912 mit Einführung des nationalen Gestütsbuches die Bezeichnung „Pura Raza Espanola“ (Reine spanische Rasse). Später übernahmen die Portugiesen auch solch eine Bezeichnung, indem sie ihre Pferde wiederum als Lusitaner bezeichneten und im Jahre 1966 den offiziellen Namen „Pura Raca Lusitana“ einführten. Heute hat sich der Begriff P. R. E. oder Lusitaner durchgesetzt der auch die Klassifizierung eines andalusischen Pferdes angibt.
Der P.R.E ist ein sehr stolzer, harmonisch gebauter, mittelgroßer, im Quadratformat stehender
leichter Warmblüter von außergewöhnlicher Ausstrahlung und Brillanz. Seine Hauptverwen-
dung liegt auch heute in der des traditionellen Reit- und Stierkampfpferdes, aber zunehmend
dienen die Pferde auch dem Freizeitsport.
Gezüchtet werden diese Pferde in Süd- und Südwestspanien, besonders in der Provinz Andalusien, in den Provinzen Cadiz, Sevilla, Medina, Sidonia, Estremadura und entlang der spanischen - portugiesischen Grenze. Das Hauptgestüt ist das Yeguada Militär (Militärgestüt), in Jerez de la Frontera, verantwortlich für die Provinzen Cadiz, Malaga, Sevilla, Huela und die Kanarischen Inseln, weiterhin das Gestüt Moratelle bei Cordoba, verantwortlich für die Provinzen Cordoba, Bajadoz, Jaen und Granada. Dem SPANISCHEN HEERESMINISTERIUM unterstehen beide Hengstdepots in Jerez de la Frontera und in Cordoba und es leitet die Zucht des Andalusiers. Nur Pferde die von ihm anerkannt und besichtigt worden sind, dürfen in der Zucht eingesetzt werden und sich auch als reinblütig nennen. Weiterhin gibt auch sehr viele gute Privatzuchten.
Der Andalusier und der Lusitaner sind beides Pferde des gleichen ursprünglichen Schlages und die heutigen Zuchtunterschiede sind das Resultat unterschiedlicher Ziele und Selektion. Wäh-rend der Lusitaner lange das deutlich geprägte konvexe Profil seiner Sorraia-Ahnen bewahrt hat, kürzer und geschlossener in seinen Linien war und sich der Widerrist deutlich ausge-prägter zeigte und die Kruppe mehr geneigt ist wurde der Andalusier ein anderes Pferd. Durch den deutlich höheren orientalischen Einfluss wurde sein Profil teilweise gerader, die Kruppe mehr gerade und der Schweifansatz höher.
Die Geschichte des Andalusiers ist eng mit der europäischen Geschichte verbunden und hat dadurch diese ständigen Wechsel in der Zucht erlebt. Über die Entstehung dieser Rasse gibt
es die verschiedensten Theorien und auch Auffassungen was die Beteiligung der verschiedens-
ten „Altrassen“ betrifft. Sicher ist eines, der Andalusier entstammt direkt vom ausgestorbenen Phönizierpferd (s. d.), mehr oder weniger dem wieder entdeckten spanischen Wildpferd (Sorra-
ia) (s. d.) und dem ausgestorbenen Altspanischen Pferd (s. d.). Dazu kam mit dem ausgestorbe-
nen Numidischen Pferdes (s. d.) ein gewisser Einfluss der von ihm abstammenden Araber und Berber. Weiterhin soll er auch vom ausgestorbenen Diluvialpferd, einem schweren Ramskopf-
pferd, dem Ahnen unserer Kaltblüter, abstammen. Mit Sicherheit ist er jedoch ein fast reines iberisches Produkt. Im Jahre 1920 entdeckte der große iberische Hippologe Ruy d’Andrade in den ausgetrockneten Flussniederungen des Sorraia eine 30 köpfige Einhufergruppe. Er erwarb diese Herde und noch weitere Pferde dieser Art aus Südportugal und Südspanien und nannte sie Sorraia .Nach langen Untersuchungen und Beobachtungen stand für ihn fest, dass es sich hier um den „Urandalusier“, also Resten des südiberischen Wildpferdes, handelt. Durch später entdeckte iberische Höhlenmalereien, die langbeinige und schlanke Pferde zeigen, wurde seine Theorie bestätigt.
Auf diese Pferde trafen die Phönizier bei ihrer Landung in Spanien um 1500 v. u. Z. und veredelten sie mit ihren Pferden. Aus dieser Verbindung entstand eines der besten Pferde der damaligen Zeit, das Altspanische Pferd (s. d.). Diese Pferde waren ramsnasig und damit am besten auf die Trockenheit in der Steppe eingestellt. Später kamen die Mauren nach Spanien, aber nicht auf Arabern, sondern zu Fuß! Sie fanden hier eine blühende Pferdezucht vor und nahmen Pferde dieser Zucht mir in ihre Heimat. Im 10. und 11. Jh. landeten Araber in Spanien, aber nur mit wenigen Pferden, sondern eher auf Kamelen, also hatten deren Pferde nicht den oft angenommenen großen Einfluss in der Zucht des Andalusiers. Im 11. und 12. Jh. kamen die Mauren mit ihren Berbern (s. d.) nach Spanien. Diese Berberpferde waren mit dem Araber verwandt, hatten aber andere, sehr typische Merkmale wie: grober Kopf mit Ramsnase, schwerer und dicker Hals, grobes Langhaar und tiefer Schweifansatz. Diese Berber hatten ein wenig Einfluss in der damaligen iberischen Pferdezucht, wie man noch heute sehen kann. Zu dieser Zeit gab es in Spanien auch zwei Typen des Andalusiers. Den leichteren und bewegli-chen GENETTEN, der besonders im Süden von Spanien gezüchtet wurde und Einflüsse der leichteren nordafrikanischen Pferde zeigte. Weiterhin der etwas größere, schwerere und rams-
nasigen VILLANO aus dem Norden, der den Einflüssen der schweren Ritterpferde Nordeuropas
unterlag. Letztere hatten oft die charakteristische Tigerscheckung.
Die Zucht des Andalusiers blühte vollkommen auf. Er beeinflusste zahlreiche europäische Reitpferderassen. Jeder Königshof Europas wollte solche Pferde haben.
Der Niedergang der Zucht kam im 16. Jh. als der damalige König Philipp III in den Andalusier Neapolitaner, Dänen, Holländer und Fredericksborger einkreuzen ließ, um ihn stärker und solider zu machen. Nur die Karthäusermönche weigerten sich dieses Fremdblut in ihre Pferde zu bringen und ihnen ist es daher zu verdanken das es noch heute reine Andalusier gibt.
Schon in dieser Zeit, dem frühen 18. Jh., gab es die heute noch bekannten Stierkämpfe zu Pferde, deren erste Regeln schon im Jahre 1796 aufgestellt wurden.
Während der französischen Besetzung Spaniens während der Napoleonischen Kriege im 16. bis 18. Jh. wurde die andalusische Zucht in großem Maße geplündert und remontiert und auch die seltenen Farbpferde, wie Palominos, Tigerschecken und Schecken verschwanden. Ein Trost hat man doch noch. So wurde eine Scheckstute mit kleinen Tigerflecken mit späteren Namen FLAEBOHOPPEN die als Offizierspferd diente und mit ihm nach Dänemark kam, zur Stammmutter der Knabsdrupper Rasse.
Um 1788, mit dem Verbot des spanischen Stierkampfes durch den damaligen König KARL IV (1748-1819), wurde das Hauptzuchtselektionskriterium für diese Pferde nichtig gemacht. Portugal behielt den Stierkampf zu Pferde bei. So kam es zu den damaligen Rasseunterschie-den. Mit König FERDINAND VII (1784-1833) wurde der „Arte de Rejonero“, der Stierkampf zu Pferde, wieder eingeführt.
Im 18. Jh. nach all den Kriegen war der damalige Andalusier nicht mehr das Pferd das er war und seine Zucht hatte großen Schaden erlitten. Stierkämpfe gab es wieder nicht mehr, denn mit welchen Pferden sollte man dies tun? Das spanische Pferd war schwer geworden und diente nur noch als Kriegspferd. Nun versuchte sogar die Krone Einfluss in die Zucht zu nehmen, mit verheerenden Folgen. Man entschloss sich den Arabischen Vollblüter als Veredler zu nutzen.
Es wurden viele Gestüte gegründet und vielerorts arabische Hengste aufgestellt. Das Zuchtziel erwartete einen orientalischen Typ und eine totale Umformung der Zucht. Dies schien Anfangs im krassen Gegensatz zum alten Typus des Stierkampf- und Schulpferdes zu stehen. Die rasse-typischen Merkmale des damaligen Andalusiers verschwanden. 1926 wurde die Situation noch mehr verschärft als die Spanische Heeresgestütsverwaltung in Jerez per Dekret ein „neues einheitliches spanisches Pferd“ schaffen wollte. Nun wurden alle guten alten Pferde des iberi-schen Typs von der Zucht ausgeschlossen und so mancher Spitzenhengst wurde zum Wallach! Doch die Unruhe wuchs und drang sogar bis zu den Portugiesen hinüber die den Spaniern eigentlich bei der Wiedereinführung des Stierkampfes behilflich sein wollten. Auch die Warnun-
gen des großen portugiesischen Hippologen Dr. RUY D’ANDRADE in seinem Buch „Die Krise des Andalusischen Pferdes“ halfen nichts, denn die Dummen züchteten weiter nach Schema F. Dies waren jene Züchter die ihre aufgeedelten Pferde auf unzähligen Fiestas und Ferias oder einfach nur so zur Schau stellten. Doch langsam begann der Umbruch, denn während noch im Jahre 1971 das Zuchtziel ein Pferd mit geradem profil orientalischen Ursprungs forderte sah man 1975 schon Tendenzen die in die Richtung gerades oder leicht konvexes Profil tendierte. Der Knaller und die Schande für die Spanier der orientalischen Zuchtmethode kam aber 1979 als der damalige Leiter des österreichischen Gestüts Piper, einem Lipizzanergestüt, der nam-hafte Hippologe Hofrat Dr. Heinrich Lehrner , als Richter aller Klassen bei dem ersten Cham-pionat für die Pura Raza Espanola Pferde wirkte. Seine Richterentscheidungen waren verhee-rend, denn er beurteilte zahlreiche Vertreter dieser neuen Rasse sehr negativ. Den Pferden fehlte die Regelmäßigkeit im Gangwerk, sie hatten keinen Schub, eine fehlende Hankenbiegung und vielen fehlte einfach der Ausdruck eines barocken Pferdes. Der Schock saß tief und ein Umdenken in der Zucht erfolgte so schnell wie möglich und man stellte wieder Leistung vor Schönheit. Sehr interessant ist hiermit auch die „neue“ Färbung des heutigen P.R.E.’s. Waren durch die Arabischen Vollblüter doch viele spanische Pferde Schimmel, kamen nach den neuen Selektionsmethoden in Richtung Stierkampfpferd die alte Farben wieder und man kennt heute Falben, Dunkelbraune, Braune und Füchse, ja es geht sogar noch weiter, denn bei einigen Exemplaren schlägt der Sorraia mit seiner Naturfärbung durch. Neben den Farben kommt nun auch das subkonvexe Profil wieder und dies ist wieder sehr lustig, da sich die Portugiesen gerade mal wieder von diesem wegzubewegen scheinen. Ein entscheidendes Kriterium für diese neue Zucht und Festigkeit der Qualität ist auch die Gründung der „Real Escuela Andaluza del Arte Equestre“, einer königlichen Reitschule in Jerez de la Frontera und so konnten die anda-lusischen Pferde wieder an die leistungsfähige portugiesische Zucht anschließen und die Unter-schiede haben sich wieder leicht verschoben.
Diejenigen Züchter die immer an der alten Zucht festgehalten hatten, konnten nun der Nach-frage nach den neuen alten Pferden kaum nachkommen. Hilfe hatten diese schon immer mit Zuchtmaterial aus Portugal, weil dort der alte Typus, geprägt von der Stierkampftradition, überlebt hatte. So kommen nun die alten Blutlinien wieder nach Andalusien zurück, nachdem sie im 18. und 19. Jh. einstmals aus Andalusien nach Portugal kamen und dort die besten Lusitano-Blutlinien begründeten.
Da der Prozess der Umzüchtung nicht überall gleich schnell oder mit Erfolg geschah finden sich heute auch noch regional leicht verschiedene Pferde die sich aber immer mehr angleichen.
1. Der Typ der reinen spanischen Rasse von geradem Profil und orientalischen Typus.
Es sind Pferde der alten orientalischen Prägung im Quadratformat die sich durch einen edlen Kopf mit geradem Profil, langem Gesichtsteil, feinen Nüstern, einem etwas spitz zulaufendem Maul und großen und lebhaften Augen auszeichnen. Die Gliedmaßen sind sehr trocken mit deutlichen markierten Sehnen und Gelenken. Die Fesseln sind besonders fein und weich und zeigen keinen Kötenbehang. Die Pferde haben besonders feines Deckhaar. Die häufigste Farbe ist die des Schimmels oder Apfelschimmels, oft mit einem bläulichen Schimmer auf dem Haar, da die schwärzliche Haut unter dem dünnen Deckhaar meist durchschimmert.
2. Der Andalusier aus dem Gebiet um Cordoba.
Diese Pferde haben oft einen Kopf mit ponyähnlichem Aussehen, weiterhin sind sie meist braun oder dunkelbraun. Zu der dunklen Färbung allgemein haben deren Schimmel oft schwarze Beine. Noch dazu kommt ein ausgeprägter Aufsatz, mehr Rippenwölbung und auffallend dickes und langes Langhaar.
3. Der Andalusier im Renntyp
Diese zeichnen sich durch besondere Trockenheit und Größe des Körpers auszeichnen.
4. Der Steppenandalusier
Besonders trockene und zähe Pferde, die sich in Färbung und Zähigkeit mit dem Sorraia (s. d.), der Urform des Andalusiers, vergleichen lassen.
5. Der Typ der reinen spanischen Rasse mit subkonvexem Profil iberischen Typus.
Diese Pferde sind das heutige Zuchtziel nicht ganz so hochedel und fein gebaut und sie stehen nicht mehr so stark im Quadratformat, die Gliedmaßen sind länger und die Pferde dadurch
auch größer. Insgesamt gesehen sind die „Subkonvexen“ gegenüber den „Geraden“ größer, solider und deren Knochen stärker. Sie sind auch wesentlich korrekter in Stand und Gang. Doch sind sie nicht so edel und anmutig wie der Typ mit geradem Profil. Wichtig sind deren iberische Grundeigenschaften die ein gutes, solides und gängiges Pferd fordern. Es sind besonders schöne, harmonische und kräftige Pferde mit einem Hauch von Eleganz.
6. Castellanos oder Estremenos
Sie haben meist nur regionale Bedeutung und werden nicht direkt in Andalusien gezüchtet.

Wegen seines Exterieurs und Interieurs ist der heutige P.R.E. wieder ein besonders gutes Reit- und Freizeitpferd. Er eignet sich zwar weniger für den großen Sport, doch vor dem Wagen, am Stier und unter dem Freizeitreiter zeigt er seine Stärken Durch sein Quadratformat gibt er dem Reiter die bestmöglichste Art der Versammlung. Die beachtliche Ganaschenfreiheit und das bewegliche Genick erlauben es dem Reiter auch Hengste mit mächtigem Kamm und sichtbarem Unterhals, mühelos beizuzäumen. Die langen Röhren bewirken den graziösen Gang, doch wirken sie einem weiten Raumgriff und der Entwicklung größerer Schnelligkeit entgegen. Der Andalusier hat ein sehr gutes Temperament und einen ausgeglichenen Charakter und ist sehr umgänglich und menschenbezogen. Seine Robustheit, Leichtfuttrigkeit und Fruchtbarkeit ist sprichwörtlich. Der heutige P.R.E. hat eine Größe von 155 cm bis 165 cm. Man findet am meisten Schimmel, Apfelschimmel und Braune, aber auch andere neue alte Farben. Aber keine Füchse und Schecken.











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