Infos zu (SORRAIA)


Rassenname:
SORRAIA

Zuchtland:
Portugal

Zuchtgebiet:
Provinzen Alto Alentejo und Ribatejo

Besonderheiten:
Name der Rasse nach dem Lebensraum, Restpopulation eines Wildpferdes, nur wildfarbene Pferde, vom Aussterben bedroht

Größe:
130 cm bis 150 cm

Gruppe:
Rasse

Blut:
Kleinpferd

In der älteren Pferdefachliteratur wurden diese Pferde sehr oft falsch beschrieben und betitelt.
Teilweise wurde sogar behauptet, dass diese Pferde eine private Farbzucht von Hauspferden des Herrn d’Andrade gewesen sein soll, was natürlich noch absurder ist.
Das Sorraia ist kein Pony, wie oft beschrieben, sondern eher ein robustes Kleinpferd und ist auch nicht mit dem Garrano Pony zu verwechseln. Sorraias sind immer grau oder falb. Dieses Pferd entspricht dem Urwarmblüter oder der Urwildpferdform III in seiner reinsten Form. Es galt als eine der Stammformen unserer heutigen europäischen Warmblutrassen, besonders der iberischen Pferde. Der Sorraia wurde erst in diesem Jahrhundert wieder entdeckt. Diese klei-nen robusten „Urandalusier“, das portugiesische Sorraia und der spanische Marismeno, sollten die Basis aller hoch gezüchteten iberischen Rassen sein, solange deren Zucht auf dieser Halb-insel nach alter Tradition und bewährter Manier betrieben wurde. Durch die angestiegene Popularität der iberischen Pferde kam auch immer wieder deren wirkliche Abstammung zur Sprache und damit auch das Thema Sorraia - Abstammung. Neuerdings haben aber DNA – Analysen gezeigt, dass dies nicht so ist und der Sorraia und der Marismeno genetisch gesehen näher am Tarpan stehen. Aufgrund dieser mtDNA - Analysen (die zuverlässigste heute bekann-te Methode) weiß man inzwischen aber sowieso, dass eine Herkunft dieser Pferde von Haus-pferden - was bedeutet Andalusiern und Lusitanos - einfach auf Falbfarbe selektiert, ausge-schlossen werden kann. Denn bislang ist der Genotyp der Sorraias bei keinem Andalusier oder Lusitano gefunden worden. Als weiteres Argument sei hier auch das Wildverhalten der Sorraias angeführt, was zwar weniger objektiv erscheinen mag, was aber dem Kundigen auffällt und ihn überzeugt. Dieses Wildverhalten ist, wenn es einmal verloren ging, für immer verloren, wie die Koniks zeigen, die schon lange in großen Reservaten leben.
Anders ausgedrückt bilden die Sorraias eine Restpopulation eines eigenständigen südiberi-schen Wildpferdes. Es gibt auch keinerlei Hinweise dafür, dass Sorraias das Produkt mensch-licher Zuchtauswahl waren und sind. Es hat keine Historie als Hauspferdrasse und entspricht den prähistorischen Abbildungen autochthoner Wildpferde Iberiens und Beschrei-bungen aus dem Altertum. Darum muss es als ursprüngliche Unterart gelten, nicht als Rasse. Alles was auf das Mongolische Wildpferd zutrifft, trifft auch auf das Sorraia zu, mit der einzigen Ausnahme, das es, wie auch der Tarpan, nie wissenschaftlich beschrieben wurde, weil man seine Identität nicht kannte oder kennen wollte.
Die Genetik dieser Pferde ist aber sehr interessant, da in ihnen weder orientalisches noch nor-disches Blut fließt. Sie gelten daher auch als genetischer „Schatz“.
Leider gibt es einen Schwachpunkt innerhalb der Rasse, wie es auch beim Przewalski Pferd bekannt ist. Durch die kleine Gruppe (nur 11 Tiere) aus der alle Pferde stammen sind sie wegen dieser Inzucht genetisch sehr arm dran, deshalb ist deren Zukunft noch immer offen und die Rasse droht auszusterben. Weit verbreitet sind auch Mischformen, die wie Sorraias aussehen, aber keine sind. Vielleicht hilft hier ein Kuriosum, denn bei den nordamerikanischen Mustangs treten vermehrt wieder solche Pferde in Typus und Zeichnung auf. Neuerdings spricht man sogar vom Sorraia Mustang. In diesem Zusammenhang sei noch einmal kurz erwähnt wie die Sorraias und Marismenos nach Amerika kamen. COLUMBUS hatte bei einer seiner Reisen besonders wertvolle Andalusier ausgesucht, doch als der das Schiff betrat waren diese Pferde durch kleine leichte und unedel wirkende Pferde aus dem Guadalquivir – Delta ausgetauscht worden. Doch dies wies sich in Amerika als Vorteil aus, da diese Pferde sich viel besser an die klimatischen Verhältnisse anpassen konnten. Diese Pferde breiteten sich später weiter in Amerika aus.
Der Sorraia ist dem spanischen Marismeno (Sumpfpferd) aus dem spanischen Guadalquivir - Delta sehr ähnlich, einem eiszeitlichen Wildpferd – Vorläufer. Ihre Vorfahren waren die alten Pferde der Iberischen Rasse, die schon dort lebten bevor die Mauren Iberien eroberten. Der Sorraia lebte und lebt in den portugiesischen Provinzen Alto Alentejo und Ribatejo in den Ebenen zwischen zwei Flussniederungen. Hier gibt es ein Sumpfgebiet, das von zwei Flüssen begrenzt wird: dem Sor und dem Raia. Diese beiden Flüsse vereinen sich und bilden den größten Zufluss des Tage, den Sorraia, dem das Pferd seinen Namen verdankt. Dort lebte das kleine Pferd halbwild bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.
Südspanische altsteinzeitliche Höhlenbilder weisen recht eindeutig recht schlanke und lang-beinige Warmblutpferde und keine Ponys auf. Daher ist die Existenz solcher Pferde schon seit dem Paläolithikum, der älteren Steinzeit, um 40 000 v. Chr. nachweisbar. Für die meisten Forscher steht außer Frage das Südiberien ein Domestikationszentrum war, auch wenn viele Forscher an der Existenz von damaligen Wildpferden zweifelten. Doch schon der Römer VARRO (116 - 27 v. Chr.) und später auch der griechische Reiseschriftsteller STRABON (63 v. Chr. – 20. n. Chr.) erwähnten Wildpferde in Spanien, wobei letzterer sogar die Streifung der Pferde der Keltiberer und deren Falbfarbe erwähnte. Die Bezeichnung „zebro“ war noch für einige andere Betitelungen zuständig, erinnern doch noch einige Ort und Gebiete an diese Pferde, wie u. a. das Zebratal oder „Vale de Zebro“. Für die Portugiesen waren wilde Pferde immer irgendwie ge-streift und so wurde bei der Entdeckung des gestreiften afrikanischen Wildpferdes auch der Name Zebra vergeben.
Nun kann es sich um verwilderte oder wilde Pferde gehandelt haben oder eine Tatsache gewe-sen sein das noch wilde Pferde zu dieser Zeit vorhanden waren. Im 7. Jh. erwähnte der Heilige ISIDOR von SEVILLA die Wildpferde seiner Heimat und beschrieb deren Farbe, die er als dosinus (des Esels) bezeichnete. Gerade diese Färbung wurde auch oft im Zusammenhang mit dem damaligen Andalusier beschrieben, besonders vom Dichter HOMER. Spanien ist eigentlich ein recht trockenes und niederschlagarmes Land und gleicht in seinem Klima sehr dem des afrikanischen Kontinents. Die in Portugal lebenden Sorraias hatten alle Eigenschaften die die Esel und Halbesel Afrikas auch hatten. Einen hageren und sehnigen Körper, lange und trocke-ne Gliedmaßen, flache Hufe und, kräftige Kiefer mit großen Zähnen. Alle diese Eigenschaften dien¬ten dem Überleben. Auch die Färbung war mehr Anpassung als Schmuck. Leider hat man bis heute noch keinen Knochenfund eines iberischen Pferdes untersuchen können, um die Existenz eines solchen Wildpferdes exakt nachweisen zu können. Es wurde lediglich ein Schä-delknochen eines Ramskopfpferdes am Dümmersee in Niedersachsen entdeckt. Dieser Schädel stammt aus der Zeit um 1 800 v. Chr., also aus der Spanne in der die iberischen Glockenbe-chermenschen in die Gegend von Schottland, Dänemark, Polen und Ungarn vordrangen. Dieser Schädel könnte durchaus von einem Pferd aus Iberien gestammt haben, da der Ramskopf auch ein deutliches Merkmal eines Steppentieres ist, das sehr heiße Luft zu verarbeiten hat. Die weitere Bestätigung des iberischen Wildpferdes brachten Gliedmaßenknochen aus kupfer- und bronzezeit¬lichen Siedlungen. Sie zeugten von schlanken und zier¬lichen Pferden mit auffallend zierlichen Fessel, Kron- und Hufbeinen, wie beim heutigen Sorraia. Noch ein Fakt bringt die Existenz eines Wildpferdes näher. In der Agrarzeit (1 700 - 1 300 v. Chr.) und der Spätbron-zezeit oder Glockenbecherzeit (bis 1 700 n. Chr.) waren die meisten Menschen schon Halb-nomaden, also sesshaft und der Anteil der gefundenen Pferdeknochen, die man bei Ausgra-bungen fand, betrug nicht mehr als 10%. Dies war anders bei den Glockenbecherleuten. Hier war der Anteil der gefundenen Pferdeknochen bis auf ca. 50% gestiegen. Man könnte denken, dass dies schon ein Pferdezüchterclan war, denn an der Art und Weise der Knochenfunde konnte man eine Art von Zuchtwahl feststellen. Also kann man, anhand der beschriebenen Tatsachen von der Existenz eines iberischen Wildpferdes ausgehen, doch eindeutige Knochen-funde gibt es noch nicht, nur viele Vermutungen.
Doch im Jahre 1920 geschah es dann. In diesem Jahr sah der große iberische Hippologe und Lusitanozüchter Dr. Ruy d’ANDRADE eine Herde von Einhufern die er selber erst als eine An-sammlung von Zebras oder Halbeseln beschrieb. Diese Herde bestand aus ca. 30 Tieren und sie waren mehrheitlich grau, einige waren gelb und andere sehr dunkel. Vor allem viel deren Strei-figkeit auf. Der Lebensraum dieser Pferde waren die ausgetrockneten Flussniederungen des Sorraia, eines linken Nebenflusses des Tejounterlaufs und nach dem Ort seiner Entdeckung erhielten die Pferde den Namen Sorraia, denn es stellte sich später heraus, das diese Tiere die lange gesuchten Wildpferde sein könnten. Durch diesen Fund wurde man auf diese Pferde aufmerksam. So entdeckte man noch weitere Exemplare in Südportugal und später auch in Südspanien, besonders in den Marismas, Sumpfgebieten am Unterlauf des Guadalquivir. Doch diese spanischen Marismenos, eigentlich schon zu Zeiten von COLOMBUS bekannt, sind heute nicht mehr rein erhalten. Der Hippologe d‘ ANDRADE erwarb die entdeckte Herde von der Gegend um Sorraia, studierte sie und schloss daraus das diese Pferde die gesuchten iberischen Wildpferde sind. Er versuchte in den 30er Jahren das Sorraia zurückzuzüchten, indem er neben den Wildlingen weitere Pferde mit den beschriebenen Merkmalen aus der Provinz Alto Alentejo verwand. Vor allem zeigten sie auch recht deutliche Ähnlichkeiten mit den Höhlen-bildern des spanischen Paläolithikums. Weiterhin gilt es auch als sicher das sie recht eindeu¬tig Wildpferde sind, obwohl sie mehr oder weniger halbwild leben. Wären sie dies nicht, dann hätten sie in dem unwirtlichen Entdeckungsgebiet nicht überleben können. Entweder hatten sich in ihnen die Eigenschaften eines ursprünglichen Trockensteppeneinhu-fers erhalten oder diese Merkmale entwickelten sich im Laufe der Zeit wieder. Heute werden die portugiesischen Sorraias von der Familie d‘Andrade betreut und leben weiterhin recht halbwild. Diese Wildpfer-de waren aber schon im Mittelalter bekannt. Da sie schon zu Zeiten von COLUMBUS dort lebten, beeinflussten sie auch fast alle Pferderas¬sen des amerikanischen Kontinents.
Viele Eigenschaften der amerikanischen Pferde sind auf diese primitiven Pferde zurückzufüh-ren. Viele Mustangs und Criollos tragen noch heute Exterieur- und Interieurmerkmale des Sorraia oder Marismenos. Weiterhin ist die Färbung und der recht typische cow sense (Kuhverstand) der alten amerikanischen Rassen ein Merkmal des Sorraia. Auch ihre Ausdauer und ihr Instinkt. All diese Eigenschaften schrieb man bei den alten amerikanischen Rassen dem eigentlichen Ausgangsprodukt, dem Criollo zu, bis viele dieser Rassen mehr und mehr zu an-deren Rassen umgezüchtet wurden. Es gibt heute noch Farmer die kleine, gelbe und zähe Pferdchen besitzen und auf deren Eigenschaften schwören.
Es gibt in Portugal kaum noch reine Sorraias, bis auf die Herde die im Besitz der Familie d‘Andrade ist. Die spanische Form, die Marismenos, sind heute über¬haupt nicht mehr rein erhalten, da sie bessere Haltungsbedingungen erfuhren und auch veredelt und verkreuzt wur-den. Heute gibt es ca. 120 Sorraias in drei portugiesischen Gestüten. Die wichtigste Zucht-stätte dieser Pferde ist auch heute auf dem Familiensitz der Familie d’Andrade in Portugal, bei Lissabon. In Deutschland werden ca. 50 Pferde dieser Rasse vermutet. Eine größere Herde gab es einmal im Besitz des großen deutschen Kenners Iberischer Pferde, Herr Martin Schäfer, die aber nach seinem Tod leider in alle Richtungen verstreut wurden. Einzelne Tiere stehen im Naturpark von Rappweiler, in Kessin bei Rostock und weiteren kleinen Tiergärten, sowie bei privaten Haltern.
Das Exterieur des Sorraias ist auch sehr außergewöhnlich und unverwechselbar. Es sind har-monisch gebaute, leichte und schöne Pferde im Typ eines Kleinpferdes. Merkmale sind ein lang gestreckter Kopf mit leicht ramsnasigen Profil, das aber nicht so stark wie das der Halbesel Asiens oder Esel Afrikas ist. Recht niedrige Zähne, die niedriger als die der geschil¬derten Esel und Halbesel sind. Recht spitz zulaufende Nüstern - Maulpartie mit einem klei¬nen festen Kinn und feiner Gesichtbehaarung. Diese lässt die dunkle Haut hervorschimmern. Alle diese Merk-male ma¬chen diese Pferde recht edel in ihrem Ausdruck. Die Ohren sind klein und spitz und meist fast schwarz an den Spitzen. Die Gestalt der Tiere ist eigentlich als recht hager zu be-zeichnen. Die Brust ist schmal. Nicht immer sehr schräg, doch stets lang ist die Schulter. Der Widerrist ist extrem niedrig und reicht so extrem in den Rücken das die Pferde dadurch kurzer erscheinen lässt, ob¬wohl sie eigentlich recht lang sind. Die Rippung ist tief und oval. Die Krup-pe ist wie die eines Maultieres und fällt nach allen Seiten ab. Die Gliedmaßen dieser Pferde sind extrem klar und besit¬zen recht lange Röhren, lange und weiche Fesseln ohne Kötenbehang und ovale fast elastische, zähe Hufe, deren Horn auch sehr schnell nachwächst. Die Gliedmaßen-stellung ist außerdem sehr perfekt im Ge¬gensatz zu vielen heutigen Warmblütern und selbst Andalusiern (P. R. E. ). Die Größe dieser Pferde liegt bei ca. 143 cm, das heißt zwischen 130 cm bis 150 cm, da einige Pferde größer werden können.
Eine Besonderheit dieser Pferde ist deren Farbgebung. Farbgenetisch gesehen ist das maus-graue Fell der Sorraias eigentlich das schwarze und das der gelben das braune Fell der Wild-pferde, das sich aber im Laufe der Zeit aufgehellt hat. Unter dem Mikroskop kann man bei einem mausgrauen Haar deutlich erkennen, dass alle Pigmente auf einer zentralen Achse konzentriert sind. Das Deck- und das Langhaar haben spezifische Eigenschaften. Man unter-scheidet bei den Sorraias grundsätzlich zwischen zwei Farbschlägen. Die eine Farbe ist die des aschgrauen (ceniciento), das die Argentinier kranichgrau (grulla) nennen und die andere ist die des Gelb- oder Sandfarbenen Falben. Das Haarkleid des ersteren weist im Sommer einen silbrig - bläulichen Glanz auf, daher der Name. Diese Farbe war aber immer anders als die des rückge-züchteten osteuropäischen Tarpans. Das Haarkleid der zweiten Form erinnert im Sommer stark an die goldene Decke des Achal Tekkiners, ist aber nicht ganz so glänzend. Weiterhin ist bei dieser Rasse die Farbgebung an den Gliedmaßen und am weiteren Körper interessant Die Sor-raias besitzen fast immer einen deutlichen Aalstrich der recht schmal, aber auch recht breit sein kann. Weiterhin haben sie das ein- oder mehrstreifiges Schulterkreuz. Die Gliedmaßen sind im Bereich der Sprunggelenke mehr oder weniger zebriert1 dabei sind die gelben meist mehr gestreift als die grauen Pferde. Das Maul der Pferde ist meist dunkel und die Ohren sind stets dunkel umrandet, deren Spitze in einen kleinen weißen Punkt endet. Die recht strähnige Mähne ist an der Oberfläche meist gelblich oder hellgrau und wird zur Halsseite hin im mehr dunkler. Auch der bis zum Boden reichende Schweif ist so gefärbt. Schon bei den Pohlen kann man am Haar erkennen wie sie später einmal aussehen werden. Alle Fohlen werden semmel-gelb geboren, doch bestimmte Merkmale lassen auf den späteren Haartyp sprechen. Die grauen Fohlen haben schon bei der Geburt die dunkle und edel wirkende Maul- und Nüsternpartie, während die gelben meist ein recht helles Mehlmaul haben. Sehr lustig ist auch die Zebrierung der Fohlen. Es gibt Tiere die sind gestreift wie ein Zebra, obwohl ihr Kontrast nicht so stark wie beim Zebra ausfällt, durch den Wechsel von rötlichbraun und lichtsemmelgelb. Oft gleicht ihre Streifung auf der Kruppe denen der Steppenzebras und die der Schenkel, des Kopfes und des Rückens denen des Grevy Zebras. Das Haarkleid der Sorraias ist im Sommer, wie schon be-schrieben, extrem seidig und kurz, fast nackt und in der kälteren Zeit etwas länger, aber immer noch fein und nicht mit dem nördlicher Pferde zu vergleichen. Die Sorraias haben einen sehr sanften Charakter, neigen sehr wenig zur Nervosität, gegenüber anderen Reitpferden Europas, besitzen eine gesunde Intelligenz und sind sehr umgänglich. Besonders zu erwähnen sind ihre Reiteigenschaften. Durch die nicht sehr beladene Schulter, die abgedachte Kruppe und den stets am Körper freiliegenden Ellbogen sowie den extrem klaren Gliedmaßen haben diese Pferde einen auffallend graziösen, schulterfreien und hohen Gang. Die Gänge des Sorraia sind auch sehr raumgreifend. Der Trab, ihre beste und brillanteste Gangart, ist fördernd und raumgrei-fend. Der Galopp ist relativ kurz und hoch und nicht sonderlich schnell, doch erscheint er leicht und spielerisch und man gewinnt recht schnell den Eindruck, dass die Pferde ihn recht lange durchhalten können. Der Tölt wird ihnen meist noch beigebracht. Sorraias tragen bei jeder Gangart ihr Stirn-Nasenprofil senkrecht und vermitteln, zusammen mit ihrer Erscheinung und dem Exterieur‚ meist den Eindruck eines versammelten Pferdes von absoluter Harmonie. Wenn man einmal einen Hengst dieser Rasse beim Imponieren sieht dann, muss man unwill-kürlich an edle iberische Pferde unter ihrem Reiter denken. Er wäre ein ideales Schulreitpferd, wenn er größer wäre. Wegen dieser Eigenschaften werden sie heute auch noch immer gerne von den portugiesischen Hirten geritten und dienen diesen als zuverlässiges Allroundarbeitspferd.


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