Infos zu (AMERICAN%20PERCHERON%20(AMERIKANISCHER%20%20PERCHERON))


Rassenname:
AMERICAN PERCHERON (AMERIKANISCHER PERCHERON)

Zuchtland:
USA

Zuchtgebiet:
Bundesstaaten mit Landwirtschaft

Besonderheiten:
Amerikanische Variante des Originals, nur Rappen, etwas kleiner

Größe:
152 cm bis 172 cm

Gruppe:
Rasse

Blut:
Kaltblut

Der mächtige Percheroner ist das Paradekaltblutpferd Frankreichs und kommt ursprünglich aus der ehemaligen Grafschaft Perche in der Normandie und einer gleichnamigen Hügellandschaft südwestlich von Paris. Die Kaltblutzucht Frankreichs nahm einstmals in der Welt den ersten Rang ein. Viele Kaltblüter der Welt, die Qualität und Klasse haben, verdanken dies den Einspritzern die sie durch französische Kaltblüter erhielten. Im Verlauf der Zuchtgeschichte wandelte sich der Percheroner vom Armeepferd zum Zugpferd und schließlich zum Wirtschaftspferd von heutigem Kaliber. Ursprünglich war dieses Pferd im Mittelalter ein schwerer Landschlag, der im Laufe seiner Zuchtgeschichte mehrere Blutzuführungen iberisch-orientalischer und später kaltblütiger Pferde erhielt. Anfangs waren die Zuführungen von edleren Pferden meist dem Zufall überlassen oder rein mit politischen Ereignissen verbunden. Später wurden die Pferde bewusst verbessert. Als vorzügliches und besten ausgebildetes Kavalleriepferd ging der Percheron durch die Jahrhunderte und wurde in der Renaissance und im Barock wie keine andere französische Rasse gezielt vom reichen Adel zunächst auf den herrschaftli-chen Landsitzen, später auch in den bäuerlichen Betrieben der fruchtbaren Landschaft mit kostbaren orientalischem und spanischem Blut veredelt
In der zweiten Hälfte des 19. Jh. zeigte Amerika mehr Wunsch nach diesen Pferden und die Nachfrage nach sehr großen, schweren und möglichst schwarzen Pferden nahm erheblich zu.
In Frankreich setzte man zu diesem Zweck den Nivernais, einen schweren schwarzen Percheron Typ, in der Zucht ein, um einerseits Rappen, andererseits größere Pferde zu erhalten und der Nachfrage gerecht zu werden, was sich für die französische Zucht aber nicht als gut erwies.
Die Amerikaner brauchten diese möglichst schweren, großen, kräftigen und auch pflegeleichten schwar-zen Pferde. Sie zahlten und zahlen ohne zu fragen jeden noch so unverschämten Preis für gute Tiere aus der neuen schweren und schwarzen Zuchtrichtung aus Frankreich.
In den USA wird aber ein amerikanischer Typ gezüchtet, der inzwischen auch schon nach Europa und Frankreich übergeschwappt ist.
Im Jahre 1839 kamen die ersten Pferde nach New Jersey. Die Geschichte der amerikanischen Perchero-ner beginnt mit dem Jahre 1851, als ein gewisser Edward HARVIS aus Morriatown von einer Reise nach Frankreich zurückkehrte und sechs original französische Percherons aus dem Departement One nach New Jersey brachte. So eroberte der Hengst LOUIS NAPOLEON die Herzen der amerikanischen Züchter und sorgte für rasant steigende Importzahlen aus Frankreich. Innerhalb von zehn Jahren wurden aus Frankreich 5 000 Hengste und 2 500 Stuten importiert. Im Jahre 1867 veröffentlichte die Chicagoer BREEDERS ASSOCIATION das erste PERCHERON STUD BOOK of AMERICA. Da sie die idealen Zugtiere waren, standen dort, wo einmal Maultiere die Arbeit verrichteten, nun Percherons und schafften wesent-lich mehr. Sie zogen die gewaltigen Pflüge durch die fette Erde oder transportierten die gewaltigen Getreideladungen, wo früher ein Maultier vier Tage brauchte, schafften es die Percherons, meist noch im Trabe, in zwei Tagen.
Für die amerikanische Zucht war das Jahr 1899 entscheidend als man den durchschlagenden Vererber BRILLANT importierte, der alle Züchter begeisterte. Weiterhin beeinflussten die Hengste CALYPSO, LEAT, DRAGON und LAGOS die Zucht nachhaltig, sowie weiterhin die Hengste CARNOT, HESITATION und DON DEGAS.
Bis 1910 waren so knapp 3 200 Pferde ins Land gebracht worden und heute registriert man jährlich ca. 2 300 neue Percherons. Diese schwarzen und kräftigen Riesenpferde begeistern, behängt mit reichlich dekorierten, hochglanzpolierten Geschirren als vielbejubelte Stars im Showring oder bei Zugleistungs und Geschicklichkeitsfahrten. Weiterhin ist in den USA auch ein leichter, an den Postier angelehnter Percheron-Typ, sehr beliebt. Diesen sieht man sogar regelmäßig in regulären Dressur- und Springprüfungen.
Heute ist die Zucht dieser Pferde auch in den USA zurückgegangen, doch viele Liebhaber halten sie noch, sei es nur aus Hobby oder um sie, schön herausgeputzt, als Show-Pferd oder für ländliche Veran¬staltungen zu nutzen. Das Zuchtgebiet erstreckt sich von Texas bis Wyoming und von Virginia bis Oregon.
Insgesamt steht der American Percheron dem Original nahe, doch haben sie einen edleren Kopf mit typischen und markanten Hengst- und Stutenköpfen. Der Hals ist muskulös, aber schöner angesetzt und leicht geschwungen. Die Muskeln des Pferdes treten deutlich hervor und es sieht daher aus wie ein Athlet. Das Fundament ist leichter und trockener und die Pferde haben nur wenig Kötenbehang und Langhaar. Die Größe liegt bei 152 cm bis 172 cm und das Gewicht bei ca. 750 kg bis 950 kg. Die Hauptfarbe dieser Pferde ist die des Rappen, weiter folgen Schimmel, alle anderen Farben werden abgelehnt. Der amerikanische Percheron besitzt alle anderen Eigenschaften seines französischen Ahnen. Weiterhin besitzt er eine schöne Mechanik, einen besonders guten Schritt der flott und weit ausgreifend ist und einen schwungvollen Trab bei dem er noch recht schwere Lasten ziehen kann.

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