Infos zu (ARABO%20FRIESE%20(FRIESENARABER))


Rassenname:
ARABO FRIESE (FRIESENARABER)

Zuchtland:
Niederlande

Zuchtgebiet:
Norden, Friesland

Besonderheiten:
Zurück zu den Ursprüngen, junge Rasse

Größe:
um 160 cm

Gruppe:
Rasse

Blut:
Halbblut = schweres Warmblut Friese) x. Vollblut (

Der Arabo Friese ist heute nicht nur eine einfache Kreuzung von Friesen und Arabischen Vollblütern, sondern durch eine sorgfältige Zuchtarbeit in den letzten 30 Jahren entstanden und geht damit auch auf die Ursprünge dieser Rasse zurück. Die intensive Zucht basiert auf genaue Studien von Friesen-blutlinien mit außergewöhnlichen Leistungsvermögen, denen bestes Araberblut hinzugefügt wurde. Damit war man auch zu den Ursprüngen dieser Rasse zurückgekehrt und hatte nun ein Pferd mit einem guten Charakter, guten Gängen und dem typischen Aussehen eines Friesen erhalten. Noch dazu kamen Verbesserungen im Exterieur, bei der Reaktionsgeschwindigkeit (Hilfenansprache), beim Raumgriff und der Elastizität in den Bewegungen, mehr Kraft aus der Hinterhand und die gewünschte Ausdauer.
Der Westfriese ist, im Gegensatz zum Ostfriesen, ein schwerer Warmblüter an der Grenze zum leichten Kaltblüter. Diese Pferderasse war einmal fast vom Aussterben bedroht, weil sie keiner mehr so recht haben wollte und heute sind solche Pferde sehr gefragt und deren Preise dementsprechend hoch. Bekannt waren diese Pferde früher auch als Hardtdraver, da sie einmal starke und reine Traber waren.
Das traditionelle und ursprüngliche Zuchtland der Rasse sind die Niederlande im nördlichen Fries-land. Heute sind sie in der ganzen Welt zu finden und in Südafrika züchtet man eine Variante unter dem Namen Bolandsen Waperde.
Die Geschichte des Friesen ist sehr alt und interessant. Ihre Vorfahren, vom prähistorischen Wald-pferd abstammend,sollen die Eiszeit überlebt haben. Ausgrabungen, die über 3 000 Jahre alt sind, zeigen das Vorhandensein solcher Pferde. Diese Rasse hat viele andere bedeutende Pferderassen Europas mehr oder weniger deutlich oder direkt beeinflusst. Schon um 55 bis 120 n. Chr. wurden diese Pferde von Tacitus, einen römischen Geschichtsschreiber beschrieben und auch von Cäsar für Kriegszwecke genutzt. Sie waren zu dieser Zeit aber bei weitem nicht so groß, edel und harmonisch wie sie heute zu sehen sind, waren aber wegen ihres guten Körperbaus, ihrer Kraft und ihrer Genüg-samkeit über Jahrhunderte das beste Ritterpferd Europas. Später kamen diese Pferde mit Cäsar nach England und beein-flussten die dortigen Heide, - Moor- und Bergponys, besonders das Fell Pony.
Den ersten nachweislichen Kontakt durch edlere Pferde erhielten die Friesen im Jahre 1579 als Wilhelm von Oranien sein Vaterland von der spanischen Herrschaft befreite. Durch die Kreuzzüge kamen orientalische und spanische Pferde in das nördliche Europa. Es begann der Typwandel dieser Rasse. Über viele Generationen wurden diese spanisch - arabischen Hengste in der Zucht eingesetzt. In dieser Zeit glänzten sie als die ersten Dressurpferde in der Hohen Schule und eroberten als Harddaver (Renntraber) die gesamte nordeuropäische Welt. Dem Friesen mit der Kraft, der Trabaktion und der Ausdauer und Gelehrigkeit wurde über den Orientalen Schönheit und Eleganz und vom Andalu-sier Knieaktion, Gangvermögen und Größe zugeführt. Das Ergebnis war der ehemals so bekannte Friese. Leider wurde in den nächsten Jahren die Zucht wieder in die Richtung eines schwereren Pferdes gelenkt, der zwar sehr barock wirkte, aber für den Sport nicht immer einsetzbar war. Durch diese planlose Zucht war der Friese vor ca. 100 Jahren fast vom Aussterben bedroht, ehe sich einige Züchter wieder dem Erhalt der ursprünglichen Rasse verschrieben.
Durch die Nähe zu orientalischen Pferden lag es daher nahe wieder einen stark veredelten Friesen zu züchten, denn der Wunsch nach schönen, edlen und lackschwarzen Pferden für den Sport wurde immer größer. Auch beim Arabo Haflinger liegt die Geschichte der Entstehung dieser Kreuzung ähnlich. Besonders die derzeitigen Friesen im Sportpferdetyp überzeugen nicht Jeden und haben auch öfters mit zu langen Körpern und unschönen Köpfen zu kämpfen haben. Weiterhin haben sie viel weniger Langhaar.
Seit Ende den 60er Jahre versuchen einzelne niederländische Züchter wieder an die alte Traditionen in der Friesenzucht anzuknöpfen. In diesem Zeitraum begann auch das wettbewerbsmäßige Gespann fahren und man nutzte dazu reine Friesen. Von den 10 aktiven Fahrern war TJEERD VELDSTRA am be-kanntesten. Er wollte im französischen Haras du Pin Weltmeister im Vierspänner fahren werden, doch seine Pferde hatten kurz vor dem Ziel deutliche Luft- und damit Leistungsprobleme und machten sei-nen Wunsch damit zunichte. Wie andere Friesenfahrer fuhr er später mit Warmblütern weiter. Doch dies wollten nicht alle Züchter hinnehmen und besannen sich auf den ehemals sportlichen Ursprung des Friesen. Besonders durch den Niederländer JAN DRIESSEN, einem sehr guten Kenner der alten und leistungsfähigen Friesenblutlinien wurde ein spezielles Zuchtprogramm aufgebaut. Durch mehr arabi-sches Blut bei ausgewählten friesischen Stuten wollte man die Kraft, die Ausdauer und auch das Lungen- und Herzvolumen erhöhen und damit die physischen Eigenschaften des Friesen stärken. Dabei sollen diese Pferde aber deutlich den Körperbau eines Friesen haben, dessen physische Eigenschaften behalten, ein gutes Gangvermögen zeigen und mit mehr Zähigkeit und Ausdauer glänzen.
Heute haben sich diese Pferde schon sehr gut etabliert und haben auch großen Erfolg im Sport. Besonders der belgische Vierspännerfahrer GERT SCHRIJVERS, ist in den letzten Jahren immer unter den 10 besten der Weltrangliste zu finden und war in den letzten 8 Jahren in Folge belgischer Meister.
Der Arabo Friese soll einen starken, mutigen, freundlichen und umgänglichen Charakter haben, daher wird bei der Auswahl der Pferde auch darauf geachtet. Diese Pferde haben eine breite Verwendung die vom Kutsch- und Wagenpferd bis zum Reit-und Showpferd reicht. Die Größe der Pferde liegt bei ca. 160 cm und es kommen vor allem Rappen oder Dunkelbraune vor.
Inzwischen gibt es seit 200 einen Zuchtverband für diese Pferde und im Jahre 2001 wurde mit YK DARK DANILO der erste Hengst für diese Zucht anerkannt. Auch in Deutschland gibt es diese Rasse bei vereinzelten Züchtern und Besitzern und sie wird vom Bayrischen Zuchtverband für Spezialpferderas-sen gemanagt. Sie sind auch immer öfters bei Friesenveranstaltungen zu finden.

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