Infos zu (SPANISCHES%20PFERD%20(HISPANO))


Rassenname:
SPANISCHES PFERD (HISPANO)

Zuchtland:
Spanien

Zuchtgebiet:
Süden, Andalusien, Estremadura

Besonderheiten:
Stierkampfpferd

Größe:
145 cm bis 165 cm, je nach Rasse

Gruppe:
Sammelbezeichnung der spanischen Rassen und ihrer Kreuzungen

Blut:
Halbblut, Warmblut, Dreiblut

Spanisches Pferd, dieser Begriff ist sehr weitläufig und was versteht man nun darunter und was sind ein Andalusier, ein P.R.E., ein Cartujano, ein Hispano, ein Hispano Ingles, ein Tres Sangres, ein Zapata und ein Cruzado. Unter dem Namen spanisches Pferd verbirgt sich eine Sammelbezeichnung für verschiedene Pferderassen oder Kreuzungen die spanischen Ur-sprungs sind. Über die Entstehung dieser Pferde gibt es heute die unterschiedlichsten Theo-rien. Sie waren schon im Altertum berühmt und wiesen schon 300 bis 400 v. Chr. ähnliche morphologische Grundzüge auf wie heute. Die im Mittelalter aufblühende spanische Pfer-dezucht ist auch eng mit den verschiedensten Züchterfamilien verbunden die ihr eigenes Markenzeichen schufen. Am bekanntesten waren die der VALENZUELAS, GUZMANES und ZAMORANOS und natürlich auch die Zucht der Karthäusermönche.
Hier nun einmal alle diese Pferde und ihre Unterschiede kurz vorgestellt:
1. Andalusier
Die Bezeichnung Andalusier betrifft heute vorwiegend Pferde die aus dem andalusischen Raum stammen dabei sind dies nicht immer P. R. E.’s, also Pferde der reinen spanischen Rasse. Es können daher durchaus Pferde mit anderer oder ungenauer Abstammung sein oder auch Pferde die wie Pura Raca Pferde aussehen. Heute hat sich der Begriff P. R. E. durchgesetzt der auch die Klassifizierung eines andalusischen Pferdes angibt. Ebenso verhält es sich auch mit der Bezeichnung Araber.
2. Cartujano (Karthäuser, Certosino, Cerrados en el hierro del Bocado)
Der südspanische Karthäuser ist eine Seitenlinie oder besonders alte und reine Blutlinie des Andalusiers und gilt daher bis heute als das beste und reinste spanische Pferd. Er hat mit dem Andalusier (heute P.R.E.) bis zum Jahr 1476 auch fast die gleiche Geschichte, weil in diesem Jahr der DON ALVARO OBERTUS de la VALETO den Karthäusermönchen aus dem Karthäuserkloster von Jerez de la Frontera, ein ca. 40 km² großes Stück Land vererbte. Diese Mönche züchteten in der Gegend um Sevilla schon seit Jahren sehr gute Pferde und hielten stets eine Anzahl bester und reinster andalusischer Stuten. Später, im 17. und 18. Jh., ging diese Rasse des echten Andalusiers fast zugrunde, nachdem sie vorher die Zuch-ten in ganz Europa beeinflusst hatte. Alle Pferde sollten größer und kräftiger gezüchtet wer-den. Auch der Andalusier. Doch die Karthäusermönche weigerten sich strikt ihre Pferde mit den neuen Hengsten aus Dänemark, Fredericksborg, Friesland und der Normandie zu kreu-zen. Später wurden sogar leichte Kaltblüter in der Zucht eingesetzt. Mit Intelligenz, Pferde-kenntnis, Fingerspitzengefühl und Geduld züchteten sie reinrassig weiter und retteten da-mit einer der schönsten und einflussreichsten Pferderassen das Leben. Fast alle Pferde dieser Rasse stammen von dem Hengst ESCLAVA ab.
Heute gilt der Karthäuser als das edelste spanisch Pferde und ist auch entsprechend teuer, meist liegen die Preise noch über dem des P.R.E..
Die Größe der Pferde liegt bei 155 cm bis 160 cm. Am häufigsten ist die Farbe des Schim-mels oder des Apfelschimmels vertreten. Eine Besonderheit dieser Pferde sind einer oder mehrere kleine Knorpel an den Ohren oder auf der Stirn, weshalb sie oft, je nach Ausprä-gung dieser kleinen Wucherungen, als Einhörner bezeichnet wurden.
3. Cruzado (Crusado oder auch Andalusier)
Diese Pferde, im südamerikanischen Raum gibt es die Bezeichnung für Criollomischlinge, sind dies auch in Spanien. Sie haben eine unbekannte Herkunft können aber deutlich im Iberischen Typ stehen und auch die Eigenschaften solcher Pferde haben. Oft wurden diese Pferde auch ganz einfach als Andalusier bezeichnet, was wiederum zu großer Verwirrung und Verwechslung mit dem edlen und reinen P. R. E. führte und natürlich auch so manchen Käufer verunsicherte und täuschte. Diese, nicht immer schlechten Pferde, werden in Spanien für alle möglichen Arbeiten herangeführt. Zur weiteren Unterscheidung gegen-über dem P.R.E. werden diese Pferde immer nur am rechten Hinterschenkel gebrannt.
In Südamerika sind die Crusados oder Mestizios ganz einfach Criollomischlinge.
4. Hispano Araber (Spanischer Halbblutaraber)
Der Hispano Araber ist keine Mischung, sondern eine anerkannte alte spanische Pferde-rasse die auch ein eigenes Stutbuch besitzt. Die Rasse entstand aus Kreuzungen von spanischen P.R.E. Pferden mit Arabischen Vollblütern. Das Ergebnis ist ein Pferd das die Ausdauer und Schönheit des Arabers mit dem kompakteren und größeren Körper und dem ruhigeren Charakter des andalusischen Pferdes optimal verbindet. Gegenüber dem reinen P.R.E sind ihre Gänge nicht ganz so spektakulär, doch dazu wurden sie auch nicht gezüchtet. Es sind sehr gut sensible, gehfreudige und lernwillige Reitpferde. Nicht umsonst werden diese Pferde oft von den Vaqueros, den spanischen Stierhirten, für ihre Arbeit eingesetzt und auch in der Doma Vaquera gern genutzt.
Der Hispano Araber wirkt in seiner Gesamterscheinung wie ein kräftiger und großer Ara-bischer Vollblüter der durch seinen spanischen Einsatz noch dazu sehr barock wirkt. Die Größe liegt bei ca. 145 cm bis 160 cm. Es kommen fast nur Schimmel und andere Grund-haarfarben vor. Wegen ihrer sprichwörtlichen Wendigkeit sind es sehr gute Reitpferde für den Freizeit- und Westernbereich. Weiterhin eigen sie sich für den Fahrsport, das Springen und natürlich für die Dressur.
5. Hispano Ingles
Dies sind ganz einfach Kreuzungen von P.R.E.’s mit Englischen Vollblütern. Diese Pferde sind etwas für Spezialisten, war man doch von dieser Art der Kreuzung abgewichen, da die Produkte zu nervig und dressurressistent waren. Diese Pferde werden auch etwas größer als die andern spanischen Pferde und bringen durch den Vollblüter auch mehr dunkle Farben hervor.
6. P. R. E. (Pura Raca Espanola)
Der P. R. E. oder wie er früher genannt wurde, der Andalusier, ist eine Rasse die sich im Laufe ihrer Entstehungsgeschichte häufig verändert hat. Der echte alte Andalusier, ohne jegliche Fremdbluteinkreuzung, ist heute nur noch in den uralten besonders reinen Linien der KARTHÄUSER (Cartujanos) oder später auch unter dem Namen ZAPATA bekannt gewordenen, zu finden. Die Bezeichnungen Andalusien und Lusitanien wurden früher oft mit Iberien zusammengefasst. Das Wort „Andalusier“ war schon immer sehr irreführend, da er ja alle Pferde dieser Rasse oder aus dem Zuchtgebiet ausschloss die in anderen Gebieten Spaniens gezüchtet wurden. Daher wählte die spanische Züchtervereinigung im Jahre 1912 mit Einführung des nationalen Gestütsbuches die Bezeichnung „Pura Raza Espanola“ (Reine spanische Rasse). Der P. R. E ist ein sehr stolzer, harmonisch gebauter, mittelgroßer, im Quadratformat stehender leichter Warmblüter von außergewöhnlicher Ausstrahlung und Brillanz. Seine Hauptverwendung liegt auch heute in der des traditionellen Reit- und Stierkampfpferdes, aber zunehmend dienen die Pferde auch dem Freizeitsport.
Gezüchtet werden diese Pferde in Süd- und Südwestspanien, besonders in der Provinz
Andalusien, in den Provinzen Cadiz, Sevilla, Medina, Sidonia, Estremadura und entlang der spanischen - portugiesischen Grenze. Das Hauptgestüt ist das Yeguada Militär (Militärge-
stüt), in Jerez de la Frontera, verantwortlich für die Provinzen Cadiz, Malaga, Sevilla, Huela und die Kanarischen Inseln, weiterhin das Gestüt Moratelle bei Cordoba, verantwortlich für die Provinzen Cordoba, Bajadoz, Jaen und Granada. Dem SPANISCHEN HEERESMINISTE-
RIUM unterstehen beide Hengstdepots in Jerez de la Frontera und in Cordoba und es leitet die Zucht des Andalusiers. Nur Pferde die von ihm anerkannt und besichtigt worden sind, dürfen in der Zucht eingesetzt werden und sich auch als reinblütig nennen. Weiterhin gibt auch sehr viele gute Privatzuchten.
7. Anglo Hispano Araber (Tres Sangres, Dreiblüter)
Diese Pferderasse ist das Produkt von spanisch/arabischen Stuten die mit englischen Voll-blütern gekreuzt werden. Diese Pferde werden auch oft als Tres Sangres bezeichnet, da sie aus drei Rassen oder Blutlinien entstanden. Diese spanischen Pferde stehen deutlich im Typ eines hochedlen und harmonischen Sportpferdes mit dem Aussehen eines Vollblutarabers oder Englischen Vollblüters. Sie vereinen in hervorragender Weise die Eleganz, Brillanz, Beweglichkeit und Klasse ihrer Ausgangsrassen. Gezüchtet werden diese Pferde im Süden von Spanien in Andalusien und Estremadura. Dort gibt es viele Privatzuchten und kleinere und größere Gestüte.
Diese der Art der Zucht, indem beste spanische und arabische Pferde gekreuzt werden, ist in Spanien schon sehr lange üblich. Vorerst versuchte man vor über 80 Jahren durch den Einsatz von Englischen Vollblütern in der Zucht des alten P.R.E. größere und schnellere Vaqueropferde zu erhalten. Doch dies brachte nicht den erhofften Erfolg, denn diese Pferde waren doch zu nervig als Reit- und Arbeitspferd und deren Ausbildung und Dressur galt als schwierig. So besann man sich wieder auf den bewährten Araber und kreuzte ihn mit den vorigen Zuchtprodukten. Mit großem Erfolg, den diese Produkte vereinten in sich die Vorzü-ge aller drei Ausgangsrassen. Sie brachten die Eleganz und Rittigkeit des Andalusiers, mit der Wendigkeit, Sanftmut und Zähigkeit des Arabers mit der enormen Spurtkraft und Ge-schwindigkeit des Engländers zusammen.
8. Zapata (Zapateros)
Beim südspanischen Zapata handelt es sich um die letzten besonders reinen Stutenstäm-me der Karthäuser Pferde. Es ist also keine Rasse, sondern eine besonders alte und reine Blutlinie des Andalusiers und gilt daher bis heute als das beste und reinste spanische Pferd, neben dem Cartujano. Die Karthäusermönche konnten ihre guten Pferde lange vor angrei-fenden Truppen der Franzosen während der Napoleonischen Kriege verstecken. Doch als im Jahre 1835 der einsetzende Säkularisierungsprozess dem Kloster die ökonomische Grund-lage zur Haltung von Pferden entzogen wurde war diese Elitezucht fast dem Untergang ge-weiht. Doch die Familie Zapata konnte diese Pferde retten und züchtete sie nach Art und Weise der alten Mönchzucht weiter. Einige dieser Pferde gingen später auch an zahlreiche Privatzuchten die diese Pferde zwar auch rein weiter züchteten und bilden heute Pferde der Linie Cartujano oder Karthäuser. Die originale Farbe dieser war meist braun.

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