Infos zu (SANHE%20(SANHO,%20SAPPAPAITZE,%20SANPEITZE))


Rassenname:
SANHE (SANHO, SAPPAPAITZE, SANPEITZE)

Zuchtland:
China

Zuchtgebiet:
Nordchina, Region Huabei, Provinz Innere Mongolei oder Nei Mongol, Hulun Buir und Xilin Gol und Gebiete der angrenzenden Mongolei

Besonderheiten:
Einer der wenigen Warmblüter Chinas, d i e bekannteste Pferderasse Chinas, 2 Typen

Größe:
145 cm bis 152 cm

Gruppe:
Rasse

Blut:
Warmblut

Das Sanhe Pferd bekam seinen Namen von einer kreisfreien Stadt die in der Provinz Hebei liegt und damit an die Provinz Innere Mongolei angrenzt. Sanhe bedeutet auf chinesich „drei Flüsse“ und wo sich diese drei Flüsse treffen, ist das beste Futter-und Weideangebot in ganz China zu finden. Die meisten mongolischen Pferde und Sanhe Pferde stammen aus den nordöstlichen Steppen von Hulun Buir und Xilin Gol, denn diese gelten noch heute als erstklassiges Weide-land und haben eine sehr gut entwickelte Viehzucht. Dieses Gebiet wird von diesen drei großen Flüssen durchzogen die der Landschaft Leben und Nahrung bringen.
Das Sanhe Pferd gilt heute als eine der besten und bekanntesten chinesischen Rassen und verbindet in hervorragender Weise die Eigenschaften seiner Ahnen und später eingekreuzten Rassen. Hauptsächlich wurden diese Pferde dazu verwendet, um Lasten oder Karren zu ziehen oder geritten zu werden. Ursprüngliche waren diese Pferde eine reine Kreuzungsrasse die aus den einheimischen Zhongya Pferden entstand die später mit den verschiedensten russischen und japanischen Pferden gekreuzt wurden. Die gelten damit als eine in China entwickelte Rasse.
Schon zu Zeiten der LIAO-Dynastie um 907 bis 1125 n. Chr., einer Fremddynastie des mon-golischen Kitan - Volkes in China waren in diesem Gebiet sehr qualitätsvolle Pferde vorhanden von denen einige den Kaisern von nomadischen Stämmen gesandt wurden. Diese Dynastie erstreckte sich über die heutigen nordöstlichen chinesischen Provinzen.
Während der Qing Dynastie siebenhundert Jahre später wurde die Soulun-Rasse in diesem Gebiet geboren. Die Soulun waren wegen ihres Äußeren und Leistung unter dem Sattel be-rühmt. Diese Pferde wurden als Kavallerie - Pferde gegen Eindringlinge verwendet.
Im 17. Jh. waren diese Pferde wegen ihrer Schönheit, Schnelligkeit und als sehr gutes Ka-valleriepferd im ganzen Zuchtraum bekannt und begehrt. Über die Jahrhunderte wurde später aber wenig weiter gezüchtet und die Pferde vermischten sich zu einer typischen chinesischen Rasse mit wenig Klasse und Substanz. Dies änderte sich zu Beginn des 20. Jh. als um 1905 bis 1917 russische Emigranten und Kolonisten über den Baikalsee mit ihren russischen Rassen, vorwiegend Burjaten, Orlow Trabern und Bitjugs in das Land kamen. Der Bitjug war damals ein sehr guter mittelschwerer Kaltblüter und Vorläufer vieler russischer Kaltblüter. Er war eine Mischung von Orlow Trabern anderen russischen und europäischen Kaltblutrassen und schwe-ren dänischen und niederländischen Warmblütern und in der Türkei auch unter dem Namen Malakan bekannt. In den Jahren von 1934 bis 1945 wurde von den Japanern im Zuchtgebiet ein Gestüt gegründet in dem Anglo Araber, Arabische und Englische Vollblüter, Traber, und Chitran Pferde aufgestellt wurden. Im Jahre 1955 wurde vom chinesischen Landwirtschafts-ministerium eine Bewertung und Aufnahme der vorhandenen Mischrassen durchgeführt, um mit der Züchtung neuer Rassen zu beginnen. Dazu wurden zwei Gestüte gegründet. Im ersten wurden die neuen sogenannten Sanhe Pferde entwickelt und im zweiten die Rasse der Hailar Pferde, die nach einer Stadt mit gleichen Namen benannt wurden. Die Hailars wurden später als Rennpferde auf der Schanghaier Rennbahn berühmt.
Durch die guten Ausgangsrassen konnte man nun eine moderne neue Rasse entwickeln. Das Sanhe Pferd ist heute ein harmonisches Pferd das zwischen einem leichten Kaltblüter und einem schweren Warmblüter steht. Es gibt zwei Typen:
1. Das leichte Sanhe Pferd
Etwas größere und elegantere Pferde für den Einsatz als Renn-, Reit- und leichtes Arbeits-
pferd.
2. Das schwere Sanhe Pferd
Etwas kleinere und schwerere Pferde für den Einsatz in der Landwirtschaft und den schweren Zug.
Das Sanhe Pferd hat einen starken kompakten, muskulösen und harmonischen Körperbau mit guten Linien und gut entwickelten Muskeln. Der Kopf hat einen edlen Ausdruck, große Augen, kleine Ohren und eine gerades Profil. Der Hals ist sehr kräftig und muskulös und steht auf einer gut gelagerten und abgeschrägten Schulter. Die Brust ist breit und tief und der kräftige Rücken endet mit einer abgerundeten Kruppe mit einem hohen Schweifansatz. Die Gliedmaßen sind, wie bei allen chinesischen Pferden, sehr gesund und stabil und verfügen über gute und starke Gelenke, gute Sehnen und gute harte Hufe. Die Größe liegt zwischen 145 cm bis 152 cm, je nach Typ. Das Gewicht liegt bei ca. 330 kg bis 380 kg, je nach Typ. Die meisten Pferde sind dunkelbraun, schwarz oder dunkelrot und haben wenige bis keine Abzeichen. Das Langhaar ist mäßig bis leicht üppig.
Diese Pferde haben ein sehr gutes Temperament, bringen sehr gute Arbeitsleistungen und sind in der Lage über lange Strecken zu laufen und schwere Lasten zu tragen. Weiterhin sind sie sehr ausdauernd, robust, langlebig und fruchtbar. Sie sind auch äußerst schnell und können 1 km in wenig in 1 Minute und 10 Sekunden laufen. Eine Last von 500 kg ziehend kann ein einzelnes Sanhe Pferd so auch 10 km in einer halber Stunde bewältigen.
Um mehr über den Ursprung der chinesisch - mongolischen Pferde zu erfahren wurden über 300 Pferde von 6 Typen von 3 verschiedenen Rassen, einschließlich einer importierten Rasse, hier Englische Vollblüter und einer Kulturrasse, dem Sanhe Pferd und 4 Typen von lokalen Rassen, hier Wuchumutsin, Wushen, Xini und Baerhu mittels eines mtDNA-Tests untersucht. Man wollte so auch die Verwandtschaft untereinander und die zum Przewalski Pferd unter-suchen. Dabei stellte sich heraus, dass der Wuchumutsin sehr eng mit dem Wushen, einem weiteren Typ des Mongolischen Ponys verwandt war. Die anderen in diese Untersuchung eingeschlossenen Pferdetypen waren das Xini und das Baerhu die auch sehr eng miteinander verwandt waren, doch nicht so eng zum Wuchumutsin und zum Wushen. Weiter entfernt verwandt war das Sanhe Pferd und am weitesten entfernt von aller Verwandtschaft waren die Vollblüter. Anhand dieser Analysen konnte man auch sehen, dass einige chinesische - mongolische Pferde vom Przewalski Pferd abstammen und dabei einige weiblichen Vorfahren dieser Pferde entscheidend waren.

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